Beste Betreuung während der Evakuierung

Zweibrücken. Die Evakuierung der Patienten im Zweibrücker St.-Elisabeth-Krankenhaus und 90 Pflegebedürftiger im Gefahrenkreis rund um die Weltkriegs-Bombe hat hervorragend funktioniert. Um 15.30 Uhr wurde der letzte Kranke von den Hilfskräften in die Klinik zurückgebracht

Zweibrücken. Die Evakuierung der Patienten im Zweibrücker St.-Elisabeth-Krankenhaus und 90 Pflegebedürftiger im Gefahrenkreis rund um die Weltkriegs-Bombe hat hervorragend funktioniert. Um 15.30 Uhr wurde der letzte Kranke von den Hilfskräften in die Klinik zurückgebracht. Elisabeth-Geschäftsführer Günter Merschbächer bedankte sich bei allen Beteiligten - insbesondere bei den Mitarbeitern des Evangelischen Krankenhauses, die für die reibungslose Aufnahme der 69 Kranken sorgten. "Es hat auch keine Verschlechterung der Gesundheitszustände gegeben", erklärt Hans Prager vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) Zweibrücken. Bereits um 7.30 Uhr hatten sich die Helfer von ASB und DRK auf dem Festplatz neben der Rennwiese versammelt. Darunter auch Kräfte des DRK Homburg. Unter den Helfern war auch der Ernstweiler Ortskartell-Vorsitzende Heinz Hofer. "Es ist selbstverständlich, dass ich da mitmache", erklärt der ASB-Mitarbeiter, der sonst für die Organisation ehrenamtlich Kinder chauffiert. Am Sonntag war er für den Transport von Pflegebedürftigen in das Wichernhaus zuständig. "Ich bin bereits um fünf Uhr aufgestanden", berichtet er. Er habe schließlich noch an einer Besprechung in Bubenhausen teilnehmen müssen.Die größte Herausforderung war die Evakuierung des St.-Elisabeth-Krankenhauses. "Seit dem Auffinden der Bombe am Donnerstag hat das Krankenhaus alle Patienten, bei denen es medizinisch vertretbar erschien, entlassen", erläutert Pressesprecherin Melanie Müller von Klingspor. Dadurch wollte ihnen die Klinik die Anstrengung der Evakuierung ersparen. Seit Freitag waren beide Zweibrücker Krankenhäuser von der Rettungsleitstelle abgemeldet, um nicht noch zusätzliche Intensivpatienten in ihren Häusern versorgen zu müssen. "Leicht behandelbare Notfälle wurden selbstverständlich weiter aufgenommen und versorgt", berichtet Müller von Klingspor. Unter den Patienten waren sechs von der Intensivstation und weitere fünf, die wegen Infektionskrankheiten (multiresistente Keimen oder Clostridien) behandelt wurden. Diese wurden gesondert mit Isolierfahrzeugen transportiert. Darüber hinaus mussten zehn Patienten mit Sauerstoff versorgt werden. Alle Kranken wurden während des Transportes und des Aufenthaltes im Evangelischen Krankenhaus von ihren vertrauten Pflegern und Ärzten versorgt. "40 Mitarbeiter haben sie begleitet", informiert die Pressesprecherin. Intensivpatienten stand jeweils eine eigene Pflegekraft zur Verfügung. Insgesamt waren im St.-Elisabeth-Krankenhaus 130 Mitarbeiter im Einsatz. "Das sind ein Drittel mehr als an anderen Sonntagen", berichtet Geschäftsführer Merschbächer. Im Evangelischen Krankenhaus mussten zusätzlich über 40 Pfleger und zehn Ärzte arbeiten. "Auch die technische Abteilung ist vor Ort", informiert Pflegedirektor Thomas Oberinger. Die Klinik hat neun Intensivbetten. Davon waren am Sonntagmorgen bereits vier belegt. "Wir haben hier vier Patienten aufgenommen", berichtet Dr. Dominik Legner von der Inneren Medizin. Zwei weitere seien im Aufwachraum untergebracht worden, wo ebenfalls die technische Voraussetzung für die Betreuung von Intensivpatienten gegeben ist. Für Notfälle standen noch drei Plätze (mit demjenigen in der Intensivstation) zur Verfügung. Der Transport der Schwerstkranken berge immer Gefahren, betont Legner. So könnten ein Infusionskabel knicken oder andere unvorhersehbare Dinge geschehen. Die Patienten wurden in drei Kategorien eingeteilt. Bettlägerige wurden auf die Stationen verteilt. Rollstuhlfahrer verbrachten die Zeit im Bereich der Endoskopie, und alle anderen konnten sich in der Cafeteria aufhalten. Unter ihnen war Marc Leiner. Der 24-jährige Blieskasteler befand sich gestern wegen Magenprobleme im Krankenhaus. Er sieht die kurzfristige Verlegung als notwendige Maßnahme, die für ihn auch wenig Unannehmlichkeiten bedeute. "Intensiv-patienten stand eine eigene Pflegekraft zur Verfügung."Melanie Müller von Klingspor, Kath. Krankenhaus

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