Bürgermeister-Wahl am 26. Mai in Contwig „Dienst nach Vorschrift reicht nicht“

Contwig · Bürgermeisterkandidat David Betz (SPD) sieht noch sehr viel Potenzial, um Contwig zur familien- und kinderfreundlichsten Gemeinde der Region zu machen.

 David Betz (im Bild) von der SPD tritt gegen Amtsinhaber Karlheinz Bärmann (CDU) an.

David Betz (im Bild) von der SPD tritt gegen Amtsinhaber Karlheinz Bärmann (CDU) an.

Foto: Andrea Pallmann

„Contwig-Stambach wird mit uns und mir die kinder- und familienfreundlichste Gemeinde der Region“, sagt Bürgermeisterkandidat David Betz selbstbewusst. Geht es um die mit weitem Abstand größte Gemeinde der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, sieht Betz „noch ganz schön viel Luft nach oben“, wenn es um die Themen Betreuung, Spielplätze, Integration der neuen Bürger in den Baugebieten, Wirtschaftsförderung und Dorfkultur geht. „Vor allem muss auch viel intensiver mit und für Stambach gearbeitet werden“, findet der 38-jährige Journalist, der bereits von 2004 bis 2007 für die SPD im Contwiger Gemeinderat saß.

Lange habe er, schon berufsbedingt, in der Kommunalpolitik nur zugeschaut. „Aber nach Hunderten Sitzungen in unserer Region und in meiner Zeit in Baden-Württemberg konnte ich es nicht mehr länger bei der Beobachterrolle belassen“, beschreibt Betz seine Motivation. „Dienst nach Vorschrift und die immer gleichen Lösungsansätze können 2019 nicht mehr die Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit sein. Da müssen auch mal verrückte Ideen und neue Herangehensweisen auf den Tisch. Und dafür bin ich genau der Richtige“, so Betz, der in seiner Kampagne als „Der Macher“ auftritt. „Ich ertrage es einfach nicht mehr, dass ganz viele Ideen und Projekte im Keim erstickt werden mit dem Hinweis, dass gehe bei der ADD (Kommunalaufsichtsbehörde) oder sonst wo eh nicht durch. Ein guter Politiker sollte doch genau dann, wenn es Widerstände gibt, erst zur Höchstform auflaufen und clevere Wege finden, wie man manches dann doch umsetzen kann. Diese Cleverness traue ich mir absolut zu.“

Sein Ziel Nummer eins sei es, deutlich mehr als die reine Pflichtaufgaben für Familien und Kinder zu erfüllen. „Wir haben hunderte Kinder und Jugendliche in der Gemeinde, sind vom Altersschnitt her jung wie lange nicht mehr. Da muss eine familien- und kinderfreundliche Politik nicht nur Pflicht sondern auch Kür sein“, findet Betz. Als Beispiele nennt er eine Betreuung in Zeiten, die auch für Berufstätige Sinn ergeben und ein Konzept zur besseren Ferienbetreuung. „Außerdem brauchen wir mindestens zwei neue Spielplätze, vor allem nachdem einer verkauft wurde, nur damit auf dem Grundstück nun Mietimmobilien gebaut werden können. Diese Entscheidung bringt mich immer noch auf die Palme. Wenn schon in einem Dorf wie Contwig das Kapital wichtiger ist, als Kinder, verstehe ich die Welt nicht mehr.“

Durch Baugebiete sei Contwig gewachsen. „Aber um die neuen Bürger kümmert sich keiner. Daher will ich einen Neubürgertag einführen, der Vereine, Institutionen und die wichtigen Player in der Gemeinde mit unseren neuen Contwigern und Stambacher zusammenbringt. Und ein Hausbesuch bei jedem neuen Bürger ist für mich eine Pflichtaufgabe des Bürgermeisters.“

Während in Contwig infrastrukturell viel geleistet wurde, „ist Stambach nahezu ganz hinten runter gefallen in den vergangenen Jahrzehnten“, kritisiert Betz. „Das muss ein Ende haben. Die Stambacher haben ein Recht auf mehr Wertschätzung und eine Entwicklung in ihrem Teil der Gemeinde.“

Konkrete Projekte hat Betz einige auf der Agenda. „Die Sanierung der alten B 10 Richtung Zweibrücken muss in Angriff genommen werden. Das ist vielleicht die schlechteste Straße in ganz Rheinland-Pfalz“, sagt er. Zur Ortskernbelebung in Contwig und Stambach sollen regelmäßige Markttage eingeführt werden, wenn es nach Betz geht. „Flohmärkte und Märkte mit regionalen Produkten im Wechsel ergeben hier Sinn.“ Die Parksituation an der IGS Goetheschule müsse für die Anwohner befriedigend geklärt werden. Außerdem brauche die Gemeinde ein richtiges Gewerbegebiet.

Ein Projekt liegt dem Sozialdemokraten besonders am Herzen: „Wir brauchen einen Ehrenamtstag, um die vielen Menschen, die sich bei Feuerwehr, Hilfsdiensten und in den Vereinen engagieren, die Würdigung entgegenzubringen, die sie verdienen.“

Und wie rechnet der rote Betz sich seine Chancen im traditionell schwarzen Contwig aus? „Ich trete nicht an, um Zweiter zu werden. Und wenn ich mir ansehe, dass die Konkurrenz es nicht einmal für nötig hält, den Hauch eines Inhaltes anzubieten, dann glaube ich fest daran, dass die Bürgerinnen und Bürger erkenne, wer etwas bewegen will und wer nicht.“

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