Chor 2000 Contwig Von klein auf im Chor 2000 mit dabei

Zweibrücken · Seit 20 Jahren begleitet die Zweibrücker Lehramtsstudentin Elena Rapp den Contwiger Chor 2000. Vom ersten „Groupie“ wuchs sie in eine tragende Stimme im Sopran hinein. Bis heute singt sie gemeinsam mit ihren Eltern.

 Gemeinsam mit ihren Eltern Lydia und Christof ist Elena Rapp als Küken quasi Gründungsmitglied im Chor 2000.

Gemeinsam mit ihren Eltern Lydia und Christof ist Elena Rapp als Küken quasi Gründungsmitglied im Chor 2000.

Foto: Cordula von Waldow

Auch nach der achten Coronaverordnung dürfen Chöre nicht gemeinsam proben, noch nicht einmal im Freien. Doch Elena Rapp und ihre Eltern sind in einer besonderen Situation. Alle drei singen im Chor 2000 Contwig und können ihr Hobby auch jetzt gemeinsam pflegen. Zumindest in den Semesterferien, denn die 23-jährige Zweibrückerin studiert in Heidelberg für das Grundschullehramt. Noch immer ist sie als jüngste der rund 30 Sängerinnen und Sänger das Maskottchen der Gruppe.

Lydia und Christof Rapp gehören zu den Gründungsmitgliedern der im Jahr 2000 gegründeten Chorgemeinschaft. Auf ihrem Arm und im Publikum sammelte die damals Dreijährige ihre erste Chorerfahrung. Elena Rapp erinnert sich: „Ich war das Groupie vom Chor 2000.“

Doch Chorleiter Wolf Rüdiger Schreiweis ließ sie nicht nur im Zuschauerraum alle Lieder mitsingen, sondern holte das kleine Mädchen auch ab und zu auf die Bühne. Der Samen war gesät.

An ihren ersten offiziellen Auftritt in der Alexanderskirche kann sie sich nur noch dunkel erinnern, doch mit zwölf Jahren begann die Sopranistin als Sängerin an den Proben teilzunehmen. „Sie haben mich gefragt. Ich bin da so reingerutscht“, lacht die junge Sängerin, die auch im Hofenfelsgymnasium mit im Chor sang. Zwischenzeitlich stieg sie noch einmal aus, Schule und Pubertät forderten ihren Tribut. Doch das Deutsche Chorfestival, das sie mit dem Chor 2012 besuchte, gab den Ausschlag. Die damals 15-Jährige entdeckte endgültig ihre Freude am gemeinsamen Singen und verstärkt seitdem den Sopran, die Stimmlage, in der auch ihre Mutter singt.

Einer ihrer Höhepunkte in dieser Zeit war ein Konzert in der Klosterkirche in Hornbach, „bei dem alles wirklich gut geklappt hat“. Besonders gut gefallen ihr Musicals. Ihr Lieblingsmusical ist „Joseph“, doch auch das englische Lied „Hand in Hand“ liegt ihr besonders am Herzen. Eine ehemalige Sängerin übersetzte ihn zudem ins Deutsche, sodass die Botschaft „Hand in Hand zusammenstehen“ für alle im Publikum verständlich wurde.

Die Aussage der Lieder ist für Elena Rapp wichtig. Meist folge der Chor den guten Vorschlägen von Landes-Chorleiter Wolf Rüdiger Schreiweis. Die Sängerin hat die Erfahrung gemacht, dass selbst Lieder, die anfangs nicht so gut ankommen, ihre Strahlkraft entwickeln, sobald der Chor sie sich aufbereitet habe.

Die musikalische Familie genießt die Gemeinsamkeit auch im Chor und stellt immerhin zehn Prozent der Mitglieder. Deshalb auch stellte sich für die Studentin, die zudem noch in einem Heidelberger Studentenchor mitwirkt, nie die Frage, den Chor 2000 aufzugeben. Gemeinsame Feiern auf dem Vereinsgelände von Chor 2000 und dem Contwiger Sängerbund in Stambach, gemeinsames Essengehen nach den Konzerten und die nette Gemeinschaft, die sie fast ihr gesamtes Leben lang begleitet, sind ihr auch heute noch wichtig. Selbst wenn Elena Rapp nicht zu Hause ist, kann sie Dank der Übefiles die Lieder gut einstudieren. „Wolf macht sich da sehr viel Mühe, er stellt uns Tonaufnahmen für jede Stimme zur Verfügung“, lobt sie.

Davon profitieren die Sänger auch jetzt in der Zeit der Kontaktbeschränkung. „Mittlerweile haben wir einen guten Modus gefunden, um über die Videokonferenz Zoom gemeinsam zu singen“, bestätigt Vereins-Pressesprecherin Simone Blatt. Da jedoch nach wie vor nicht sicher sei, ab wann selbst draußen wieder in Chorformation gemeinsam geprobt werden kann, fürchtet der beliebte Chor um sein Jubiläumskonzert, das vom 6. Juni bereits auf den 31. Oktober verschoben wurde. Sie sagt: „Wir prüfen gerade, ob wir gemeinsame Autoproben hinbekommen.“ Diese seien ebenso gestattet, wie etwa Auto-Gottesdienste.

Ob sich rechtzeitig ein ansprechendes Programm in der gewohnten Chor-2000-Qualität erarbeiten lasse, werde sich zeigen. Dennoch sei die Stimmung gut, der Chor frohen Mutes gemäß dem Motto: Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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