Besamungsstation eingeweihtElegante Vierbeiner begeistern das Publikum

Zweibrücken. Das Sperma der Zweibrücker Hengste ist gefragt. So konnte das Gestüt die Bedeckungszahlen in der letzten Zeit kontinuierlich steigern. Mit der gestern eingeweihten neuen Besamungsstation soll die Bilanz künftig noch positiver ausfallen. Über 300 000 Euro wurden in die Einrichtung investiert

Zweibrücken. Das Sperma der Zweibrücker Hengste ist gefragt. So konnte das Gestüt die Bedeckungszahlen in der letzten Zeit kontinuierlich steigern. Mit der gestern eingeweihten neuen Besamungsstation soll die Bilanz künftig noch positiver ausfallen. Über 300 000 Euro wurden in die Einrichtung investiert. "Die Station ist in verschiedene Räume aufgeteilt", erläuterte Leiterin Dr. Therese Willmen vor den zahlreichen Gästen, darunter auch der Homburger Oberbürgermeister Karlheinz Schöner, der Landtagsabgeordnete Fritz Presl und Zweibrückens Ehrenbürger Jürgen Lambert. So gebe es eine Stelle, an der die Stuten auf ihre Trächtigkeit untersucht werden. Es bestehe die Möglichkeit des Einsatzes von Ultraschall, Tupferprobe oder Biopsie. In der Besamungsstation werde zudem der Zyklus kontrolliert. Bei den Hengsten erfolge eine Zuchttauglichkeitsuntersuchung. In einem gesonderten Raum werde der Samen gewonnen. Man lässt den Hengst dafür auf eine Kunststute (Phantom) springen, und das Sperma wird in einer Kunstvagina aufgefangen. Das Sperma wird verarbeitet und mit einer sogenannten Verdünnungsflüssigkeit vermischt. Diese Flüssigkeit verschafft den Samenzellen einen bestimmten Schutz gegen schädliche Einflüsse und enthält Nährstoffe. Letztendlich wird das Sperma bis fünf Grad Celsius abgekühlt und in Portionen verteilt. Die Besamung der Stute erfolgt durch eine Pipette, die bei ihr durch den Gebärmuttermund eingeführt wird. Im Zweibrücker Gestüt besteht auch die Möglichkeit, den Samen einzufrieren und dadurch gut zu lagern. Der Architekt der Besamungsstation, Bernd Neumüller, sieht mit den neuen Räumen erst den Anfang der Modernisierung des Gestütes: "Als nächstes sind die Reitplätze dran." Zweibrückens Oberbürgermeister Helmut Reichling freute sich, dass das Land seiner Aufforderung nachgekommen sei und das Gestüt nicht fallen gelassen habe. "Dass das Gestüt nicht geschlossen wurde, verdanken wir den Züchtern", so der Rathauschef. Die Investitionen für die Einrichtung seien bereits bei seiner Gründung durch Herzog Christian IV mit einem defizitären Haushalt erfolgt, spannte Reichling den Bogen in die Vergangenheit. Die Ausgaben hätten sich aber gelohnt. Er erinnerte, dass Napoleon bei allen seien Feldzügen Zweibrücker Hengste dabei hatte: "Nur in Waterloo nicht." Zweibrücken. Die Hengste sind das Aushängeschild des Zweibrücker Gestütes. Viel Applaus ernteten die stolzen Tiere deshalb auch gestern Abend bei der Schau am Landgestüt, die gemeinsam mit dem St. Stephanshof durchgeführt wurde. Allen voran Stockholm, der im vergangenen Jahr mit zahlreichen Siegerfohlen auf den Prämierungsterminen glänzte. Mit großer Eleganz schritt der Hengst, geritten von Dorothee Schneider, vor den Augen der vielen begeisterten Pferdefreunden durch die Halle. Viel Beifall gab es auch für die beiden neuen Hengste Sir Schiwago und Salento, die erstmals in Zweibrücken für Nachwuchs sorgten. Salento konnte im vergangenen Jahr die Richter bei seiner Hengstleistungsprüfung sehr beeindrucken und entschied die Disziplin für sich. Im Springen erhielt er gleich viermal die Note 10,0, wie er bei seinem Auftritt gestern noch einmal unterstrich.Galopp macht Kindern SpaßNeu in Zweibrücken ist auch der springbegabte Clever and Smart, der ebenfalls erstmals für ein Fohlen in Zweibrücken sorgte. Die Kleinen hatten gestern Abend bei ihrem ersten Galopp in der Halle, den sie mit ihren Müttern absolvierten, richtig Spaß - sehr zum Vergnügen der Zuschauer, die sich an den zierlichen Wesen erfreuen konnten. nob

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