Neues Leben in alten Mauern. In Contwig gibt es kaum Leerstände. Wenn es dann doch das ein oder andere leer stehende Haus gibt, findet sich meist schnell ein Interessent für die Immobilie. So auch bei dem früheren Wohngebäude am Schwarzbachwehr, das zuletzt als Getränkehandlung und Post diente. Das Gebäude soll demnächst zu einem Kinderhaus umgebaut werden, berichtet Ortsbürgermeister Karlheinz Bärmann. Betreiber dieser künftigen heilpädagogischen Einrichtung gegenüber der alten Mühle wird das CJD (Christliches Jugenddorfwerk Deutschland) sein. In dem Haus soll es dann zwei Wohngruppen für jeweils acht Kinder geben. Diese kleinen Einheiten würden eine Atmosphäre schaffen, in der die Kinder dann Orientierung finden und sich geborgen fühlen könnten. Das CJD will mit einer Gruppe beginnen, da eine Hälfte des Gebäudes, die früher als Wohnhaus diente, wohl schneller fertig sein wird. Dort seien bereits neue Leitungen verlegt worden, was den Umbau deutlich vereinfachen würde. In der Einrichtung würden Kinder im Alter von sechs bis 14 Jahren aufgenommen. Nicht nur die Kinder profitieren von diesem privaten Projekt. So entstünden auch Arbeitsplätze für Erzieher und Sozialpädagogen. Eigentlich sollte die Eröffnung schon im vergangenen Monat erfolgen. Doch für die Arbeiten werde ein längerer Zeitraum benötigt, als ursprünglich geplant war.

In unmittelbarer Nähe soll auch der frühere Waschplatz der Contwiger Hausfrauen am Schwarzbach restauriert werden. Der Stein, auf den die Kleidung geklopft wurde, erinnert noch heute an diese Zeit. Finanziert werden soll das Vorhaben im Rahmen der Stadt-Umland-Strategie der Mainzer Landesregierung, bei der Contwig wohl in den Genuss der Städtebauförderung kommen werde. Der idyllische Waschplatz könnte dann zu einem beliebten Treffpunkt werden, vor allem im Sommer, wenn das kühle Nass und die schattigen Bäume für Erfrischung sorgen würden. Auch die Gestaltung des Marktplatzes vor dem Rathaus soll im Rahmen dieser Förderung in Angriff genommen werden.