Daseinsvorsorge für die Menschen verbessern

Käshofen. Bereits zum dritten Mal bewirbt sich der Kinderarzt Dr. Fred Konrad für Bündnis 90/Die Grünen als Direktkandidat des Wahlkreises Zweibrücken für den rheinland-pfälzischen Landtag. Und im Dezember sah es auch aus, als habe der 49-Jährige "eine realistische Chance" in den Landtag einzuziehen. Denn Konrad steht auf Platz 14 der Landesliste der Grünen

 Fred Konrad am Klavier. Foto: Jacobi

Fred Konrad am Klavier. Foto: Jacobi

Käshofen. Bereits zum dritten Mal bewirbt sich der Kinderarzt Dr. Fred Konrad für Bündnis 90/Die Grünen als Direktkandidat des Wahlkreises Zweibrücken für den rheinland-pfälzischen Landtag. Und im Dezember sah es auch aus, als habe der 49-Jährige "eine realistische Chance" in den Landtag einzuziehen. Denn Konrad steht auf Platz 14 der Landesliste der Grünen. "Unsere Umfragewerte sind seitdem gesunken und Mainz ist wieder weiter weg", stellt Konrad fest.Er habe auch nie dem Traum angehangen, dass die Grünen eine Volkspartei werden können, betont Konrad. "Wir sind eine Programmpartei." Dazu gehören die Schwerpunkte Umwelt- und Klimaschutz, ökologischer Umbau der Wirtschaft oder Bildung von Anfang an. Der seit über 20 Jahren im Gesundheitsbereich Tätige fasst das so zusammen: "Wir müssen die Daseinsvorsorge für die Menschen verbessern."

Dazu zählt er neben der Gesundheit Pflege und Vorsorge sowie den Schutz der Lebensgrundlagen. Dies versteht der Arzt auch im sozialen Sinn. "Wir müssen auch den Menschen anderer Herkunft und mit weniger Geld ein menschenwürdiges Leben anbieten." Das ergebe sich aus seinem christlichen Menschenbild und aus dem Grundgesetz-Artikel über die Unantastbarkeit der Würde des Menschen. Schon ist er bei einem Thema, das die Region direkt betrifft. Er setzt sich dafür ein, dass die gesundheitliche Versorgung im ländlichen Raum gesichert wird.

Aus seiner beruflichen Erfahrung ist Sozial- und Gesundheitspolitik sein Schwerpunkt. "Da habe ich was zu sagen. Bei anderen Themen lasse ich andere vor." Dennoch hat er zu Themen anderer Politikfelder eine eigene Meinung. So möchte er zum Beispiel, sagt er mit Blick auf die Diskussion über die Ansiedlung von Verbrauchermärkten auf der Truppacherhöhe, nicht nach Mainz fahren, um ein Zielabweichungsverfahren nach dem anderen anzuschieben. Anschieben möchte er dagegen die S-Bahn-Verlängerung nach Zweibrücken.

Bei zwei anderen Verkehrsprojekten weiß Konrad, dass er damit eine unpopuläre Meinung vertritt. Erstens beim Ausbau der B 10. "Es hat keinen Zweck die Autofahrer vierspurig schneller an die Tunnel bei Annweiler heranzufahren, damit sie dort vor dem Nadelöhr stehen", argumentiert er. Und der Ausbau der fliegerischen Nutzung des Zweibrücker Flughafens steht Konrad ebenfalls "skeptisch" gegenüber. Das heiße aber nicht, dass die Umwandlung des früheren Militärareals in eine zivile Nutzung (Konversion) nicht fortgesetzt werden soll.

Hier vergleicht Konrad die Investitionen in das Konversionsprojekt mit dem Nürburgring. In Zweibrücken wurde "richtigerweise" in Infrastruktur Geld gesteckt. Beim Nürburgring in einen Freizeitpark. "Das sollen private Investoren übernehmen." Aber noch mehr ärgert sich Konrad über das Schlosshotel Bad Bergzabern oder die Affäre um Justizminister Bamberger. Deshalb ist es sein Ziel, eine Alleinregierung der SPD nach dem 27. März zu verhindern. Alleinregierungen seien, sagt der Grünen-Politiker, wie man an den genannten Beispielen erkennen könne, generell nicht die beste Wahl für das Land und die politische Kultur. Wenn die Sitzverteilung im Mainzer Parlament nach der Landtagswahl so aussieht, dass man an den Grünen nicht vorbeiregieren kann, ist Konrads Wahlziel erreicht, unabhängig von seinem eigenen politischen Schicksal und unabhängig von einem konkreten Prozentwert im Ergebnis.

Zur Person

Fred Konrad wurde am 21. Oktober in Trier geboren. Er studierte in Homburg und Bonn Medizin. Nach dem Examen machte er seine Facharztausbildung an der Universitätsklinik Homburg. Zwei Jahre war er beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Danach Kinderarzt im Sozialpädiatrischen Zentrum in Landstuhl. Seit 2004 ist der promovierte Mediziner niedergelassener Kinderarzt in Kusel. Seit 2001 lebt er in Käshofen. Zu seinen Hobbys zählt der 49-Jährige Singen, Klavierspielen und Fußball. Seit den 80er Jahren ist Konrad in der Friedens- und Umweltbewegung aktiv. Seit 1987 bei den Grünen. Seit 1993 mit Unterbrechungen Sprecher im Zweibrücker Kreisverband. 2000 und 2001 war er Landesvorstandssprecher und seit 2006 ist er Mitglied im Parteirat. sf

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