Grundschule Dellfeld Nach Pannenserie nun endlich der Umzug

Zweibrücken/Dellfeld · „Es ist einfach nur zum Haareraufen gewesen!“, blickt Verbandsbürgermeister Björn Bernhard auf die Probleme bei der Sanierung der Grundschule Dellfeld zurück.

 Im Außengelände der Grundschule Dellfeld sind noch nicht alle Restarbeiten abgeschlossen, auch durch die Winterwitterung bedingt. Doch an Rosenmontag soll der Umzug in die nach langer Sanierungszeit erneuerten Räume beginnen. Der Abschluss kann bis Mitte März dauern.

Im Außengelände der Grundschule Dellfeld sind noch nicht alle Restarbeiten abgeschlossen, auch durch die Winterwitterung bedingt. Doch an Rosenmontag soll der Umzug in die nach langer Sanierungszeit erneuerten Räume beginnen. Der Abschluss kann bis Mitte März dauern.

Foto: Norbert Schwarz

Das ist kein Fastnachtswitz. Heute an Rosenmontag sollen die Arbeiten zur Rückkehr der Dellfelder Grundschulklassen beginnen und damit ein nicht gerade ruhmreiches Sanierungskapitel für die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land abgeschlossen werden.

Im Sommer 2020 waren die Arbeiten zur Generalsanierung der Dellfelder Grundschule auf den Weg gebracht worden. Zu den Herbstferien 2022 bereits sollte der normale Schulbetrieb in der vollständig sanierten Grundschule aufgenommen werden. Doch daraus wurde nichts. Jetzt ist der Umzugstermin für die wenigen Ferientage über Fastnachtszeit fest eingeplant.

Mal klappte die Lieferung der neuen Smartboards (elektronische Tafeln) für die Klassensäle nicht, dann haperte es bei der elektrischen Anschlusstechnik. Als die Aura des Frischsanierten noch nicht verflog und alles nach Fortschritt aussah, ließ die Lieferung der Klassenzimmertüren auf sich warten. Die Baustelle „Grundschule Dellfeld“ entwickelte sich für den frisch ins Amt gewählten Bürgermeister der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, Björn Bernhard (CDU, Amtsantritt Juni 2020) immer mehr zu einem Alptraum.

Das Sanierungsprojekt selbst hatte noch Bernhards Vorgänger Jürgen Gundacker (SPD) auf den Weg gebracht. Ursprünglich sollte in einer 18-monatigen Bauzeit alles wieder vergessen sein, sprich Lehrer und Schüler den Containerverbleib und den Unterricht im Dellfelder Bürgerhaus nur noch in Erinnerung nachvollziehen. Weit gefehlt. Hiobsbotschaften reihen sich nahtlos aneinander. Nur ungern denkt Björn Bernhard an die Herbsttage des vergangenen Jahres zurück. Die im damaligen Urlaub aufgetankte Energie verpuffte bei einem Baustellenbesuch in Dellfeld in Windeseile. Rückblickend stellt Bernhard auch jetzt noch fest: „Ich war einfach nur entsetzt, wollte nicht wahrhaben, welches reale Bild sich nach meiner Urlaubsrückkehr präsentiert. Im Vertrauen auf die getroffenen Absprachen hatte ich von einer bevorstehenden Rückkehr zum normalen Schulbetrieb für alle Beteiligten gesprochen. Doch neben den schon geschilderten Baustellenmisslichkeiten kamen solche bei Fliesen und Bodenbelägen hinzu. Zu alledem ein Wechsel in dieser entscheidenden Fertigstellungsphase, ein Wechsel in der Bauleitung.“

Bernhard weiter: „Es ist einfach nur zum Haareraufen gewesen!“ Nicht allein die Hochphase in der Coronazeit bereitete Schwierigkeiten und Probleme. Plötzlich musste die Verbandsgemeinde mit der Tatsache umgehen, dass es nicht eine, sondern gleich zwei erste Klassen geben wird. Björn Bernhard: „Ich wiederhole mich in der Öffentlichkeit, doch das habe ich schon an anderer Stelle wiederholt getan, Ortsbürgermeisterin Doris Schindler (SPD, Anm. d. Red.) ist uns, der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land, ist mir als CDU-Verbandsbürgermeister, in dieser Situation eine riesige Hilfe gewesen. Sie nämlich ebnete die Wege dafür, dass in Räumen des benachbarten Dellfelder Bürgerhauses für die Erstklässler Räume zur Verfügung gestellt wurden. Container hätten wir damals überhaupt nicht so kurzfristig ordern können!“

Wer um die Jahreswende den VG-Verwaltungschef auf einen Umzugstermin bei der Grundschule in Dellfeld ansprach, musste sich mit jemand vergleichen lassen, der mit einem Stock in ein Wespennest sticht. „Umziehen wenn alles fertig ist“ oder „Erst wenn die Arbeiten abgeschlossen sind, wird umgezogen!“ Jetzt zumindest soll der Anfang gemacht werden, in eben den beginnenden Faschingsferien. Es wird ein Umzug in Etappen werden, denn in einem Aufwasch sei das alles nicht zu bewältigen. Bis Mitte März soll dann allerdings alles vergessen sein.

Ein Schlusspunkt unter die Generalsanierung der Grundschule am Schulstandort Dellfeld kann dann allerdings trotzdem noch nicht gesetzt werden. Saniert werden muss nämlich auch noch die Sporthalle, zwischen eigentlicher Schule und dem Dellfelder Bürgerhaus gelegen. Ein Vorhaben, das gleichfalls unter keinem allzu guten Stern zu stehen scheint, wie bei einer Sitzung des Verbandsgemeinderates Anfang Februar zu hören war. In dieser Sitzung nämlich mussten die Ratsmitglieder einer zusätzlichen Mehrausgabe in Höhe von rund 50 000 Euro zustimmen. Der Grund: „Das Dachgebälk bei der Turnhalle muss erneuert werden!“ Erst jetzt waren die verantwortlichen Bauingenieure auf diesen Mangel gestoßen und konfrontierten Verbandsbürgermeister Bernhard als Bauherr über dem maroden Zustand. Auf jeden Fall hatte Bernhard auf die Gefahren durch die fehlende Tragsicherheit bei diesem öffentlichen Gebäude mit allem Nachdruck hingewiesen und damals gemeint: „Ich sehe es kritisch, die alte Konstruktion zu lassen!“

Achim Scherer von der SPD-Fraktion hatte in der Sitzung unumwunden eingeräumt, dass die Ratsmitglieder allesamt in Teufels Küche kämen, den nunmehr bekannten Mangel zu belassen. Eine Auffassung, wie sie auch der FDP-Sprecher Volker Schmitt teilte – aber die rhetorische Frage stellte: „Wieso fällt das jetzt erst auf, das hätte doch viel früher auffallen müssen!“

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