Standkonzert im Kirchgarten Gänsehaut und gute Laune

Contwig · Fast 600 Zuschauer sind zum Standkonzert der Contwiger Musikfreunde gekommen.

 Der Contwiger Kirchgarten ist eine ausgezeichnete Konzertstätte, wie das Standkonzert der Musikfreunde Contwig bewies.

Der Contwiger Kirchgarten ist eine ausgezeichnete Konzertstätte, wie das Standkonzert der Musikfreunde Contwig bewies.

Foto: Norbert Schwarz

Auf eine „volles Haus“ hatten viele engagierte Mitstreiter der Contwiger Musikfreunde gehofft als es darum ging, mit einem Standkonzert die Dorfbevölkerung im idyllischen Kirchgarten der katholischen Kirchengemeinde „Sankt Laurentius“ zu erfreuen. Dass letzte Woche dann fast 600 Besucher in die Dorfmitte kamen und sich von dem 27-köpfigen Blasorchester der Musikfreunde Contwig während des mehrstündigen Standkonzertes musikalisch erfreuen ließen, ist dennoch eine große Überraschung gewesen. Lob für die in allen Belangen gelungene Großveranstaltung gab es jedenfalls von allen Seiten. 

„Viele Gedanken im Voraus hinsichtlich der Programmgestaltung gemacht, Organisationspläne geschmiedet, beim Aufbau tüchtig geschwitzt und dann natürlich mit echtem Lampenfieber auf die Veranstaltung zugesteuert“, umschreibt Alfred Sefrin die Gefühlsmomente für den ersten großen Auftritt des Musikensembles „Musikfreunde Contwig“ in der Heimatgemeinde.

Weniger die Spalten der Heimatpresse, dafür umso mehr die Gespräche in den Contwiger Familien und an den Stammtischen der Vereinsheime hatte die Trennung der Musiker vom bisherigen Stammverein, der Vereinigten Turnerschaft Contwig beschäftigt. Doch davon ist beim Auftreten im Kirchgarten vor dem altehrwürdigen Gemäuer des Sankt-Laurentius-Gotteshauses dann doch überhaupt nichts zu spüren gewesen. Alfred Sefrin: „Wir sind jetzt ein neues Mitglied in der großen Vereinsfamilie, wir werden mit unserem musikalischen Angebot Menschen erfreuen, das Dorfleben kulturell mitgestalten, einen großen Beitrag zur Jugendarbeit leisten und damit liegt ein breites Arbeitsfeld vor uns. Vergangenes lässt sich sowieso nicht mehr zurückholen, der Blick geht nach vorn, an Arbeit in jeder Hinsicht mangelt es zudem nicht!“

Musik aus dem Herzen hatten die Musizierenden versprochen. Wer das fast 30-köpfige Ensemble erlebte, konnte diese Versprechen schnell nachempfinden. Vor dem früheren Schwesternhaus mit dem Anbau Pfarrheim, eben dort, wo das Ensemble jetzt eine Bleibe fand, war die Hauptbühne aufgebaut, der Versorgungsbereich etwas abseits daneben. Schattige, lauschige Plätze davor, die Tische mit Blumenschmuck und Kerzen in den Gläsern, die nach Einbruch der Dunkelheit für eine ganz besondere Illumination sorgten.

Musik aus dem Herzen, Musik für Freunde, zur  passenden musikalischen Einstimmung waren in dieser Hinsicht Rhythmen von Les Humphries in Concert regelrecht ideal, zumal mit Spiritual and Folk eine gekonnte Abrundung gelang. Das Sechser-Trompetensolo konnte ohne Übertreibung als erster kleiner Höhepunkt gewertet werden. Ein Launemacher danach das „Bierwalzerpotpourri“ mit Stimmungsliedern wie „Der schönste Platz ist immer an der Theke“. Bis spät am Abend die Friedenslieder kamen, denen Alfred Sefrin mit dem Ausbreiten der ukrainischen Nationalfahne ganz besonderen Ausdruck verlieh, wussten die Musiker des neu formierten Vereins die Zuhörer zu begeistern und ihre Blasmusikalität eindrucksvoll unter Beweis zu stellen.

Dabei war bei allen Beiträgen und Liedfolgen Abwechslung angesagt. Etwa mit Bandleader Sefrin selbst beim überzeugenden Gesang zu „Blowing in the Wind“ oder dem gesamten Ensemble bei dem mitreißenden „Dem Land Tirol die Treu“. Aus 27 Musikerkehlen kam dennoch nuanciert der Liedtext, frenetischen Beifall gab es zum Dank.

Ein musikalisches Dankeschön an Bert Kämpfert war ebenso dabei wie eine Tour mit Marius Müller Westernhagen. Böhmische Klänge durften nicht fehlen, zur „Vogelwiese“ mit Gesang gingen förmlich die Herzen auf. Bei „Nessaja“ war längst die Dunkelheit eingebrochen, verzauberte Festplatz und Konzertbesucher gleichermaßen. Das „Über sieben Brücken musst du gehen“ mit Gesang und dem Solisten Jürgen Schlachter am Altsaxophon einweiteres Konzerthighlight kurz vor dem Ende. Mit „Halleluja“ fand ein außergewöhnliches Standkonzert im Contwiger Kirchgarten ein Ende.

Nach dieser rundum gelungenen Premiere ist jetzt schon klar, dass diese Veranstaltung im großen Veranstaltungskalender der Gemeinde einen festen Platz bekommen wird. Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette und Verbandsbürgermeister Björn Bernhard zollten großen Respekt und stellten beide fest, dass die Musik wahrlich aus dem Herzen kam. Das sein in allen Phasen zu spüren gewesen, wie auch die ausgezeichnete Zusammenarbeit der beiden Vereine, der Musikfreunde und dem Förderverein der Feuerwehr Contwig mit der großen Helferschar.

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