Das Schweigen der ParteienNach der Wahl ist vor der Wahl

Zweibrücken. Am 1. Juni 2012 wechselt Kurt Pirmann auf den Chefsessel im Zweibrücker Rathaus. Dadurch wird der Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land frei. "Da am 1

 Wer wird Nachfolger von Kurt Pirmann in der Verbandsgemeinde? Die Gespräche laufen. Foto: voj

Wer wird Nachfolger von Kurt Pirmann in der Verbandsgemeinde? Die Gespräche laufen. Foto: voj

Zweibrücken. Am 1. Juni 2012 wechselt Kurt Pirmann auf den Chefsessel im Zweibrücker Rathaus. Dadurch wird der Posten des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land frei. "Da am 1. Juni nicht die Amtszeit abläuft und Kurt Pirmann nicht in den Ruhestand geht, greift die Regelung, dass die Stelle spätestens drei Monate nach frei werden neu besetzt werden muss", erklärt Ruven Fritzinger von der Pressestelle der Kreisverwaltung Südwestpfalz. Denn die Stelle des Verbandsbürgermeisters wird erst frei, wenn Pirmann zum Oberbürgermeister ernannt ist.Das heißt, dass die Kreisverwaltung erst den 1. Juni abwartet und dann das Prozedere für eine Wahl mit Ausschreibung, Wahlbekanntmachung und Termin startet. Mit dem Fixpunkt, dass spätestens drei Monate nach dem 1. Juni gewählt werden muss. Anderseits muss die Wahlbekanntmachung 62 Tage vor der Wahl erfolgen. Der Wahltermin für den künftigen Verbandsbürgermeister könnte demnach im August 2012 stattfinden. Doch in einem Kommentar zu Paragraf 53 der Gemeindeordnung wird noch eine Möglichkeit aufgeführt. In Fällen, in denen das Ausscheiden nicht plötzlich erfolgt, könne schon vor dem Freiwerden das Wahlverfahren eingeleitet und gewählt werden, sobald das Ausscheiden des Amtsinhabers zu einem bestimmten und vom Amtsinhaber nicht mehr zu beeinflussenden Zeitpunkt feststeht. Durch eine vorzeitige Ernennung Pirmanns mit Wirkung zum 1. Juni könnte der Weg zu einer früheren Wahl des Verbandsbürgermeisters frei gemacht werden. sf

Zweibrücken. Jürgen Gundacker oder Andreas Glahn für die SPD, Klaus Freiler, Paul Sefrin oder Martina Wagner für die CDU - Namen wurden schon vor der Wahl Kurt Pirmanns zum Zweibrücker Oberbürgermeister hinter vorgehaltener Hand als künftiger Verbandsbürgermeister bereits genannt (wir berichteten). Dabei hieß es stets, dass man erst die Wahl in Zweibrücken abwarten müsse. Jetzt wurde gewählt und Kurt Pirmann wird den Chefsessel im Rathaus der VG an der Landauer Straße freimachen.

"In den nächsten vier Wochen wird sich ein Kandidat herauskristallisieren", hält sich der SPD-Gemeindeverbandsvorsitzende Norbert Kiefer weiter zurück. Zunächst müsste die Meinung der Ortsvereine eingeholt werden. Zu den Spekulationen wollte er nichts sagen. Er schloss lediglich aus, dass er antritt. Auch der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Herbert Schmidt wollte die genannten Namen nicht kommentieren. "Wir sind in der Findungsphase. Und bevor die nicht abgeschlossen ist, werde ich keinen Namen nennen."

Der FDP-Kreisvorsitzende Reiner Hohn wartet ab, wen die beiden großen Parteien als Kandidaten aufstellen. "Bis dahin warten wir ab, ob und wen wir aufstellen. Wir können die Sache in Ruhe angehen."

"Für die Stadt Zweibrücken ein Gewinn", kommentierte Kiefer die Wahl Pirmanns. Der Noch-VG-Bürgermeister habe gezeigt, dass man etwas schaffen kann, wenn man "die Ärmel hochkrempelt". Kiefer erwartet, dass Pirmann Mehrheiten für seine Ideen finden kann. "Das hat er in der Verbandsgemeinde gezeigt." Klaus Schwarz, seit Jahrzehnten für die SPD im Verbandsgemeinderat, sieht die Wahl "mit einem weinenden und einem lachenden Auge". Er freut sich für den Wahlsieg des Weggefährten. Aber er hätte Pirmann gerne weiter als Bürgermeister der Verbandsgemeinde gehabt. Zur Nachfolgefrage hält er sich bedeckt.

Auch der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende Schmidt sieht in der Wahl Pirmanns "einen Gewinn für die Stadt". Für die VG sei es ein "herber Verlust. Wenn man so lange zusammenarbeitet, ist das bedauerlich." Wie Klaus Schwarz spricht der Bürgermeister von Contwig, Karlheinz Bärmann, von "einem weinenden und lachenden Auge. Wir verlieren einen sehr guten Verbandsbürgermeister." Bärmann ist sicher, dass er die Geschäfte am Herzogplatz genauso gut führen wird, wie an der Landauer Straße. Er selbst hege aus Altersgründen keine Absichten, als VG-Bürgermeister anzutreten.

Die hohe Zustimmung - nicht die Wahl an sich - hat Landrat Hans Jörg Duppré überrascht. "Das ist ein Pfund, mit dem Kurt Pirmann wuchern kann. Und wie ich ihn kenne, wird er das in die Waagschale werfen." Der Landkreis arbeite seit Jahren mit der Stadt Zweibrücken gut zusammen. "Mit Kurt Pirmann habe ich schon in seinem Amt als Verbandsbürgermeister gut zusammengearbeitet. Ich habe keine Bedenken, dass sich an der Zusammenarbeit im neuen Amt etwas ändert."

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