Bahnofstraße Contwig Projekt voller Stolpersteine

Contwig · In Contwig ist man optimistisch, dass das Projekt Bahnhofstraße jetzt auf dem richtigen Weg ist.

 Baupolier Peter Gundacker (Zweiter von rechts) stellt das neue Bürgersteigpflaster vor.

Baupolier Peter Gundacker (Zweiter von rechts) stellt das neue Bürgersteigpflaster vor.

Foto: Norbert Schwarz

Das Höhenmaß für den Ausbau der Bahnhofstraße in der Contwiger Dorfmitte bereitete mehr als nur Kopfzerbrechen. Nach Plan ins Betonfundament gesetzte Straßenbordsteine mussten wieder herausgerissen werden (wir berichteten). Mahnenden Worten des Baupoliers Peter Gundacker, selbst ein Bürger des Ortes, wurde kein Gehör geschenkt. Inzwischen ist alles im Lot und der linksseitige Bürgersteig in Blickrichtung Bahnhof ist fertig ausgebaut. Dennoch, nicht allein bei Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette ging der bisherige Projektverlauf an die Substanz. 

Straßenbordsteine gesetzt und wieder rausgerissen. Ab damit zur Müllkippe. Von der unmittelbaren Arbeitsausführung einmal ganz zu schweigen. Anlieger berichteten, dass die Steine gegen gängige Baustellenvorschrift im „Trockenverfahren“ mit großvolumigen Steinflexen angeschnitten wurden. Ein unmöglicher Vorgang für die Straßenanlieger und letzen Endes doch derart unfachmännisch, dass auch das verlegte Bordsteinpflaster wieder herausgenommen werden musste. Mehr noch, auf Intervention der Ortsbürgermeisterin musste der Bautrupp des Sub-Unternehmers  den Baustellenplatz für einen anderen Trupp aus dem Subunternehmen räumen. Eine Baustelle zum graue Haare bekommen?

Nein, soweit wollte Peter Gundacker doch nicht gehen. Probleme seien dazu da, um aus der Welt geräumt zu werden. Aber er will nicht abstreiten, dass sich die Baustellenprobleme ausgerechnet in seinem Heimatort Contwig seit Baubeginn im letzten Dezember häufen: „Begonnen hat das schon beim Umlegen des Hauptkanals. Auf eine Länge von 40 Metern war dieser auf fremdem Grund und Boden verlegt. Unsere Aufgabe ist es deshalb gewesen, für die Verbandsgemeindwerke die entsprechenden Haltungen in den Fahrbahnbereich zu verlegen. Beim Prüfen der Arbeitspläne stellte ich fest, dass das Höhenmaß nicht stimmig ist. Zur Endhöhe gab es eine Differenz von acht Zentimetern.“ Bei den allwöchentlichen Baustellengesprächen bewies Peter Gundacker Hartnäckigkeit und erreichte schließlich die notwendige Plankorrektur.

Der nächste Problemfall tat sich anschließend beim Bordsteinsetzen im Dezember letzten Jahres auf. Das Schotterplanum für den neuen Fahrbahnaufbau war hergestellt und trotz allem Widerwillen musste Peter Gundacker die Bordsteine so setzen, wie es die Planung des verantwortlichen Büros aus Kaiserslautern vorgab. In Blickrichtung Bahnhof hätte die Bahnhofstraße nach Planausbau eine richtige „Senke“ bekommen. Erst als linksseitig die Bordsteine saßen und jeder Laie sehen konnte, das etwas nicht stimmt, setzte ein Umdenken und erneutes Überprüfen der Planungshöhen ein.

Die Fehlerquelle konnte ausgemacht werden (wir berichteten). Im GPS-Verfahren hatte ein Vermessungsbüro die Grunddaten ermittelt. Die vermessungstechnischen Abweichungen daraus erwiesen sich dann als folgenschwer.

Inzwischen ist die linke Straßenseite mit dem Verbundpflaster der Firma Beton-Pfenning aus Lampertheim ausgebaut. Der neue Arbeitstrupp des Subunternehmens liefere nach Aussage der Ortsbürgermeisterin Brinette gute Arbeit ab. Das Pflaster in Muschelkalk finde auch bei den Anliegern Anerkennung. Bis Ende April sollte einmal alles fertig sein. Nadine Brinette ist weiterhin der Hoffnung, dass die Firma Gross als Auftragnehmer das schafft und meint: „Es ist ja nicht allein der Baupolier Peter, der sich als Contwiger mächtig in die Sache reinkniet, da ist ja auch noch die Bauoberleitung mit Thorsten Sefrin, gleichfalls einem Contwiger und der hat ja auch größtes Interesse, dass schnellstmöglich die Bahnhofstraße fertig wird.“

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