Diskussion im Rat Bechhofen Wohin soll der neue Kindergarten?

Bechhofen · Im Bechhofer Rat wurde ausführlich über die möglichen Standorte diskutiert.

 In der Abendsonne erscheinen die Asphaltflächen der Rollschnelllaufbahn beim Dorfgemeinschaftshaus „rotbraun“, Der Innenbereich der Bahn wurde als Kindergarten-Standortfläche ins Gespräch gebracht.

In der Abendsonne erscheinen die Asphaltflächen der Rollschnelllaufbahn beim Dorfgemeinschaftshaus „rotbraun“, Der Innenbereich der Bahn wurde als Kindergarten-Standortfläche ins Gespräch gebracht.

Foto: Norbert Schwarz

An der Standortfrage für den Kindergarten-Neubau in Bechhofen scheiden sich die Geister. Das jedenfalls machte die Sitzung zum Wochenbeginn im Dorfgemeinschaftshaus mehr als deutlich.  Für Ortsbürgermeister Paul Sefrin ist dabei eines klar: Der alte Friedhofsteil im Herzen des Ortes, direkt unterhalb des Dorfgemeinschaftshauses, bleibt für ihn persönlich eine Tabuzone. Allein schon aus Pietätsgründen.

Für eine ganze Reihe von Zuhörern, darunter der ehemalige Ortsbürgermeister Volker Schwarz, ließ der gegenwärtige Amtsinhaber das zeitliche Geschehen und die Notwendigkeit zur dringenden Erweiterung des Kindergarten mit der Stadtortfestlegung Revue passieren und ging dabei auch detailliert auf die Gespräche mit dem Landesjugendamt und den Verantwortlichen  beim Kreisjugendamt ein.

Architekt Gerhard Müller vom beauftragten Planungsbüro Grub skizzierte die Vorplanung und erläuterte, warum der kommende Kindergartenneubau für zwei weitere Gruppen mit den komplett dafür notwendigen Räumlichkeiten auf dem Innenfeld der ehemaligen Rollschnelllaufbahn seinen Standort haben könnte. Das Entkoppeln der beiden Projekte Sanierung Dorfgemeinschaftshaus“ und „Kindergartenneubau“ mit Standort „Innenfeld der Rollschnelllaufbahn“,  löste dann allerdings  nicht ganz emotionsfreie Diskussionen aus, wobei auch die zahlreichen Zuhörerinnen zu Wort kamen.

„Wir haben im ersten Moment auch gedacht – Rollschnelllaufbahn als Standort für den Kinder – oooh“, meinte CDU-Fraktionssprecher Matthias Roos als Auftaktredner der Ratsfraktionen. Er spielte dann gedanklich verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten durch, auch die einer zweigeschossigen Bauweise, weil platzsparend, was aber allein schon wegen erheblicher Mehrkosten (Fahrstuhl) für die Gemeinde nicht realisierbar sei. Roos hinterfragte auch die Überlegungen des planenden Büros und kam zum Ergebnis: „Ja, das alles macht durchaus Sinn und ist machbar, zumal die Bahn  erhalten bleibt.“

Konträr dazu der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der SPD Ernst Klein, der meinte: „Wir haben in der Fraktion darüber gesprochen und sind erstaunt darüber, dass der Kindergarten jetzt mitten auf die Rollschuhbahn gestellt werden soll. Dieser Standort ist uns nicht angenehm, wir vergeben uns die Nutzungsmöglichkeit der letzten großen freien Fläche im Ort für Familien und Kinder. Der Kindergarten muss kommen, aber dieser Standort ist uns nicht angenehm. Da besteht noch Klärungsbedarf.“ Bedarf für den Neubau sei da, doch in der Standortfrage sehe man das wie die SPD-Fraktion, meinte Tim Scherer als Sprecher der Fraktion der Grünen.

Das Gelände des alten Friedhofes in unmittelbarer Nachbarschaft würde sich aus Sicht von Thorsten Jung (SPD)  anbieten. Um die Pietät zu wahren, solle nicht direkt auf dem Gelände des alten Friedhofteils, vielmehr oberhalb davon der neue Kindergarten „hinzugebastelt“ werden. „Das Gelände dort hat parkähnlichen Charakter, ich sehe eine Integration von Kindergarten und Grundschule, Erhalt der Rollschnelllaufbahn und Nutzung des Dorfgemeinschaftshauses.“

Paul Sefrin erinnerte nochmals eindringlich daran, dass finanziell die Ortsgemeinde die DGH-Sanierung in Millionenhöhe zusammen mit dem Kindergartenneubau einfach nicht schultern kann und wegen der fehlenden Kindergartenplätze Eile geboten ist. Für den CDU-Sprecher ist der Gedanken von Thorsten Jung prüfenswert, Roos hätte sich einen solchen Beitrag aber früher gewünscht.

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