Rückblick und Ausblick Biedershausen Die Friedenslinde wird 150 Jahre alt

Biedershausen · Aus diesem Anlass soll das Ehrenmal saniert werden. Auch der Grillplatz soll auf Vordermann gebracht werden.

 Vor 150 Jahren wurde die Friedenslinde in Biedershausen gepflanzt. Mit diesem Jubiläum will Ortsbürgermeister Bühler die Sanierung des Ehrenmals verknüpfen.

Vor 150 Jahren wurde die Friedenslinde in Biedershausen gepflanzt. Mit diesem Jubiläum will Ortsbürgermeister Bühler die Sanierung des Ehrenmals verknüpfen.

Foto: Norbert Schwarz

Corona hatte für das kommunalpolitische Tagesgeschehen in Biedershausen ganz klare Vorteile, findet Ortsbürgermeisters Christian Bühler. „Wir durften keine Fest feiern, also haben wir, corona-konform versteht sich, Mit der Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses angefangen und kamen, da keine Veranstaltungsunterbrechung, bestens voran!“

Das Innere des Dorfgemeinschaftshauses war fraglos in die Jahre gekommen. Die Holzvertäfelung an Seitenwänden rundum und der Decke war längst „außer Mode“. Christian Bühler: „Unser Dorfgemeinschaftshaus hat Bruchsteinwandungen. Mit der Vertäfelung wurde die Luftzirkulation gestört. Wie wir jetzt beim Abriss der Decken- und Wandverkleidung feststellen mussten, war die Schimmelbildung nur eine Frage der Zeit. Gut, dass wir das Sanierungsproblem angepackt haben!“

Inzwischen erstrahlt der große Saal in frischem Glanz. Moderne Infrarotheizung, frisch verputzte Wände, verschlossene Wandnischen unter den Fenstern, helle, freundliche  Wand- und Deckenfarbe allenthalben. Aus Kosteneinsparungsgründen wurde die alte Elektroheizung durch die moderne Infrarotheizung ersetzt. Altbürgermeister Thomas Büffel gehört weiterhin dem Ratsgremium an. Als Elektromeister und Inhaber des örtlichen Handwerksbetriebes brachte sich dieser prompt ein und installierte ohne Entlohnung die Heizung. Für die Materialkosten kam die Ortsgemeinde auf. Die Arbeiten an der Baustelle wurden von Mitgliedern der Feuerwehr verrichtet, denn die Feuerwehr hat den konzessionierten Saal gepachtet. Norbert Auer hat sich dabei besonders aktiv eingesetzt, sagt der Ortsbürgermeister und meint: „Selbst beim Arbeiten mussten wir ja die Corona-Vorgaben einhalten, keine leichte Aufgabe für Auer, Büffel und Co!“ Mit der Sanierung der Küche soll in diesem Jahr das Sanierungsunterfangen fortgesetzt werden. 

Dorffest, Martinsfeuer, Nikolausmarkt Geselligkeit und Glühwein, Kerwe – das Ausfallen der  Fest in der 200-Seelenortschaft auf der Sickingerhöhe habe klein und groß gleichermaßen getroffen. Um es für die Kinder vor allem erträglicher zu machen wurden zumindest Martinsbrezeln und Nikoläuse verteilt. „Vielleicht können wir ja dieses Jahr im Spätsommer doch noch unser legendäres Dorffest, die Kerwe oder die anderen Feste im Spätherbst feiern“, sagt der Ortsbürgermeister und erinnert an ein weiteres geschichtliches Ereignis der Bürger des Ortes vor 150 Jahren. „Da ist unsere Friedenslinde gepflanzt worden. Naturdenkmal bei unserem Gefallenenehrenmal.“ Ein passender Anlass, um auch diese Anlage wieder auf Vordermann zu bringen.

Gleiches hat Bühler beim ramponierten Grillplatz im Sinn. „Thomas Büffel wollte das Projekt Grillplatz schon auf den Weg bringen. Ratsmitglieder verweigerten ihm dabei die Gefolgschaft. Jetzt will ich nochmals alles auf den Prüfstand bringen.“ Mit dem Verkauf eine Bauplatzes und dem Vermögenserlös durch die Aufgabe des örtlichen Gesangvereins sei etwas Geld in die Gemeindekasse gekommen. Deren Einsatz für Maßnahmen, die der Allgemeinheit zugute käme soll jetzt im Rat diskutiert werden, sobald das wieder möglich ist.

Und das „liebe Geld“ ist für Ortsbürgermeister Bühler ein Punkt, bei dem er fast in ein „HB-Männchen-Verhalten“ fällt. Kostenbeitrag an den Kindergartenzweckverband Wallhalben ist hierbei das Stichwort. Mit dem neuen Kita-Zukunftsgesetz habe das Land einmal mehr bewiesen, wie wenig es sich um die kleinsten Keimzellen im Gemeinwesen kümmere. „Die beschließen per Gesetz die Vorgaben, wir müssen zahlen, ob wir Geld haben oder nicht. Wir schicken drei oder vier Kinder nach Wallhalben in die dortige Tagesstätte. Kostenintensive Umbauarbeiten sind notwendig, damit die Erzieherinnen gesetzeskonform arbeiten können. Als Gemeinde müssen wir mit einem Kostenbeitrag von 200 000 Euro rechnen. Das Geld haben wir aber nicht und als Ortsbürgermeister war es ein Ziel von mir, die Gemeinde nicht zu verschulden!“ Jetzt prüfen die Biedershauser, ob sie nicht eine Änderung der Zuordnung beim Kreisjugendamt förmlich beantragen. Eine Aufnahme der Kinder in Winterbach wäre möglich. Bühler geht davon aus, dass die Kinderaufnahme dort ohne Kostenbeteiligung an den jetzigen Umbauarbeiten erfolgen könnte.

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