Das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken muss die medizinische Führung seiner größten Abteilung komplett neu aufstellen. Chefarzt Dr. Matthias Stopp bestätigte gestern Abend Merkur-Informationen, dass er die Klinik verlasse: "Ich habe gestern gekündigt." Zu den Fragen, ob er am Mittwoch fristlos oder unter Einhaltung einer Frist gekündigt habe, sowie nach dem Kündigungsgrund, wolle er sich derzeit nicht äußern, bat Stopp um Verständnis. Der seit Juni 2005 amtierende Chefarzt ließ auch noch offen, wo er künftig arbeiten werde.

In der Mittwoch-Ausgabe unserer Zeitung hatte Rainer Wettreck, Vorstandschef des Klinikträgers "Landesverein für Innere Mission in der Pfalz", erklärt, seine beiden Chefärzte Dr. Stopp und Dr. Peter Schiedermaier verdienten das Zwei- bis Dreifache des Innere-Chefärzte-Durchschnitts, man habe beiden "ein sehr auskömmliches Jahreseinkommen auf der Basis des Durchschnittseinkommens der Inneren Medizin angeboten". Laut einer Kienbaum-Studie lag das Durchschnittseinkommen internistischer Chefärzte in Deutschland 2013 bei 321 000 Euro.

Die Trennung von Dr. Schiedermaier auf Initiative der Klinik aus wirtschaftlichen Gründen war bereits im Juli bekannt geworden: Schiedermaier wechselt zum 1. Januar als Chefarzt ans Zweibrücker Nardini-Klinikum. Die Klinik wollte mit nur noch einem internistischen Chefarzt auskommen. Mit Stopp befinde man sich "in der kritischen Gesprächsphase", hatte Wettreck am Mittwoch im Merkur erklärt. Der Klinikträger hat einen Sparkurs eingeleitet (wir berichteten mehrfach).

Doch das Evangelische Krankenhaus braucht in der Inneren Abteilung jetzt nicht nur einen neuen Chefarzt: Mitte Oktober war der Wechsel des Oberarztes und Chefarzt-Vertreters Dr. Thomas Jäger zum 1. Januar als Chefarzt nach Rodalben bekannt gegeben worden. Und bereits zum 1. Oktober war ein weiterer internistischer Oberarzt des Evangelischen Krankenhauses, Dr. Karl Bruck, nach Rodalben gewechselt.

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