Parteien CDU: Bernhard keilt gegen SPD

Contwig · Der alte und neue Verbandsgemeinde-Vorsitzende kritisiert das Vorgehen in Sachen Feuerwehr und Mobbing-Vorwürfe.

 Björn Bernhard (Bildmitte) bleibt weiterhin an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes Zweibrücken-Land. Zu den ersten Gratulantinnen zählten die Landrätin Susanne Ganster (links) und die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (rechts von Bernhard).

Björn Bernhard (Bildmitte) bleibt weiterhin an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes Zweibrücken-Land. Zu den ersten Gratulantinnen zählten die Landrätin Susanne Ganster (links) und die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer (rechts von Bernhard).

Foto: Norbert Schwarz

Björn Bernhard bleibt für weitere zwei Jahre an der Spitze des CDU-Gemeindeverbandes Zweibrücken-Land mit 200 eingetragenen Parteimitgliedern. Der Vertrauensbeweis der 41 stimmberechtigten Mitglieder am Freitagabend im Gastraum der Contwiger Turnhalle war überwältigend. Für den einzigen Bewerber Bernhard stimmten 100 Prozent.

Der im Ehrenamt bestätigte Bernhard zeigte sich zufrieden, wie auch aus dem direkt nachfolgenden Rechenschaftsbericht hervorging. Mucksmäuschen still war es im Versammlungsraum und regelrecht spürbar war das Bedürfnis des Redners, an diesem Abend einmal Tacheles zu reden, was die Zusammenarbeit in der Koalition und insbesondere die mit Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker (SPD) angeht. „Wir als CDU haben schon lange ein Gebäudekonzept für die Verbandsgemeinde gefordert, endlich ist es da. Wir als CDU haben dafür gesorgt, dass die niedrige Verbandsgemeinde-Umlage den Ortsgemeinden mehr Gestaltungsspielraum lässt und die Gegenwart gleich zweier Landtagsabgeordneter nutze ich mit der Bitte, sich weiter dafür stark zu machen, dass die finanzielle Ausstattung unserer Gemeinden sich verbessert.“ Das Feuerwehrkonzept  wurde sinnbildliches Sprungbrett zum Kernthema: Wer sagt bei den bekannten Themen „Führungsfahrzeug“, „Rücktritt des Verbandsgemeindewehrleiters und neuerdings „Drehleiter“, die Wahrheit? Der CDU-Gemeindeverbandsvorsitzende kämpferisch: „Wir werden die Dinge aufarbeiten und und einiges klarstellen.“ Björn Bernhard brach noch einmal eine Lanze für den zurückgetretenen Verbandsgemeindewehrleiter Markus Schmidt und meinte: „Wo wir heute mit den Feuerwehren stehen, ist das Verdienst von Markus Schmidt. Als die Koalitionssitzung war, weilte ich im Skiurlaub. Dennoch wollte man mir Dinge in die Schuhe schieben. Aber, ich selbst bin Feuerwehrmann, und das lieber als ehrenamtlicher Beigeordneter bei der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land. Deshalb werde ich mir den Mund nicht verbieten lassen und ich hoffe, dass dies auch auf der Stampermühle (dort wohnt der Fraktionsvorsitzende der SPD, Norbert Kiefer) gelesen wird.“

Die Themen „Drehleiter“ und „Mobbing-Vorwürfe“ stellten dann im Rechenschaftsbericht des wiedergewählten Vorsitzenden eine weitere Steigerung dar: Die Leasingkosten für die Drehleiter, die beim Hotel in Hornbach benötigt wird, summierten sich mittlerweile auf 500 000 Euro. „Und das, weil im Hotel zwei Zimmer zu hoch liegen.“  Seit 2012 fordere die CDU den zweiten Rettungsweg auf andere Art und Weise zu sichern oder eine Drehleiter zu kaufen. „Jetzt signalisierten wir ein letztes Mal unsere Zustimmung zum Leasing-Verfahren für die Drehleiter. Plötzlich ist sogar ein zweiter Rettungsweg direkt am denkmalgeschützten Hotel möglich und das von allem Anfang an. Das ist für mich unvorstellbar!“ Um Menschenleben zu retten, sei eine Drehleiter wichtig. Doch wie soll man den finanzschwachen Ortsgemeinden die Ausgabe von 500 000 Euro erklären, fragte Björn Bernhard selbst, ohne darauf eine Antwort parat zu haben.

Für den Schlichter von „Arbeit und Leben“ wegen des schlechten Betriebsklimas in der Verbandsgemeinde-Verwaltung (wir berichteten) seien 10 000 Euro bezahlt worden. Das schlechte Betriebsklima sei ihm nicht verborgen geblieben, doch irgendwelche Infos vom Bürgermeister habe er als ehrenamtlicher Beigeordneter nie bekommen. Er wünscht sich bald zugängliche Informationen über die Schlichtungsarbeit. Bernhards persönliches Resümee zu alledem: „Zum Gratulieren muss ich nicht ehrenamtlicher Beigeordneter sein. Da ist mir die Fraktionsarbeit und die Arbeit für die Partei um einiges wichtiger. Ich werden nach 2019 kein Beigeordnetenamt mehr bekleiden.“ Kämpferisch wurde Bernhard dann noch ganz zum Schluss. „Wir müssen die Zukunftsweichen für die CDU auf der Verbandsgemeindeebene von Zweibrücken-Land stellen. Wir müssen unbedingt wieder stärkste Fraktion im Verbandsgemeinderat werden.“

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