Hohlbachstraße in Contwig 100 000 Euro Mehrkosten schon vor Baubeginn

Contwig · Der Ausbau der Hohlbachstraße in Contwig wird teurer als geplant.

 Kein einheitlicher Bürgersteigausbau, eine völlig verschlissene Fahrbahn. Luxus ist der Ausbau der Hohlbachstraße (Bild) wahrlich nicht.

Kein einheitlicher Bürgersteigausbau, eine völlig verschlissene Fahrbahn. Luxus ist der Ausbau der Hohlbachstraße (Bild) wahrlich nicht.

Foto: Norbert Schwarz

Die reinen Baukosten bei der Hohlbachstraße in Contwig liegen bei rund 734 000 Euro. Das hat die öffentliche Ausschreibung ergeben, wie Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette bei der Ratssitzung am Donnerstagabend im Gastraum der VT-Turnhalle bekanntgab. Den Arbeitszuschlag erhielt das Straßenbau-Unternehmen Dittgen aus Schmelz. Dieses setzte sich gegen weitere sieben Firmen im Kalkulationsrennen durch und ist erstmals in der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land baulich aktiv.

Erfreulich die zahlenmäßig gute Beteiligung im Ausschreibungsverfahren. Weniger für die Contwiger Gemeindefinanzen – schon jetzt ist eine Teuerung von rund 106 086 Euro zu konstatieren, ohne, dass ein Hammerschlag getan ist. Die Ratsvorsitzende Brinette erklärte die Hintergründe: Die Baukosten-Kalkulation ist zwei Jahre alt und in diesen 24 Monaten haben die Preise mächtig angezogen. Zudem wirken sich bestimmte Ausbaumodifikationen auf das Vorhaben aus. Als Beispiel dafür nannte die Ortsbürgermeisterin das Gestalten des Parkplatzes bei den beiden Vereinsheimen am Straßenende. Zudem habe sich die Baustellenregelung für die Abendstunden und an Wochenende wohl preissteigernd ausgewirkt, mutmaßte Nadine Brinette in ihren Ausführungen.

Eine Stichstraße ist die Hohlbachstraße am Ortsende von Contwig, sozusagen vor der „Haustür“ des Ortsteils Stambach. Am Straßenende die ohne die Corona-Pandemie stark frequentierten Vereinsheime der Hasenzüchter und Sangesfreunde des „Sängerbundes“. Die Wohnbebauung ist eng und nahe am Straßenrand. Der vom Planungsbüro Horst Wonka aus Nünschweiler geplante Straßenausbau sieht vor, dass die Stichstraße ein 10er-Betonpflaster mit Mittelrinne bekommt. Eine asphaltierte Fahrbahn hätte wohl noch für Mehrkosten gesorgt, so die Überlegungen bei der Planerörterung vor gut sechs Monaten. Die Bauzeit von geschätzten acht Monaten sorgte im Vorfeld für viel Aufregung bei den Anliegern, denn mit einer Vollsperrung sollten auch die Baukosten niedrig gehalten werden.

Mit den Anliegern ist das Vorhaben aus technischer Sicht in einer Anliegerversammlung besprochen. Die Ankündigung der Vollsperrung sorgte allerdings für Aufregung. Ein Mittelweg bei der Baustellenführung (abends können die Anlieger mit ihren Autos wieder zu ihren Grundstücken fahren) hatte mit Sicherheit zur Kostensteigerung geführt. Über den Fördertopf „Investitionsstock“ steuert das Land Geld bei. Die Zuschussbewilligung ist zugesichert. Ein Grund für Holger Hell (SPD) in der Sitzung nachzufragen, wie es sich mit der Mittelverwendung für die Felsackerstraße im Ortsteil Stambach verhalte, die gleichfalls ausgebaut werden soll und welche für die Stambacher Grundschule eine Haupterschließungsader ist. Nadine Brinette: „Verlängerung ausgehandelt, es gibt technische Überlegungen, die auch den Zuschussgeber von einer weiteren Maßnahmeverzögerung überzeugten!“ Bis zum kommenden Frühjahr soll die Galgenfrist dauern. Die Auftragsvergabe für den Straßenausbau in der Hohlbachstraße wurde danach einstimmig beschlossen.

Der langjährige Band-Leader des Musikzuges der Vereinigten Turnerschaft Contwig, Fred Sefrin, hatte zusammen mit anderen Musizierenden den Verein „Musikfreunde“ gegründet. Die mussten jetzt Instrumente und Ausstattungsmaterial als Zubehör beschaffen. Fast 4500 Euro teuer sind die Beschaffungen gewesen. Von der Ortsgemeinde erhält der Verein dafür jetzt einen gerundeten Zuschuss in Höhe von 340 Euro.

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