Komödianten auf dem Land Schweinereien der lustigen Art
Wiesbach · Die Wiesbacher Laienschauspieler feiern am Samstagabend mit „Cilly, die Sau“ Premiere.
„Cilly, die Sau“: Der Titel der Komödie in drei Akten ist vielsagendend und das Wiesbacher Laienspiel-Ensemble ist am heutigen Samstag voll und ganz davon überzeugt, dass die Freude am Bühnenspiel grenzenlos sein wird. Denn der überwiegende Teil der Akteure verfügt über reichlich Bühnenerfahrung und die drei Neulinge, das haben die Probeabende in den vergangen Wochen und Monate nachhaltig bewiesen, fügen sich nahtlos in die Erfolgsspur der übrigen Mitwirkenden ein. Werner Wagners Kommentar dazu: „Freude pur ist sicher, wir wissen ja schließlich, wie man eine Sau durchs Dorf treibt!“
Turbulent wird es erneut auf der Wiesbacher Bühne im Sportheim zugehen und mit welchen Vorschusslorbeeren das treue Wiesbacher Theaterpublikum die Agierenden um Christa Türr einzuschätzen weiß, belegt eindeutig der Umstand, dass schon jetzt zwei von vier Darbietungen im großen Sportheimsaal ausverkauft sind. „Unser Publikum wääs was mer ihne biete dun“, meint Dieter Türr, der einmal mehr zum Rollenspiel zurückgefunden hat und auch in dieser Saison mit Sohn Tobias zu den Garanten dafür zählt, dass Freude am Zuschauen und Zuhören vom ersten bis zum letzten Vorhang eine feste „Bank“ bei den Wiesbacher Spielabenden bleiben. Mitte der 80er Jahre nahm das Laienspiel beim Wiesbacher Sportverein seinen Anfang. Christa Türr, von Anfang an dabei und längst der ruhende Pol im Ensemble, hat auch diesmal das Stück ausgewählt. Die übrigen Mitwirkenden wissen, dass man sich dabei auf „das Christa“ voll und ganz verlassen kann, weiß sie doch genau, welche Rolle wer am besten umsetzen kann.
Dabei hat Christa Türr viele Jahre hinweg die Stücke noch passend auf Pfälzisch Platt umgeschrieben. Anfangs in engster Zusammenarbeit mit Antonie Buchmann, den alle nur „Toni“ nennen, heute in größere Eigenständigkeit. Sie lasse aber Antonie Buchmann auch heute noch die Rollen lesen und im Dialog ausloten, ob alles zusammenpasst.
Im Mittelpunkt steht Cilly die Sau, wie der Titel des Stücks verrät. Doch die Verwechselungen sind vorprogrammiert, denn da gibt es ja auch noch die Magd mit dem gleichen Vornamen. Der Dorfpfarrer, seine Köchin, ein Tierarzt, der Sepp, Bürgermeister und Polizist, sie alle werden dafür sorgen, dass Lachen bei der Aufführung am Samstag bei der Premiere im Wiesbacher Sportheim um 20 Uhr Trumpf ist.
Komödien oder Lustspiele stehen ausnahmslos seit Jahren auf dem Spielprogramm der Wiesbacher. Natürlich nicht grundlos. Der langjährige Ordnungshüter der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und Vollzugsbeamte Emil Breininger, ein gestandener SVW-Sportler, soll im Drama den Sterbenden mimen. Um es echt wirken zu lassen, hatte Bühnenbauer Klaus Buchmann aus der Buchmann-Familie wie diesmal auch ein großartiges Bühnenbild gezaubert. 300 Tonziegel waren dafür allein hingezaubert worden. Derweil der Tod „vom Dach“ aus erfolgen sollte, wähnte das Publikum in dieser Szene einen ganz besonderen Gag. Für die auf der Bühne ein Schock pur. Christa Türr: „Das ist aber zugleich für uns Signal gewesen, dass wir nie wieder ein Drama ins Spielprogramm aufnehmen und das blieb bis zum heutigen Tag!“
Neben Antonie und Anton Buchmann, die zu den Initiatoren des Theaterspiels zählten, ist Klaus Buchmann bis heute übrig geblieben. „Unser Klaus bekommt das als gelernter Dekorateur noch immer überzeugend hin.“ Und die Theaterbesucher werden das einmal mehr bei den Darbietungen jetzt hautnah selbst miterleben. In zwei Jahren steht bei der Theatergruppe ein großes Jubiläum an. Dann gibt es 40 Jahre Wiesbacher Laienspiel und das scheint kein Ende zu nehmen. Nachwuchssorgen scheint es zudem nicht zu geben, wie Christa Türr mit einem vielsagenden Lächeln verrät. Kyla und Lisa Grunder fanden jetzt zur Truppe und sind voll integriert. Im letzten Jahr hatte sich Christa Türr mit den übrigen Mitwirkenden dahin geäußert, dass „Nachwuchs von Nöten sei. Das nahmen die beiden, die von Kindesbeinen an mit der Oma die Bühnenspektakel verfolgten, sich zu Herzen und sind begeistert. „Herzliche Aufnahme, wir sind gleich voll dabei, haben dennoch ein bisschen Lampenfieber“, meinten Beide augenzwinkernd. Das gilt auch für den Part der Souffleuse. Jana Gauter sitzt im Kasten und wird notfalls auch der Mutter aushelfen, die diesmal wieder eine Hauptrolle bei „Cilly, die Sau“ zu mimen hat.