Kommenden Samstag in Großsteinhausen Ministerin eröffnet Walderlebnispfad

Großsteinhausen · In Großsteinhausen wird am Samstag der Walderlebnispfad seiner Bestimmung übergeben. Dieser bietet einige ganz besondere Attraktionen.

20 Infotafeln stellen Waldleben und Waldbewirtschaftung vor.

20 Infotafeln stellen Waldleben und Waldbewirtschaftung vor.

Foto: Norbert Schwarz

Großer Tag für Großsteinhausen: Der Walderlebnispfad im Hochseiters wird diesen Samstag (3.9.) um 15 Uhr offiziell seiner Bestimmung übergeben.

Für Ortsbürgermeister Volker Schmitt, die Ratsmitglieder und insbesondere die Dorfbewohner ist das ein ganz besonderer Moment. Lange haben sie darauf gewartet, zielstrebig gearbeitet. Jetzt, nach der Corona-Pandemie ist es endlich soweit. Das Sahnehäubchen dabei, aus Mainz hat sich hoher Besuch angesagt: Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) folgt der Großsteinhauser Einladung, und wir derleben, was nach Ideensammlung, Planung, gelungener Umsetzung geschaffen wurde: der Walderlebnispfad.

Zur Gemeindeattraktivität des Ortes auf der Hackmesserseite, nahe zum EU-Nachbarn Frankreich, wird dieser Erlebnispfad am Waldrand des Distrikts Hochseiter ein besonderer Beitrag sein. Einer, der Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen anspricht. Das touristische Angebot in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wird facettenreicher.

Das Projekt ins Rollen gebracht hatte die Absicht der Ortsgemeinde, die Waldbewirtschaftung in andere Hände zu geben. Mit der Betreuung durch die staatliche Forstverwaltung war man anfangs des neuen Jahrtausends nicht mehr in Einklang gekommen, weil die Waldgebiete, die von den staatlichen Forstbeamten zu betreuen waren, stetig sich vergrößerten. Nicht allein die Großsteinhauser sahen darin erhebliche Komplikationen bei der Betreuung. Doch während andere Kommunen nur Groll schoben, handelte Ortsbürgermeister Volker Schmitt (FDP) gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat. Nach vielen Gesprächen und intensivem Abwägen war es 2014 dann soweit: Die Betreuung des Gemeindewaldes durch staatsforstliche Stellen wurde aufgekündigt. Als erste Ortschaft im Landkreis Südwestpfalz sprach sich Großsteinhausen für eine private Waldbetreuung aus. 2016 dann hatte Großsteinhausen mit rund 60 Hektar Gemeindewald das kleinste Forstrevier von Rheinland-Pfalz überhaupt. 

Viel Neues ist bei den Vorhaben auf den Weg gebracht worden, das Schaffen eines „Walderlebnispfades“ ist eines davon. Darauf, dass dafür sogar Mittel aus dem Förderprogramm „LeaderRegion Pfälzerwald plus“ flossen, ist Bürgermeister Schmitt besonders stolz. Und dankt dem sehr engagierten Försterehepaar Anne und Uli Osterheld, die Geburtshelfer für den Walderlebnispfad waren. Das Ehepaar stand bei der Projektvorbereitung in Diensten der gemeindewaldbetreuenden Gesellschaft Schmitz aus Ormont in der Vulkaneifel. Die Gesellschaft übernahm die Stellung des Staatsforstes in Großsteinhausen und bis zum heutigen Tag haben die Großsteinhauser diesen Schritt nicht bereut, so Volker Schmitt auf Nachfrage.

Für die Planung des fast einen Kilometer langen Walderlebnispfades im Hochseiter mit seinen fast 20 Informationstafeln machte sich vor allem Anne Osterheld viele Gedanken. Im Fachunternehmen „Natur im Bild“ konnte dann ein Lieferant ausfindig gemacht werden der alles verständlich für die Kleinen wie die Großen auf den Tafeln präsentierte. Ganz nach dessen Firmenphilosophie: „Nur was der Mensch kennt, kann er lieben“ und „Nur was der Mensch liebt, kann er auch schützen“. Verständlich, dass diese Anschauung auch beim Gestalten der Anschauungspunkte entsprechend zum Ausdruck kommt. In bunten Bildern wird darüber informiert, welches vielfache Leben sich im Wald abspielt. Gezielt wird auch die Arbeit mit dem Wald vorgestellt. So wird auf einer Tafel die Verjüngung des Waldes auf natürliche Art und Weise propagiert. Oder, welche Aufgaben und Ziele mit der Forstwirtschaft verknüpft sind. Drei der insgesamt neun Tafeln sind sogenannte „Tiertafeln“ und bringen dem Betrachter groß wie klein das heimische Schwarzwild ebenso näher wie das Rehwild oder die Tierwelt, die am Waldsaum ihren Lebensraum hat. Großes Interesse bei den Besuchern dieses Walderlebnispfades wird fraglos das „Keltische Baumhoroskop“ auslösen. Ausgehend vom eigenen Geburtstag kann der persönliche Lebensbaum geschaffen werden.

Für eine Krönung bei diesem rund 15 000 Euro teuren Projekt, das mit 10 000 Euro aus dem erwähnten EU-Programm gefördert wird, sorgen Anne und Uli Osterheld zudem. Bei den heranwachsenden Generationen soll das Interesse für den Lebensraum Wald geweckt werden, Ihnen werden deshalb bei einem Besuch des Erlebnispfades Rucksäcke ausgehändigt. Altersgemäß, in drei Gruppen. Die Tragebehältnisse beinhalten Aufgaben, die von den Kindern beim Rundgang zu lösen sind. Langeweile kann damit nicht aufkommen. Durch ein Waldxylophon, ein Waldtelefon und gar einen Hochsitz erfährt der Walderlebnispfad eine zusätzliche Aufwertung. Bürgermeister Schmitt: „Das ist eine runde Sache. Auf dem Weg zum Walderlebnispfad unsere fast fertige Grillhütte, dann der Startpunkt zum Walderlebnispfad für die Besucher förmlich gegenüber. Schön, dass wir das alles so umsetzen konnten. Viele Hände haben mitgeholfen, dass wir das so hinbekommen haben. Mein Kompliment an die große Helferschar, die einmal mehr Gemeinschaftsgeist beim Erfüllen der Aufgaben und dem Erledigen jeder Menge an Arbeit hatte.“

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