Holperpiste zwischen Contwig und Zweibrücken ZW-Land will, dass Stadt die „Alte B 10“ saniert

Contwig/Zweibrücken · Die „Zweitstraße“ zwischen Contwig und Zweibrücken ist im Stadtgebiet von Schlaglöchern übersät. Der Verbandsgemeinderat ruft VG-Bürgermeister Bernhard und Oberbürgermeister Wosnitza zur Lösungssuche auf.

 Flickenübersät und trotzdem voller Schlaglöcher: die „Alte B 10“ zwischen Contwig und Zweibrücken. Im Bild der extrem schadhafte Abschnitt auf städtischem Gebiet.

Flickenübersät und trotzdem voller Schlaglöcher: die „Alte B 10“ zwischen Contwig und Zweibrücken. Im Bild der extrem schadhafte Abschnitt auf städtischem Gebiet.

Foto: Norbert Schwarz

Sollte man die marode „Alte B 10“ zwischen Contwig und Zweibrücken statt zu sanieren durch einen Radweg ersetzen? Solche Ideen stoßen im Verbandsgemeinderat Zweibrücken-Land auf keine Gegenliebe. Zumal die Straße auch der Erschließung von bebauten und unbebauten Grundstücken dient, was allein mit dem Rad unmöglich wäre.

Dieser Straßenzug (in Contwig Hüttenstraße) ist früher immer, ehe es die „neue B 10“ mit der Kreuzung bei der Dorndorf gab, die Hauptverbindung zwischen dem größten Ort der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und der Rosenstadt gewesen. Einst eine Bundesstraße, bevor die Rückstufung zur Landesstraße (L 471) verordnet wurde.

Auf Contwiger Gemarkung geht die L 471 in die K 72 über. Eine Kreisstraße, von der zum Outlet führenden „Truppacher Straße“ in Richtung Tschifflick in Zweibrücken. Alles besser bekannt als Alte B 10“. Als „klassifizierte Straße“ soweit noch in einem befahrbaren Straßenzustand. Das gilt nicht einmal ansatzweise für die Straßenfortführung auf Zweibrücker Stadtgebiet, welches sich bei „den 100 Steinen“ unmittelbar anschließt und weit vor dem Bahnübergang „Tschifflick“ beginnt. Seit Wochen ist die zum „Zweibrücken Fashion Outlet“ hochführende Kreisstraße in der Contwiger Ortslage wegen Bauarbeiten gesperrt. Die Bahnhofstraße von der Kreuzung in Ortsmitte soll nach Merkur-Informationen jetzt doch direkt bis zum Bahnübergang vor der Truppacher Straße asphaltiert werden.

Zurück aber zur Alten B 10 in Contwig, die während der Baustellenzeit als Umleitung eigentlich gut brauchbar wäre. Doch der Fahrbahnzustand auf städtischem Gebiet macht das fast unmöglich. Dort reiht sich Schlagloch an Schlagloch, ist nicht mal ein Befahren im 30-Kilometer-Tempo ohne durchgerüttelt zu werden möglich.

Die CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat will deshalb einen Anstoß geben, dass die Stadt Zweibrücken ihren besonders schadhaften Straßenabschnitt repariert. Es wäre dann ein Leichtes, nicht über die Straße der Fasanerie hoch zum Outlet-Center zu kommen. Derzeit schier unmöglich, weil die Alte B 10 auf städtischem Gebiet geradezu Teststrecke für Stoßdämpfer, Radaufhängung, Wellen und Gelenksätze von Autos sein kann.

CDU-Fraktionschef Klaus Martin Weber hatte Hintergründe (Umleitungsstrecke) zum gestellten Antrag seiner Fraktion am Sitzungsabend genannt und ist dabei von Thorsten Sefrin (CDU) der selbst aus Contwig stammt und dort wohnt, bestärkt worden. Sefrin, als Ingenieur im Straßenbau fachlich bewandert und Kenner unzähliger Straßenzustände von der Westpfalz bis in die Vorderpfalz, stellte fest: Bis nach Landau gebe es keine Straße in schlechterem Zustand als die Alte B 10.

Eine Meinung, welcher sich auch Fred Konrad (Grüne) mit seiner Feststellung anschloss, selbst Radfahrenden sei dieser Zweibrücker Streckenabschnitt nicht zuzumuten oder zu empfehlen. Die Fahrbahn sei einfach zu schlecht.

Was den Rückbau zu einem Radweg angehe (ein Journalist hatte mit Verbandsbürgermeister Björn Bernhard solche Gedankenspiele betrieben) gab Fred Konrad zu bedenken: Kosten für den Rückbau der Straße würden wohl weitaus teurer als das Aufziehen einer neuen Verschleißdecke. Hierbei sei nur an das langjährige Hick-Hack um die Sanierung der Landstraße zwischen Großsteinhausen und Bottenbach erinnert, wo seit Jahrzehnten jetzt eine neue Fahrbahndecke auf der Landstraße beste Dienste für den fließenden Verkehr erfüllt.

Reparaturarbeiten an der Alten B 10 ist auch die Losung für den Contwiger David Betz (SPD), Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Betz riet zudem, doch auf „kleinem Dienstweg“ solche Dinge zwischen Land und Stadt zu bereden. – Der Verbandsgemeinderat hat  Bürgermeister Björn Bernhard (CDU) ermächtig, mit dem Zweibrücker Oberbürgermeister Marold Wosnitza (SPD) den Kontakt zu suchen und Lösungswege zu eruieren, wie die Alte B 10 kostengünstig saniert werden könnte. Denn als Umleitungsstrecke  ist der Erhalt der Straße in einem wirklich befahrbaren Zustand allemal wichtig und für die Bürger von Land und Stadt gleichermaßen von Bedeutung. Hinzu kommt die oben erwähnte Erschließungsfunktion für Grundstücke.

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