Baulandpreise im Landkreis stabil

Zweibrücken/Pirmasens · Aus dem Verkauf von 230 Bauplätzen hat der Gutachterausschuss für Grundstückswerte die neuen Bodenrichtwerte für die Westpfalz destilliert. Die höchsten Preise für Bauland im Westen des Landkreises werden in Bechhofen erzielt.

Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte für den Bereich Westpfalz hat im Dezember die neuen Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen, gemischte und gewerbliche Bauflächen für den Landkreis Südwestpfalz festgelegt - sie bleiben stabil. Die höchsten Baulandpreise werden in den Verbandsgemeinden Hauenstein und Dahn mit 120 Euro pro Quadratmeter erzielt.

Zur Ermittlung der Bodenrichtwerte werden insbesondere die Ortslagen der Gemeinden in verschiedene Zonen nach unterschiedlicher Nutzung unterteilt. Für jede dieser Zonen wird ein Bodenrichtwert ermittelt, der den durchschnittlichen Wert des Bodens je Quadratmeter angibt. Ausgangsbasis für die Ermittlung der Bodenrichtwerte zum Stichtag am 1. Januar sind die Grundstücksgeschäfte der Jahre 2012 und 2013. 230 Verkäufe von Bauplätzen waren für das Verfahren geeignet und wurden für die Ableitung der Bodenrichtwerte herangezogen.

Zweibrücken gewinnt an Wert

Aktuell bleiben die Bodenrichtwerte im Landkreis stabil. In der Stadt Pirmasens sind sie leicht rückläufig und in der Stadt Zweibrücken ist ein Anstieg zu verzeichnen. Der Umsatz an Grundstücken im Landkreis ist unterschiedlich in den letzten beiden Jahren gelaufen. In der Verbandsgemeinde Rodalben wurde mit 54 Bauplätzen die höchste Anzahl von Verkäufen im Vergleich aller Verbandsgemeinden getätigt - das sind allein 24 Prozent aller im Landkreis getätigten Bauflächengeschäfte. Es folgt auf dem zweiten Platz die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land mit 21 Prozent, das Dahner Felsenland und Waldfischbach-Burgalben haben einen Anteil von je 13 Prozent, Thaleischweiler-Fröschen kommt auf zehn Prozent. Die wenigsten Bauplätze wechselten in der Verbandsgemeinde Wallhalben mit fünf Prozent (zwölf Bauflächen) den Eigentümer.

Die höchsten Preise für Bauland werden aktuell in Hauenstein und Dahn mit 120 Euro pro Quadratmeter erzielt, es folgt Bechhofen mit bis zu 110 Euro. Nur in diesen drei Gemeinden werden 100 Euro überschritten, in Contwig und Rodalben kosten die teuersten Bauflächen 90 Euro. Im übrigen Landkreis bewegen sich die Preise zwischen 50 und 70 Euro, in kleineren Gemeinden - etwa Walshausen - sind für 40 Euro oder darunter noch Flächen verkauft worden.

Ausschlaggebend für die Attraktivität und damit auch für den Preis bei Neubaugebieten ist die Lage und Verkehrsanbindung, stellt der Gutachterausschuss fest. Auch der Trend zu möglichst ebenen Bauflächen und dem Bauen ohne Keller fließt in die Werte ein. Während viele Orte ein bis zwei Bauplatzverkäufe aufzuweisen haben, ist in einigen neueren Baugebieten ein recht reger Verkauf festzustellen, etwa in Münchweiler, Rodalben oder Contwig. Aber selbst in diesen Gebieten sind noch genügend Bauplätze vorhanden. Deshalb sind in den letzten Jahren auch nur wenige zusätzliche Neubaugebiete entstanden im Landkreis. Oft ist zwischen zwei benachbarten Orten ein recht starkes Gefälle zu beobachten, hat der Ausschuss beobachtet.

Für die vielen Höfe im Landkreis, wie den Ruppenthalerhof bei Contwig oder der Birkwieserhof in Merzalben, für die bisher größtenteils keine eigene Richtwertzone bestanden hatte, wurden erstmals Bodenrichtwerte abgeleitet. Die Werte für landwirtschaftliche Grundstücke sind größtenteils stehen geblieben oder leicht gestiegen. Beim Wald ist ein Aufwärtstrend der Bodenrichtwerte zu verzeichnen, was auch mit den gestiegenen Holzpreisen zu tun hat.

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HintergrundDer Bodenrichtwert ist ein durchschnittlicher Lagewert, ermittelt aus den Kaufpreisen von Grundstücken unter Berücksichtigung ihres Entwicklungszustandes. Er ist bedeutsam für die Besteuerung von Grund und Boden in Deutschland. Bodenrichtwerte werden auch bei der Wertermittlung von Immobilien hilfsweise herangezogen, um den Bodenwert zu bestimmen, wenn er sich nicht aus Kaufpreisen ermitteln lässt. Grundlage dafür sind die amtlichen Kaufpreissammlungen, die von den Gutachterausschüssen für Grundstückswerte geführt werden. Auskünfte über die Bodenrichtwerte in der Südwestpfalz können von jedermann in der Servicestelle des Vermessungs- und Katasteramtes Westpfalz (0 63 81) 912-0 oder (0 63 31) 5011/400 abgefragt werden. Im Geoportal ( www.geoportal.rlp.de) können die neuen Werte vermutlich ab Ende März dieses Jahres eingesehen werden. Die Auskünfte können mündlich oder durch Abgabe eines Auszuges aus der Bodenrichtwertkarte erteilt werden. Die Auskünfte sind kostenpflichtig. glö

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