Bürgerbeteiligung Wo drückt der Schuh? Bürgerforum in Stambach

Contwig · Die erstmalige Veranstaltung von CDU und Bürgermeisterin Brinette war gut besucht. Es gab lebhafte Diskussionen.

 Das Bürgerforum leiteten CDU-Ortsverbandschef Walter Hüther (hinten sitzend) und Bürgermeisterin Nadine Brinette (neben ihm stehend).

Das Bürgerforum leiteten CDU-Ortsverbandschef Walter Hüther (hinten sitzend) und Bürgermeisterin Nadine Brinette (neben ihm stehend).

Foto: Norbert Schwarz

Das Ohr beim Bürger zu haben, im Originalton zu hören, wo der Schuh drückt, was es zu verbessern gilt, wie sich der Ortsteil Stambach entwickeln könnte. Gedanken, Überlegungen, Absichten, welche der Anlass für den CDU-Gemeindeverband Contwig zusammen mit Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette als Vorstandsmitglied erstmals zu einem Bürgerforum einlud. Viele Interessierte kamen dazu am Freitagabend ins SC-Sportheim.

„Ich habe mir viele Einzelpunkte notiert. Das alles wird nicht in die Schublade kommen, wir werden an den passenden Stellschrauben drehen und versuchen abzustellen, was uns möglich ist“, versprach CDU-Ortsverbandsvorsitzender Walter Hüther nach mehr als zweieinhalb Stunden teils lebhafter Diskussion. Dabei drückte der Schuh nicht allein im Zuständigkeitsbereich der Ortsgemeinde. Der Freizeitkiosk-Betreiber bemängelte die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und wünschte sich bessere Verwaltungsabläufe.

Thema waren natürlich auch Glasfaseranschlüsse im Ortsteil Stambach, Starkregenkonzept, Energiefragen, Weiterführung des vom Contwiger Freizeitgebiet her kommenden Rad- und Wanderweges oder der Ausbau der Ortsdurchfahrt Stambach mit den Gehwegen – wozu aus Bürgersicht die Gemeinde schon im frühesten Stadium auf dringend notwendige Planungsvorgaben achten müsse.

Eine Lanze für die Firma UGG brach beim Thema Glasfaser Brinette: „Das mit dem Zeitrahmen hat nicht ganz gepasst, richtig. Aber: Contwig ist ein Pilotprojekt, die Gemeinde hat noch keine einzige Straße im Hinblick auf die Wiederherstellungsarbeiten abgenommen und ich kann nur versichern, es wird alles richtig gemacht.“ Die Bürgermeisterin hob hervor, dass bis zu zwölf Arbeitskolonnen an den Baustellen aktiv waren. Wenn Fehler passierten, helfe sie: Wer feststellt, dass noch kein Hausanschluss bei seinem Grundstück verlegt ist oder der Anschlusskasten im Haus fehlt, kann sich per E-Mail nadine.brinette@gemeinde-contwig.de an die Ortsbürgermeisterin wenden. Für die Weitergabe trage sie persönlich Sorge.

Tacheles redete auf die direkte Frage von Walter Hüther, wo denn in Stambach so der Schuh drücke, gleich zum Auftakt Gerhard Stöckle. Während des Ausbaus der Felsackerstraße war der Wendehammer in der Birkenstraße umgebaut, damit die Schulkinder sicher per Bus in die Grundschule gekommen sind. Stöckle monierte, dass danach keine Sperrmöglichkeit installiert wurde und der neue Verkehrszustand auf Dauer bleiben soll. Stöckle: „In der Anliegerversammlung ist versprochen worden, dass wieder rückgebaut wird – wenn das jetzt so bleiben soll, dann werden die Anlieger von der Gemeinde hintergangen, und das finde ich nicht richtig!“ Bürgermeisterin Brinette erklärte Hintergründe, Ratsmitglieder stellten in Zweifel ob jemals ein Rückbau Aussage war und Hüther machte an diesem längere Zeit diskutierten Problemfall deutlich, dass bei neuen Erkenntnissen auch eine Gemeinde unter Umständen zu anderen Entscheidungen kommen muss. Dabei plädierte allerdings auch Hüther vehement dafür, dass Abstimmungsgespräche und Gespräche mit den Betroffenen meist beste Wegbereiter für besser Lösungen sein können.

Der sich immer mehr abzeichnende Ausbau der Ortsdurchfahrt von Stambach (L 471) wird eine Gemeinschaftsaufgabe von LBM (Landesbetrieb Mobilität, Gemeinde und den Verbandsgemeindewerken sein. Die Verkehrssicherheit, die Parksituation in der Landauer Straße und ähnliche Dinge werden auf den Prüfstand gehoben, sicherte die Ortsbürgermeisterin zu. Das Weiterführen des Rad- und Wanderweges entlang dem Schwarzbach ist sehr wichtig, zeigte das Bürgerforum.

Stephan Ohlinger wollte wissen, wie sich Contwig und Stambach für die Zukunft energiepolitisch aufstellen könnten, Ohlinger sah ein Muss bei Fernwärme (Nebeneffekte bei Kläranlage vielleicht nutzbar). Wobei Brinette auch die Wasserkraftnutzung (Schwarzbach) ins Gespräch brachte.

Kerwe in Stambach war gleichfalls ein Thema. Ein Fackelzug vom Schützenhaus zum SC-Sportheim wird Auftakt der Kerwetage sein.