Damit der Stadt ein Licht aufgehtDamit der Stadt ein Licht aufgeht

Zweibrücken. Es waren Zweibrücker Unternehmer, die vor 150 Jahren die Beleuchtung der Zweibrücker Straßen mit Gaslaternen auf den Weg brachten. Der Stadtrat beschloss im Mai 1860, sich wegen der ungünstigen finanziellen Lage nicht an der Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung zu beteiligen. Die Gesellschaft wurde dennoch gegründet. Und den Zweibrückern ging ein Licht auf. Ein Gaslicht

Zweibrücken. Es waren Zweibrücker Unternehmer, die vor 150 Jahren die Beleuchtung der Zweibrücker Straßen mit Gaslaternen auf den Weg brachten. Der Stadtrat beschloss im Mai 1860, sich wegen der ungünstigen finanziellen Lage nicht an der Aktiengesellschaft für Gasbeleuchtung zu beteiligen. Die Gesellschaft wurde dennoch gegründet. Und den Zweibrückern ging ein Licht auf. Ein Gaslicht. Aus der Gasbeleuchtungsgesellschaft entwickelte sich die heutige Stadtwerke GmbH. 1916 wurden die städtischen Werke für Gas, Strom und Wasser zusammengelegt. Für die Stadtwerke ist die Gründung der Gasgesellschaft vor 150 Jahren Grund genug zu feiern. Heute zusammen mit den Mitarbeitern, den ehemaligen Mitarbeitern und geladenen Gästen in der Festhalle. Am Samstag, 26. Juni, den ganzen Tag auf dem Gelände der Stadtwerke an der Gasstraße sind alle Zweibrücker eingeladen mitzufeiern. Und die Kunden bekommen schon seit Januar ein Jubiläumsgeschenk von den Stadtwerken: Eine Kilowattstunde Gas kostet in diesem Jahr 0,1 Cent weniger (wir berichteten). Das alles hatten sich Julius Dingler, Johann Wolff oder Heinrich Simon vor 1860 erträumt, wie es die Autoren Wolfgang Ohler und Michael Dillinger in "Als den Zweibrückern ein Licht aufging", erzählen. Denn die Stadtwerke gaben zum Jubiläum keine übliche Festschrift heraus. Die Geschäftsführung ließ den Autoren freie Hand. "Wir wollten die Geschichte der Gasversorgung erzählen", erläutert Ohler die Intention des 140-seitigen Buches, das in den Zweibrücker Buchhandlungen zum Preis von 12,80 Euro erhältlich ist.In dem Band ist zu lesen, wie sich die "Gasbarone" im Hause Dinglers trafen, um die Gesellschaft zu gründen. In die Erzählung fließen auch die Bedenken zum Beispiel der Geistlichkeit gegen die frevelnden Menschen ein. Gestützt haben sich die Autoren, soweit vorhanden, auf schriftliche Belege. Zum Beispiel auf die Protokolle der Stadtratssitzung 1860. In den einzelnen Kapiteln werden die Stationen der Entwicklung der Gasbeleuchtung und der Technik beschrieben. Immer an Hand handelnder Personen. Zum Beispiel auch die Umstellung des Gaslichtes auf die elektrische Beleuchtung Ende des 19. Jahrhunderts. Dabei werden auch die gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse der Zeit beschrieben. Zum Beispiel die Eröffnung des Rosengartens. Manche Sätze erinnern verblüffend an heutige Diskussionsbeiträge in Rats- und Ausschusssitzungen. Die meisten Abschnitte spielen zwischen 1860 und 1914. Dann gibt es ein Kapitel "Am Anfang nach dem Ende", als Oberbürgermeister Ignaz Roth beim Wiederaufbau auch die Wasser-, Gas- und Stromversorgung in Angriff nahm. Das Schlusskapitel über die letzten Jahrzehnte ist dann eher im Stil einer Festschrift gehalten. Mit den "Flamme" genannten Einwürfen führen die Autoren die Gaslaternen in Zweibrücken und der Welt in die Welt der Laternenpoesie. sf

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