Reifenberg Gemeinderat stimmt für die Containerlösung

Reifenberg · Der Kindergarten Reifenberg soll aus Kostengründen in Modulbauweise erweitert werden.

 Rechts vom bestehende Gebäude soll die Reifenberger Kita „Spatzennest“ in Modulbauweise erweitert werden.

Rechts vom bestehende Gebäude soll die Reifenberger Kita „Spatzennest“ in Modulbauweise erweitert werden.

Foto: Norbert Schwarz

Der Kindergarten Reifenberg wird in Modulbauweise räumlich erweitert. Das haben die Mitglieder des Ortsgemeinderates bei Ihrer Ratssitzung letzte Woche im Pfarrheim der katholischen Kirchengemeinde einstimmig beschlossen. Die vorhandene Einrichtung auf herkömmliche Bauweise oder im Baukastensystem erweitern, das ist bei der Zusammenkunft die Kernfrage gewesen. Einhergehend mit der Kostenfrage, versteht sich. 

Beim wohl wichtigsten Beratungspunkt des Abends überhaupt skizzierte Ortsbürgermeister Pirmin Zimmer  die Situation mit einem nicht zu überhörenden Seufzer. Die vorhandene Kita in konventioneller Bauweise erweitern wie ursprünglich angedacht oder, was gleichfalls von allem Anfang an Kalkül gewesen ist, auf die Modulbauweise zurückgreifen. Gravierend: Die Kosten. Beim herkömmlichen Bauen, also Stein auf Stein, muss mit schätzungsweise 795 000 Euro an Kosten gerechnet werden. Wesentlich billiger, das Umsetzen des Vorhabens in Modulbauweise.

Von fünf auserwählten Anbietern präzisierten drei ihre Kostenvorstellungen. Darunter auch bekannte Unternehmen wie die Firma Zeppelin, Containerland aus Freiburg oder Container Rent Petri aus dem rheinland-pfälzischen Herdorf. Der Kostenermittlung habe in allen Fällen das ermittelte Raumangebot aus der Machbarkeitsstudie zugrunde gelegen, ließ Ortsbürgermeister Zimmer in seine detaillierte Sacherläuterung einfließen.

An Förderungen durchs Land und den Landkreis Südwestpfalz kann die Ortsgemeinde allenfalls mit 256 000 Euro rechnen. Bei der Modulbauweise liegt im Augenblick die Kostenspanne zwischen 410 000 und 479 000 Euro. Schlüsselfertig, wie Ortsbürgermeister Zimmer versicherte. Die Projektkosten sind damit allerdings noch nicht gerundet, denn auch im Bestand müssen Veränderungen und technische Erneuerungen vorgenommen werden. Bei der Heizung etwa.

Allerdings, in diesem Bereich sieht Pirmin Zimmer noch erhebliches Förderpotential möglich. „Ich habe meine Hausaufgaben dazu gemacht und zahlreiche Fördermöglichkeiten ausgekundschaftet!“ Als Beispiel nannte Zimmer die Förderung bei der Heizungserneuerung, wofür es Zuschüsse in Höhe von 48 Prozent geben würde. Auf einer Fläche von neun mal zwölf Metern soll sich die Kindertagesstätte vergrößern. Der gegenwärtige Parkplatz für die Erzieherinnen wird teilweise dafür „geopfert“.

Bei den momentanen Kosten ist das Einrichten der neuen Räume selbstverständlich nicht eingerechnet, weil diese Kostenposition unabhängig von der festzulegenden Bauweise sei, so der Ortsbürgermeister in seinen Erklärungen. Die Zeit drängt, denn bis Ende April müssen die Förderanträge gestellt werden, um in den Genuss der Mittel zu gelangen.

Ob der Kostenlast, die von der Ortsgemeinde für das Projekt „Anbau beim Kindergarten Apfelbäumchen“ zu stemmen ist, war die Entscheidung der Ratsmitglieder eigentlich vorgegeben. Ausnahmslos sprachen die sich für einen Anbau in Modulbauweise aus. Gleich im kommenden Jahr sollen die Anbieter Zeppelin München und Container Rent Petri aus Herdorf ihre Kostenangebote präzisieren, damit die Förderanträge entsprechend gestellt werden können. 

570 Festmeter Holz soll kommendes Jahr im Gemeindewald eingeschlagen werden. Das umfassende Zahlenwerk des Forstwirtschaftsplanes erläuterte ausführlich Revierförster Hermann Gries aus Knopp. Der Verkauf der 500 Festmeter bringt einen Erlös von 44 114,18 Euro. Diesem steht ein Aufwand von insgesamt 17 759,29 Euro gegenüber, sodass ein Jahresergebnis von 26 355,53 Euro zu verzeichnen ist. Hiervon müssen allerdings noch weitere Kosten, wie etwa die für die „Beförsterung“ oder die Abgaben an Steuern und Versicherung, getragen werden. Gries rechnet dennoch mit etwas mehr als der vielfach angestrebten „schwarzen Null“. Es sollen 2896 Euro insgesamt übrig bleiben. Bedenken, dass im Gemeindewald zu viel Holz eingeschlagen werde, wusste Förster Gries zu zerstreuen. Nach dem neuen Forsteinrichtungswerk könnten jährlich 900 Festmeter Holz eingeschlagen werden, ohne dabei die „Nachhaltigkeit“ in Frage zu stellen. Gries: „Bereits in den zurückliegenden Jahren habe ich mich mit dem Holzeinschlag bewusst zurückgehalten und damit sind wir unterm Strich gut gefahren!“

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