Deller: "Bürokratisches Monster"

Zweibrücken. Rund 20 000 Schulbücher liegen derzeit im Musiksaal des Helmholtz-Gymnasiums. Sechs Mitarbeiter des städtischen Schulamts und Ferienhelfer organisieren seit sechs Wochen die Schulbuchausleihe

Zweibrücken. Rund 20 000 Schulbücher liegen derzeit im Musiksaal des Helmholtz-Gymnasiums. Sechs Mitarbeiter des städtischen Schulamts und Ferienhelfer organisieren seit sechs Wochen die Schulbuchausleihe. Die Bücher müssen etikettiert, registriert, inventarisiert, Pakete zusammengestellt, nochmal registriert, eingetütet und dann an die Schulen verteilt werden, erläutert Michelle Scherpf die Arbeit der Kollegen.Für den Leiter des städtischen Schulamts, Thomas Deller, ein weiterer Beleg, dass das derzeitige System der Schulbuchausleihe "ein bürokratisches Monster" ist. Schon die Bestellung der Bücher im Internet durch die Eltern sei "sehr kompliziert", sagt Martin Gries. Seit der Einführung des Schulbuchausleih-Systems vor zwei Jahren habe es Änderungen gegeben. "Aber richtig läuft es immer noch nicht."

Drei Wochen vor Ferienbeginn haben die Mitarbeiter mit der Organisation begonnen. Dazu gehört auch, die zurückgegebenen Bücher zu bewerten, ob sie noch verwendbar sind. Scherpf: "Wir müssen nur ganz wenige entsorgen, die nicht mehr genutzt werden können." Auch mit Schrammen und Knicken im Einband sei ein Buch noch zu benutzen. Aussortiert werden auch Bücher, die nicht mehr im Unterricht verwendet werden oder bei denen die Verlage etwas geändert haben.

Rund 6500 Schüler von der Grundschule bis zum Abitur können das Schulbuchausleih-System nutzen. Bisher waren es 2333 Schüler, die Bücher ausleihen und damit rund zwei Drittel der Kosten sparen. Scherpf sagt, dass es daneben weiter das System der unentgeltlichen Ausleihe bei geringem Einkommen gibt.

 Unzählige Tüten - voll bepackt mit Schulbüchern - warten darauf, verteilt zu werden. Fotos: jam

Unzählige Tüten - voll bepackt mit Schulbüchern - warten darauf, verteilt zu werden. Fotos: jam

Ab der kommenden Woche werden die ersten Bücherpakete in die Gymnasien und Realschulen plus gebracht. Auch um Platz zu schaffen für weitere Bücher. In der ersten Schulwoche erhalten die Schüler die Bücher. Bei den Grundschulen ist die Verteilung noch nicht endgültig geklärt. "Wir haben auch nach den Ferien sicher noch einige Wochen mit der Schulbuchausleihe zu tun", erklärt Scherpf. Deshalb sei es nicht nachvollziehbar, dass das Ministerium sagt, dass die Ausleihe keine Mehrarbeit verursache, ärgert sich Deller.

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