Auftakt der Herzwoche am Evangelischen Krankenhaus

Zweibrücken. Durch Reanimationen können viele Menschenleben gerettet werden. Dieser Auffassung ist Dr. Dominik Legner, der gestern Abend zum Auftakt der Herzwoche des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken zu diesem Thema referierte

 Ein Sanitäter demonstriert den Einsatz eines Defibrillators an einer Puppe. Foto: dpa

Ein Sanitäter demonstriert den Einsatz eines Defibrillators an einer Puppe. Foto: dpa

Zweibrücken. Durch Reanimationen können viele Menschenleben gerettet werden. Dieser Auffassung ist Dr. Dominik Legner, der gestern Abend zum Auftakt der Herzwoche des Evangelischen Krankenhauses Zweibrücken zu diesem Thema referierte. "Besonders Frauen sind hier gefragt", stellte der Leiter der Intensivstation klar, dass bei 70 Prozent der Herz-Kreislauf-Stillständen Männer betroffen sind. Das Durchschnittsalter der Betroffenen betrage 62 Jahre. 74 Prozent der Fälle seien auf kardiale Ursachen zurückzuführen. Am meisten würden solche Vorfälle in der eigenen Wohnung und in Anwesenheit einer anderen Person auftreten.Im Jahr 2005 habe es einen Umbruch bei den Reanimations-Richtlinien gegeben. So werden jetzt 30 Kompressionen empfohlen, denen dann zwei Beatmungen folgen sollen. Die Beatmung soll kurz und schnell erfolgen. Besteht keine Möglichkeit zur Beatmung, sollte unbedingt eine Herzdruckmassage erfolgen. Innerhalb einer Minute sollte der Ersthelfer in der Mitte des Brustkorbs hundert Mal drücken. "Dabei wird der Handballen aufgesetzt und die Finger werden abgespreizt", erklärte der Mediziner. Der Takt sei vergleichbar dem des Liedes Staying Alive der Bee Gees. Innerhalb der ersten Minute nach dem Vorfall betrage die Effektivität der Massage 92 Prozent. Deshalb sei Schnelligkeit gefragt. Andere Dinge wie beispielsweise einen Defibrillator holen, sollten andere Helfer erledigen. Nicht vergessen dürfe allerdings der Notruf werden. "Am schnellsten geht es, wenn über die Nummer 1 92 22 direkt die Rettungsleitstelle angerufen wird", sagt der Oberarzt. Ein Defibrillator sei allerdings sehr wirksam. In Zweibrücken seien die Geräte flächendeckend und zugänglich deponiert. "Wir stellen aber immer wieder fest, dass die Defibrillatoren von Vandalen gestohlen werden", empört sich Legner. Das Gerät sei leicht zu bedienen, da eine Stimme genau sagt, was getan werden muss. "Besonders Frauen sind hier gefragt." Dr. Dominik Legner

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