Come up Screaming kommen zurück

Dellfeld · Die mittlerweile in ganz Deutschland verstreuten Mitglieder der Kultband spielen im Juni ein Konzert in Dellfeld.

 Come up Screaming 1997. Von links: Klaus Velten, Gitarre, James Boyle, Gesang, David Schwebius, Bass, Tim Bennewart, Drums, Christian Büffel, Gitarre. Foto: Isolde ASBECK

Come up Screaming 1997. Von links: Klaus Velten, Gitarre, James Boyle, Gesang, David Schwebius, Bass, Tim Bennewart, Drums, Christian Büffel, Gitarre. Foto: Isolde ASBECK

Foto: Isolde ASBECK

Für Fans von damals ist das natürlich eine großartige Nachricht: Come up Screaming, die Kultband um Sänger James Boyle, kommt im Frühsommer noch einmal für einen Auftritt zusammen. Möglich gemacht hat das der Dellfelder Oliver Benoit, wobei mehrere Faktoren zusammenkamen: Erstens kennt er die Jungs von damals noch sehr gut, mit Bassist David Schwebius ist er nach wie vor gut befreundet; und außerdem hat Benoit in den letzten Jahren einiges an Erfahrung erworben, was die Organisation von Veranstaltungen betrifft.

Da war es für Schwebius leicht, die anderen zu einem Comeback zu überreden: "Ich weiß, wie gut Oliver Benoit plant und mit welchem Herzblut er das macht. Von daher konnte ich zu den anderen sagen, dass es gut organisiert sein wird. Das war für sie ein Grund zu sagen, wir lassen es noch mal zusammen rocken." Anfragen habe es schon des öfteren gegeben, sie wurden aber bis dato immer abgelehnt. Schwebius wohnt mittlerweile in Baden-Württemberg, zwischen Rottweil und Balingen, also gut zweieinhalb Stunden mit dem Auto entfernt. "Mit den Proben haben wir trotzdem schon begonnen, zumindest die Gitarrenfraktion - wir haben uns gewundert, wie schnell das alte Material wieder geklappt hat", sagt Schwebius. Schlagzeuger Tim Bennewart wohnt allerdings in Berlin und wird erst eine Woche vorher dazustoßen. Alle Bandmitglieder sind musikalisch aktiv geblieben: Boyle, der ja allein durch seinen Bart und seine Piercings in der Westpfalz und im Saarland bekannt ist wie ein bunter Hund, singt bei der Bluesrock-Band Honey Creek, die Gitarristen Christian Büffel und Klaus Velten spielen bei der Zweibrücker Alternative- Rock-Band Kein und Tim Bennewart begleitet in Berlin einen Samuel Beck, der sich Ukulelenprediger nennt. Schwebius war bis vor einem Jahr noch bei der Zweibrücker Band Smokestack.

Mit der Rosenstadt verbindet ihn aber noch eine ganz andere Geschichte: 1999, er war gerade 25 geworden und hatte damit das Mindestalter erreicht, trat Schwebius zur Oberbürgermeisterwahl in Zweibrücken an. Als unabhängiger Kandidat erreichte er mit gut vier Prozent ein mehr als achtbares Ergebnis. "Erst kamen die zwei Kandidaten von den großen Parteien, und dann, mit ein, zwei Dutzend Stimmen Vorsprung vor mir Knut Klinnert von der FDP. Das heißt, ich wäre beinahe Dritter geworden", erzählt Schwebius stolz. Er wohnte damals noch in Reifenberg und studierte Germanistik und Englisch in Saarbrücken. Es blieb allerdings sein einziger und kurzer Ausflug in die Politik. Die Band brach wenig später auseinander. Nein, verkracht habe man sich nicht, es sei eben so gewesen, dass so manchem der lange Atem ausgegangen sei, den es zum möglichen Durchbruch gebraucht hätte, meint Schwebius. "Viele haben das neben dem Studium gemacht, da war das von der Situation mit den vielen Live-Gigs dann so, dass einige gesagt haben: ‚Mach' ich jetzt was Gescheites oder versuche ich die Band weiter?‘", erzählt der Bassist. Als dann auch noch die Nachfrage nach Come up Screaming geringer wurde, löste sich die Band auf. "Crossover war nicht mehr so gefragt und wich immer mehr der elektronischen Musik, da war auch der Zeitgeist gegen uns", meint Schwebius. Jetzt aber fiebert er wie viele alte Fans dem 17. Juni entgegen, wo auf dem ehemaligen Sportplatz des SV Dellfeld das Open-Air-Konzert veranstaltet wird. Neben Come up Screaming hat Macher Oliver Benoit auch eine andere Band reaktivieren können, die Stoned Aliens aus Zweibrücken. Das genaue Programm wird noch bekanntgegeben.

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