Straßensanierung Krähenberg Ein Projekt bremst das andere

Krähenberg · Die Verschiebung des Winterbacher Straßenausbaus sorgt wohl auch für Verzögerungen in Krähenberg.

 Aufgeschoben ist nicht hat aufgehoben, das gilt jetzt auch für den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Krähenberg.

Aufgeschoben ist nicht hat aufgehoben, das gilt jetzt auch für den Ausbau der Ortsdurchfahrt in Krähenberg.

Foto: Norbert Schwarz

Die Verschiebung des Ausbaus der Ortsdurchfahrt in Winterbach hat indirekt auch Folgen auf Krähenberg. Das fürchtet Ortsbürgermeister Thomas Martin. Denn solange die Winterbacher Arbeiten nicht abgeschlossen sind, können die in Krähenberg nicht starten. Thomas Martin im Gespräch mit dem Merkur im Anschluss an die Ratssitzung: „Laufen die Arbeiten in Winterbach an, dann ist unsere Ortsdurchfahrt zwangsläufig in die Umleitungsstrecke eingebunden. Der Umleitungsverkehr wird zwei Richtungen haben. Einmal über Schmitshausen in Richtung Pirmasens und Zweibrücken, zum weiteren über Krähenberg, von wo aus der Fahrzeugverkehr allemal runter ins Tal nach Wiesbach fließt und sich von dort aus weiter verästelt, je nachdem, wo das Fahrziel liegt!“ 

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt ist einer der wichtigsten Punkte bei der jüngsten Ratssitzung im Dorfgemeinschaftshaus gewesen. Nach einem nicht verbrieften Zeitplan, welcher sich aber aufgrund der zahlreichen Ortstermine und Absprachen herauskristallisiert hatte, sollte dieses Jahr eigentlich mit den Ausbauarbeiten in der Krähenberger Ortsdurchfahrt begonnen werden. Martin: „Die Hauptwasserleitung in der Hauptstraße von Krähenberg, das ist die Landstraße 467, muss komplett erneuert werden. Daran führt kein Weg vorbei. Doch wenn es jetzt erst im Herbst in Winterbach los gehen soll, dann können wir ja schon wegen der zeitlichen Abläufe nicht an Bauarbeiten bei uns in Krähenberg denken. Zwangsläufig müssen wir deshalb wohl ein weiteres Jahr warten.“

Zur Erinnerung. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt von Winterbach hätte schon letztes Jahr erfolgen sollen. Das war allerdings nicht möglich, weil der Ausbau der Ortsdurchfahrt in Reifenberg nicht so schnell über die Bühne ging wie geplant. Folge: Keine Sperrung der Winterbacher Ortsdurchfahrt, die als Umleitungsstrecke für den Reifenberger Fahrzeugverkehr genutzt wurde. „So greift eins ins andere“, stellt Thomas Martin fest.

Verzögerungen und Verquickungen, die oftmals der Bürger nicht durchschaut und sich deshalb wundert, weshalb Projekte nicht ins Rollen kommen. Dabei ist der Wasserleitungsausbau dringend notwendig und alternativlos. „Bei der Hauptwasserleitung in unserer Hauptstraße in Krähenberg handelt es sich wohl um eine der ältesten Wasserleitungen auf der Sickingerhöhe überhaupt. Planung und Leitungsbau erfolgte noch, als in Krähenberg und nicht nur dort bayerisches Recht galten.“

Die Wasserleitungserneuerung weiß Thomas Martin aber noch aus anderen Gründen zu schätzen, denn damit werden die Pfalzwerke auf den Plan gerufen. Die Abteilung Netz plant nämlich im Zuge der Aufbrucharbeiten gleich eine ganze Fülle von Maßnahmen versorgungstechnischer Art. Beim Spielplatz in der Eckstraße hat die Kommune das Ausweisen eines kleineren Baugebietes vorgesehen. Dafür wird Energie benötigt. Die 20-kV-Leitung soll dorthin unterirdisch verlegt werden. Thomas Martin erreichte zudem, dass auch das Niederspannungsnetz im gesamten Ort unterirdisch aufgebaut wird und die Dachständer von den Häusern verschwinden. Das sei nicht der Optik wegen, sondern habe Versorgungsvorteile, weiß Thomas Martin aus den vielen Gesprächen mit den Pfalzwerke-Verantwortlichen.

Im Zuge dieses Pfalzwerkeprojektes werden auch die Straßenleuchten im gesamten Dorfgebiet unterirdisch verkabelt. Als richtungsweisenden Begleiteffekt zieht die Ortsgemeinde das innerörtliche Leerrohrprogramm durch. Dazu Ortsbürgermeister Thomas Martin: „Vielerorts wird überhaupt nicht beachtet, dass es in unserem Land schon längere Zeit ein Gesetz zur digitalen Zukunft des Landes gibt. Bei Baustellen an Verkehrswegen, das schreibt das Gesetz nämlich vor, müssen Leerrohre für Glasfaser mitverlegt werden. Diesem gesetzlichen Auftrag kommt die Ortsgemeinde nach, wir werden überall, wo wir Baustellen in den Straßenzügen haben, auch Leerrohre mitverlegen.“

Damit das alles so zusammenpasst und nicht weitere Überraschungen folgen, wurde jetzt auch von den Mitgliedern des Ortsgemeinderates das Architekturbüro Artec aus Ramstein-Miesenbach damit beauftragt, den möglichen Ausbau der Gehsteige entlang der Hauptstraße unter die Lupe zu nehmen. Der Ortsbürgermeister: „Wir haben einen Gehsteigausbau, die Versorgungsleitungen sollen in die Gehsteige kommen, von den intakten Ausbauflächen bleibt da aber nicht viel baulich übrig. Klar, da müssen wir vorher wissen, wohin die Reise geht!“ Einen Haushaltsnachtrag genehmigten die Ratsmitglieder zum Sitzungsauftakt. Mittel für die Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses mussten im Plan finanziert werden.

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