Aufwendige Kita-Sanierung

Großsteinhausen · Eine viertelmillion Euro investiert die Ortsgemeinde Großsteinhausen in die Sanierung des Kindergartens. Kritik übt Bürgermeister Volker Schmitt, weil das Land dieses Projekt finanziell nicht fördert.

Die alte Dorfschule Großsteinhausens, ab den 70er Jahren Dorfgemeinschaftshaus, wurde 1995 seiner Bestimmung als Kindergarten übergeben. Der inzwischen verstorbene Ortsbürgermeister Hugo Konrad stellte dafür noch die Weichen und sein Nachfolger Klaus Freyler vollendete die Umgestaltung. Jetzt war die Zeit einer Generalsanierung nicht länger aufschiebbar. Neues Dach, neue Heizung und eine Sanierung der Außenfassade verschlingen viel Geld. Ganz zu schweigen von der notwendigen feuersicheren Treppe, die im rückwärtigen Gebäudeteil demnächst errichtet wird.

Das Haus steht, weil dorfbildprägend, unter Denkmalschutz. Dass es selbst dafür von der zuständigen Stelle beim Land keinen Zuschuss gab, wurmt Ortsbürgermeister Volker Schmitt und die Gemeinderatsmitglieder am meisten, weil sie alle der Auffassung sind, dass es nicht allein beim Fordern bleiben kann, sondern dann auch finanzielle Zahlungen geleistet werden müssen. Dazu erläutert Schmitt: "Als wir die Sache mit den betroffenen Fachbereichen abgestimmt haben, forderte doch tatsächlich die untere Denkmalschutzbehörde das Eindecken des neuen Daches mit Biberschwanzziegeln. Dafür ist aber überhaupt nicht das Dachgebälk von der Statik her tragbar gewesen. Wir konnten uns schließlich auf rote Falzziegeln einigen. Glücklicherweise ist damit auch die protestantische Kirche in unmittelbarer Nachbarschaft unseres Kindergartens eingedeckt. Ich weiß nicht, was da sonst noch passiert wäre."

Ähnlich sei das mit der Feuertreppe als zweitem Rettungsweg. Die müsste gleichfalls her, wofür eigentlich noch Einsicht bestehe, weil es überhaupt keine Frage sei, dass die Sicherheit der Kinder und ihrer Betreuerinnen Vorrang habe. Ob allerdings ein solcher Aufwand gerechtfertigt sei, wie von den Verantwortlichen gefordert, hält der Bürgermeister zusammen mit den Ratsmitgliedern wieder für fraglich. "Dieser zweite Rettungsweg soll uns als Gemeinde, die ohnehin auf dem letzten Loch pfeift, was die Finanzen angeht, 100 000 Euro kosten. Da stimmt doch irgendetwas nicht und wir bekommen überhaupt keine finanzielle Hilfe vom Land dafür", regt sich Volker Schmitt auf. Dabei hatte er es nicht allein beim Lamentieren am Beratungstisch belassen - der Bürgermeister schrieb vielmehr an die Landesregierung und erinnerte daran, dass viele Ortsgemeinden finanziell das Wasser am Hals stehe und das Land doch bitte seine Förderrichtlinien überdenken möge. Doch der Innenminister teilte ihm mit, dass niemand die Absicht habe, daran etwas ändern zu wollen und die Förderung wie bisher bleiben soll.

Ganze Arbeit habe das Unternehmen Klöckner aus Neunkirchen geleistet, lobt Schmitt. Klöckner war die Sanierung der Bruchsteinfassade übertragen worden und diese Arbeiten hätten dem Bauobjekt wieder richtig gut getan, so Schmitt.

Die Dämmarbeiten im Hausinnern stehen jetzt an, doch wegen der derzeitigen Kälte sei mit einem sofortigen Arbeitsbeginn nicht zu rechnen.

Das Vorhaben Waldlehrpfad beispielsweise soll in diesem Jahr realisiert werden. "Wir hoffen, dass vielleicht über das Förderpaket ,Stadt-Umland-Konzept' Geld zu bekommen ist." Großsteinhausen liege zum Pfälzerwald hin oder in Richtung Vogesen günstig. Eine Vernetzung mit dem Biosphärenreservat Bliesgau soll in diesem Fall hilfreich sein. 14 Stationen wird der Waldlehrpfad haben, die Planung ist bereits ausgearbeitet.

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