Blutige Axt und Christbaum-Klau

Käshofen · Viel Szenenapplaus spendeten die rund 200 Zuschauer am ersten Weihnachtsfeiertag der jährlichen Laientheater-Premiere im Käshofer Dorfgemeinschaftshaus. Anfang Januar folgen zwei weitere Aufführungen.

 Sabine (Lore Marhöfer) erklärt, was sich in der Nacht vor Heiligabend abgespielt hat. Foto: K. May

Sabine (Lore Marhöfer) erklärt, was sich in der Nacht vor Heiligabend abgespielt hat. Foto: K. May

Foto: K. May

Die Titelmusik war zwar gleich, aber am Freitagabend begrüßten nicht Heinz und Hilde Becker mit Sohn Stefan aus der Fernsehreihe "Familie Heinz Becker" die Gäste im Käshofer Dorfgemeinschaftshaus, sondern Anton und Rita Maier mit Sohn Markus. Zum 31. Mal hatte der gemischte Chor "Germania Käshofen " zum jährlichen Weihnachtsschwank geladen.

Was passt da besser als ein Stück, das an Heiligabend spielt? "Ach, du fröhliche!" von Bernd Gombold begleitet Familie Maier durch den Weihnachtswahnsinn, gespickt mit einem dunklen Geheimnis. Denn nach durchzechter Nacht auf der Weihnachtsfeier des Sportvereins können sich Vater Anton und Sohn Markus an nichts erinnern. Dumm nur, dass den Wagen eine große Beule ziert, auf der Couch eine blutige Axt liegt und Grabspuren im Garten nur Böses über die Geschehnisse der vergangenen Nacht erahnen lassen. Zu allem Übel liegt auch noch die preisgekrönte Weißtanne aus Nachbar Theos Garten in der Garage von Familie Maier. Während Vater und Sohn verzweifelt nach Ausreden und Erklärungen suchen, scheint ihre neugierige Nachbarin Frau Strecker besessen von dem Gedanken, die Maiers der Unfallflucht und des Weihnachtsbaumdiebstahls zu überführen. Denn, so sagt sie bestimmt: "Wer Christbäume klaut, ist zu allem fähig!" Als Mutter Rita dann auch noch streikt und sich weigert, die Vorbereitungen für Heiligabend zu treffen, ist das Chaos perfekt.

In zünftigem Käshofer Platt bereitete die achtköpfige Schauspielertruppe unter der Regie von Erika Schäfer den rund 200 Zuschauern einige unterhaltsame Stunden. Immer wieder erntete die Leistung der Darsteller Szenenapplaus und viele Lacher. So mancher Zuschauer erkannte sich selbst oder einige seiner Mitmenschen in Charakteren wieder. Auch aktuelle Bezüge gab es. So wurde beispielsweise das Geschäft von Juwelier Klaus-Otto Edelstein, der Schwager der Meiers, überfallen und ausgeraubt "genau wie der Rohrbacher" in Zweibrücken.

"Es war von allen eine tolle Leistung", ist sich das Ehepaar Ketterer aus Winterbach einig, "Besonders die elegante Frau Edelstein und die Dorftratsche Frau Strecker haben sehr gut gespielt." Regisseurin und Souffleuse Schäfer verrät: "Wir wollten dieses Jahr eigentlich mal aussetzten - aber unter den Einwohnern hat das regelrechtes Entsetzen ausgelöst."

Am 2. und 9. Januar wird das Stück erneut aufgeführt. Die wenigen noch verbleibenden Tickets zum Preis von sieben Euro können bei Edith Schneider unter Telefon (0 63 37) 18 06 bestellt werden.

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