Dellfelder Scheierfeschd Drei Tage lang „fescht gefeiert“
Dellfeld · Einmal mehr erwies sich das Dellfelder Scheierfescht als Besuchermagnet. Live-Musik vom Orchester bis zur Rockband garantierte beste Unterhaltung für jeden Geschmack.

Ohne sie könnte es kein Scheunenfest in Dellfeld geben: Die Zweibrücker Landjugend sowie die Familie Rothhaar, die ihr Gelände zur Verfügung stellt. Das wissen auch auch Landrätin Susanne Ganster und Björn Bernhard, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land (beide rechts).
Foto: Sabine BestDer gekonnte Anstich des Bierfasses durch den Verbandsbürgermeister Björn Bernhard zur schwungvollen Blasmusik des Gersheimer Musikvereins „Harmonie“ war am vergangenen Donnerstagvormittag der Startschuss für das diesjährige Scheierfescht auf dem Berghof der Familie Rothhaar in Dellfeld, organisiert von der Landjugend Zweibrücken. Vor allem Familien nutzten das schöne Wetter an Christi Himmelfahrt für einen ausgiebigen Besuch des Festes und ließen sich zur Mittagszeit Grillschinken, Schwenksteaks und Bratwurst schmecken. Auch das von den Landfrauen des Kreisverbandes reichlich bestückte Kuchenbüfett fand großen Anklang.
Seinem Namen alle Ehre machte das weit über die Region bekannte dreitägige Fest auch in diesem Jahr wieder, nachdem es zuvor drei Mal hintereinander Corona zum Opfer gefallen war. Das Motto „Feier feschd beim Scheierfeschd“ war an allen drei Tagen Programm. Die zahlreichen Besucher, darunter Landrätin Susanne Ganster, die Ortsbürgermeisterin von Dellfeld, Doris Schindler, und Björn Bernhard, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, ließen es sich nicht nehmen, ausgiebig zu feiern – fast schien es, als ob manch einer den „Feierentzug“ der vergangenen Jahre aufholen wollte!
Seit 2012 stellt Familie Rothhaar jedes Jahr ihre große Halle für das Event kostenlos zur Verfügung, aber ihr Engagement geht weit darüber hinaus: Da ist zunächst Gertrud Rothhaar, die Seniorchefin des Hofes zu nennen – als „Mädchen für alles“ ist sie ständig im Einsatz, koordiniert, berät, hilft aus, wo Not am Mann ist und stellt sogar Übernachtungsplätze für Helferinnen und Helfer zur Verfügung.
Für ihren Sohn Markus Rothhaar, Eigentümer des Berghofes, ist es nach eigenem Bekunden eine Selbstverständlichkeit der Landjugend Zweibrücken die Halle für das Großereignis zu überlassen, es habe sich in den Jahren ein beidseitiges Vertrauensverhältnis mit familiärem Charakter aufgebaut. Dabei müsse er nur die Halle im Vorfeld leerräumen. Alles andere, einschließlich der Aufräumarbeiten, mache dann die Landjugend in Eigenregie, lobt Rothhaar.
Gut organisiert waren die insgesamt 140 fleißigen Helferinnen und Helfer, zu denen nicht nur ein Großteil der Landjugend, sondern auch Freunde und Bekannte gehörten. Genügend Helfer zu finden, sei eine der größten Herausforderungen des Festes, erklärte Felix Burghard, Vorsitzender der Landjugend Zweibrücken. Schon eine Woche vor Festbeginn hatte er mit zahlreichen Mitstreitern die umfangreichen Aufbauarbeiten übernommen.
Eine große Hilfe natürlich seien auch die älteren helfenden Kräfte, die dem „Landjugendalter“ schon längst entwachsen sind, erzählte die Vorsitzende der Landjugend Zweibrücken, Isabell Becker. „Wir sind um diese Unterstützung sehr froh, schließlich können wir von den erfahrenen Helfern profitieren – ohne sie ginge es gar nicht!“.
Schlager, Rock, Pop und Oldies der Partyband „Franken X-Press“ standen ab dem Donnerstagnachmittag auf dem Programm. Mit ihrer einmaligen Kombination aus Blasinstrumenten, Gitarren, Keyboard, Schlagzeug und E-Instrumenten erwies sich die achtköpfige Gruppe einmal mehr als echter Stimmungskracher.
Das Abendprogramm am Freitag und Samstag war ein Besuchermagnet vor allem für Jugendliche – die Halle wurde kurzerhand zur Disco mit viel Platz zum Tanzen umfunktioniert. Viele Deutsch- und Punkrock-Klassiker, aber auch eigene Kompositionen hatte die Band „Hardin Deer“ am Freitagabend im Gepäck, mit denen sie den Partygästen ordentlich einheizte. Anschließend kamen Rockfans von Hardrock, Classic Rock und Heavy Metal bei dem furiosen Auftritt von „Purpe Haze“ voll auf ihre Kosten.
Kaum ein Durchkommen mehr in der Halle gab es am Samstagabend: Die Vorgruppe „7th S.O.N.“ aus Zweibrücken hatte mit eigenen Kompositionen und Cover-Hits schon ordentlich „Schwung in die Bude“ gebracht, bevor dann die neunköpfige Pfälzer Formation „Krachleder“ mit einer sehr breiten Mischung aus beliebten Klassikern und modernen Partyhits in traditionellen Lederhosen die Bühne rockte. Bis weit nach Mitternacht wurde in der einzigartigen Atmosphäre nach dem Motto der Zweibrücker Landjugend „Spaß hat, wer Spaß macht“ gesungen und getanzt, was Stimme und Beine hergaben. Das Wetter spielte optimal mit, sodass auch vor der Halle ausgelassene Partystimmung mit Open-Air-Charakter herrschte.
Am Sonntag kehrte dann nach dem doch sehr gelungenen Fest wieder idyllische Ruhe auf dem Berghof ein. Bei der Landjugend Zweibrücken heißt es aber schon jetzt „Nach dem Fest ist vor dem Fest“ – denn bereits in wenigen Monaten geht es an die Planung für das Scheierfescht 2024.