Winterbach Gemeinderäte steigen Kita aufs Dach

Winterbach · Weil für die Isolierung des Anbaus kein Angebot abgegeben wurde, legen die Winterbacher jetzt selber Hand an.

 Der fertige Rohbau beim Anbau am Kindergartenneubau „Sonnenkäferstübchen“ in Winterbach.

Der fertige Rohbau beim Anbau am Kindergartenneubau „Sonnenkäferstübchen“ in Winterbach.

Foto: Norbert Schwarz

Der Anbau beim Kindergarten „Sonnenkäferstübchen“ erfordert weiterhin Flexibilität bei Ortsbürgermeister Andreas Weizel, den Ratsmitgliedern und insbesondere auch bei den Planungsverantwortlichen des beauftragten Planungsbüros, der Architektengemeinschaft Grub aus Zweibrücken. Die vielen Auftragsvergaben für das Vorhaben machten das erneut deutlich. Und wenn es irgendwie hapert: Andreas Weizel und sein Team wissen sich zu helfen. Sie legen selbst Hand an, wie jetzt für die Arbeiten zur Dachisolierung. 

Die Auftragsbücher der Handwerker sind weiterhin voll, der Kostenrahmen eng gestrickt. Daran änderte auch die Corona-Pandemie nichts, wie jetzt die Ratsmitglieder bei der jüngsten Arbeitssitzung von Ortsbürgermeister Andreas Weizel erfuhren. Weizel schilderte am Sitzungsabend im Dorfgemeinschaftshaus, dass beispielsweise für die Ausführung der Arbeiten zur Dachisolierung beim im Rohbau befindlichen Erweiterungsbau zum Kindergarten überhaupt kein Angebot abgegeben worden sei. Gleichzeitig machte das Unternehmen, welches die sichtbare Holzverkleidung an der Deck bereits einbringen musste, klar, dass es für Folgeschäden an dieser Decke nicht aufkommt, weil die Dachisolierung fehlt. Es musste somit dringend eine Lösung her und die scheint auch gefunden worden zu sein.

Die Ratsverantwortlichen stellen jetzt eigene Manpower zur Verfügung. Wo es bei den Arbeiten langgeht, wird Ortsbürgermeister Weizel, selbst Leiter eines Dachdeckerunternehmens, bestimmen und das Heft bei den Arbeiten in die Hand nehmen. Den Vorsitz bei der Beratung zu diesem Tagesordnungspunkt übernahm daher auch der erste Ortsbeigeordnete Hans Schneble. Schließlich mussten die Ratsmitglieder nicht alleine der Abwicklung dieser Arbeiten in der vorgeschlagenen Art und Weise zustimmen, sondern zugleich zustimmen, wer die Materialien liefert.

Auf 58 000 Euro hatte das Büro Grub das Gewerk „Dachisolierung“ beim Erstellen der Gesamtkostenermittlung für das Projekt geschätzt. Nach dem, was jetzt bei der Preisermittlung zusammengetragen wurde, können nach Angaben des Ortsbeigeordneten Hans Schneble rund 20 000 Euro eingespart werden. Beim Dachdeckereinkauf Süd in Kaiserslautern sind die benötigten Materialien bestellt worden. Soweit Mitarbeiter des Betriebs Weizel bei den Arbeiten eingesetzt werden, soll deren Arbeitsleistung mit einem Stundensatz von 53 Euro abgerechnet werden.

Ohne Stahlgerüst konnte das Zimmermannsunternehmen Dahler-Sester aus Heltersberg die hölzerne Fertigdecke nicht einbauen. Andreas Weizel: „Das musste schnell geschehen, ich habe drei Angebote eingeholt und mich mit den Ortsbeigeordneten abgesprochen. Diese stimmten einer Auftragsvergaben an den günstigsten Bieter, Gerüstbau Riffel aus Zweibrücken, zu.“ Diese Vergabemodalität segneten die Ratsmitglieder nunmehr mit einer nachträglichen Zustimmung ab. Für den Durchbruch zwischen Alt- und neuem Anbau müssen die planerischen Vorgaben der Denkmalschutzbehörde aus Pirmasens eingehalten werden. Die entsprechenden Sandsteinarbeiten wird das Unternehmen Fritz Paulini zum Angebotspreis von 1800 Euro ausführen. Die Ratsmitglieder waren damit einverstanden.

Bei der Haustechnik sprang das Architekturbüro Edinger aus Kaiserslautern in die Bresche und half mit, die Ausschreibungsunterlagen für die Heizungs-, Sanitär-, Lüftungs- und Elektroarbeiten nach den Plänen des Büros Grub zusammenzustellen. Das Honorar dafür beträgt 2340 Euro. Mit der entsprechenden Auftragsvergabe waren die Ratsmitglieder einverstanden. Das Unternehmen Haustechnik Andreas Müller aus Zweibrücken erhielt den Zuschlag für die Gewerke Heizung-Sanitär-Lüftung. Die Angebotssumme lag bei 49 000 Euro. Für rund 37 600 Euro wird das Elektrounternehmen Bozek-Christmann aus Nünschweiler die Elektroarbeiten ausführen. Eine stählerne Fluchttreppe ist notwendig. Kostengünstigster Lieferant ist in diesem Fall der Schmitshauser Metallbauer Wilden zum Preis von rund 11 600 Euro. Von der Schreinerei Schösser aus Blieskastel werden die Innentüren geliefert. Es handelt sich dabei um Türen, die spezielle Anforderungen für einen Kindergarten erfüllen. Die Kosten betragen rund 11 000 Euro. Bei den Estricharbeiten ist das Unternehmen Buchner aus Waldfischbach-Burgalben mit runden 11 400 Euro gewesen. Für die Innen und Außenputzarbeiten ist das Gipser- und Stukkateurgeschäft Udo Habicht aus Schwedelbach mit einer Gesamtsumme von 25 300 Euro billigste Bieterin gewesen. Für die fliesen- und Bodenbelagsarbeiten war kein Angebot eines Handwerkbetriebes eingegangen. Andreas Weizel will so verfahren, wie er das bereits bei den Gerüstbauarbeiten tat. Die Ratsmitglieder billigten eine solche Vorgehensweise.

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