Straßenausbau in der Südwestpfalz Ortsdurchfahrten stehen im Fokus

Südwestpfalz · Was in diesem Jahr an Sanierungen auf den Kreisstraßen in der Südwestpfalz geplant ist.

 Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Winterbach hat bereits Ende vergangenen Jahres begonnen.

Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Winterbach hat bereits Ende vergangenen Jahres begonnen.

Foto: Norbert Schwarz

Lange, sehr lange hat Höheischweiler gewartet: In diesem Jahr ist es endlich soweit, die Sanierung der Ortsdurchfahrt für rund drei Millionen Euro beginnt, bekräftigt Richard Lutz, Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM) Kaiserslautern. Die jetzige Ortsdurchfahrt stammt noch aus Zeiten, als sich die B 10 durch das Dorf gezogen hat. 1981 hat die Autobahn 8 zwischen Höheischweiler und Walshausen die Bundesstraße quasi ersetzt – und seit 42 Jahren wird auf den dorfgerechten Rückbau der breiten Ex-Bundesstraße – heute Landesstraße 471 – gewartet.

Nachdem die Bauarbeiten für Ver- und Entsorgungsleitungen schon angelaufen sind, beginnen im Sommer auch die Straßenbauarbeiten. Sie werden sich bis ins Jahr 2024 hinziehen, wenn die runderneuerte dorfgerechte Ortsdurchfahrt fertiggestellt wird.

Ortsdurchfahrten – wenn es um Landesstraßen geht, sind sie für den LBM-Leiter das große Thema in der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben in den kommenden Jahren. Denn wenn die Bauarbeiten in Höheischweiler laufen, bereitet der Landesbetrieb schon die nächste Sanierung vor – in der Ortsdurchfahrt von Thaleischweiler-Fröschen. Im vergangenen Jahr haben die Verbandsgemeindewerke die Tiefbauarbeiten abgeschlossen, nun wartet die Ortsgemeinde auf die Erneuerung der Hauptstraße (L 477) in Richtung Rieschweiler-Mühlbach. Für 2024 sind die ersten Finanzmittel dafür im Landesstraßenhaushalt eingestellt, macht Lutz Hoffnung.

Die hat er für das dritte Ortsdurchfahrtsprojekt in dieser Verbandsgemeinde noch nicht. Dringend notwendig hätte eine Sanierung auch die Höhfröschener Ortsdurchfahrt (L 474) , die aber nicht in Sicht ist. „Wir müssen da Perspektiven entwickeln“, macht der LBM-Leiter auf die ungeklärte Finanzierungsfrage aufmerksam. Und erinnert an den Versuch vor wenigen Jahren, schon einmal zwei Teilstücke mit Fahrbahn-Querungshilfen im Vorgriff anzugehen, die aber an den ausufernden Kosten für die Ortsgemeinde (zuständig für die Gehwege) gescheitert ist.

Da sieht es dann in Heltersberg besser aus, denn die Sanierung der Ortsdurchfahrt der Landesstraße 499 vom Ortseingang aus Richtung Waldfischbach-Burgalben bis zur Einmündung der von Geiselberg kommenden K 31 ist geplant und finanziert: In diesem Jahr beginnen die Bauarbeiten. Fortgesetzt wird auch die Fahrbahnsanierung auf der freien Strecke der Landesstraße 499 zwischen Heltersberg und Johanniskreuz, die im vergangenen Jahr nicht abgeschlossen werden konnte.

Zwei kleinere Fahrbahnerneuerungen in Ortsdurchfahrten stehen in diesem Jahr auch in Winterbach und Donsieders an: In beiden Ortsgemeinden werden in kleinen Teilstücken nach Tiefbauarbeiten neue Fahrbahndecken aufgetragen. In Winterbach laufen auf der Landesstraße 469 die Kanalarbeiten in der Ortsmitte schon, in Donsieders stehen die Leitungsarbeiten im Ortskern noch bevor – im Anschluss wird auf 300 Metern die Landesstraße 498 saniert.

Fahrbahnsanierungen auf der freien Strecke sind in diesem Jahr auf der L 498 zwischen Merzalben und Clausen geplant, so Lutz, wobei auch einige hundert Meter Fahrbahn in der Ortsdurchfahrt Clausen miterneuert werden. Ein kleineres Projekt ist auch die neue Fahrbahndecke für die L 478 am Fischbacher Ortseingang aus Richtung Rumbach/Schönau: Auf 300 Metern werden Fahrbahn und Gehweg erneuert. Dieses Projekt ist schon vergeben an das Bauunternehmen, das auch die Kreisstraße 44 bei Fischbach saniert.

Nichts wird es in diesem Jahr mit der Sanierung der Landesstraße 489 zwischen Bruchweiler und dem Verkehrskreisel in Dahn-Reichenbach: Das Millionenprojekt, ursprünglich schon im vergangenen Jahr geplant, wird frühestens 2024 realisiert werden können. Der Grund für die Verzögerungen sind Entwässerungsprobleme, die vor dem Straßenausbau gelöst werden müssen.

Angelaufen ist im vergangenen Jahr auch die Abstufung von Landes- zu Kreisstraßen: Vier Landesstraßen im westlichen Landkreis werden vom Land als Baulastträger an den Landkreis abgegeben. Begründet wird dieser Schritt damit, dass sie von geringerer Bedeutung sind, weniger Verkehr aufnehmen und in unmittelbarer Nähe weitere Landesstraßen verlaufen. Mit der Landesstraße 479 von Hornbach nach Brenschelbach im Saarland wurde das erste Abstufungsprojekt in Angriff genommen.

Mit der Abstufung der Landesstraßen ist es nicht so einfach: Denn der Landkreis muss die bisherigen Landesstraßen nicht in einem sanierungsbedürftigen Zustand übernehmen – und so wird zwischen Landesverkehrsministerium und Landkreis darüber verhandelt, was das Land noch in den Straßenzustand investieren muss vor der Übergabe der Straße an den Kreis.

Im Fall der Landesstraße 479 war das relativ unproblematisch, die Sanierung ist angelaufen, sodass die Strecke Ende dieses Jahres an den Landkreis übergehen wird. Die drei weiteren betroffenen Strecken im Landkreis Südwestpfalz machen da schon mehr Probleme. Da ist einmal die Landesstraße 466 zwischen Rieschweiler-Mühlbach und Maßweiler und die Landesstraße 468 zwischen Großbundenbach und der Landesstraße 469 zwischen Zweibrücken-Oberauerbach und Winterbach-Niederhausen. Auf beiden Strecken müssen die Fahrbahnen fit gemacht werden für die Übergabe – wie die Sanierung aussehen soll, darüber wird verhandelt.

Das große Problemkind bei den Straßenabstufungen führt durch das Wallalbtal: Die L 475 muss auf einer Länge von rund sieben Kilometern durchgehend und grundlegend saniert werden – sie ist dermaßen marode, dass teilweise nur noch 30 Kilometer schnell gefahren werden kann. Ein Sanierungsprojekt vor der Abstufung würde aber Kosten von sieben bis acht Millionen Euro verursachen. Angesichts dieser Dimension tut sich das Land schwer, den nächsten Schritt zur Abstufung zu tun – die Sanierung zu finanzieren und umzusetzen.

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