Auch Käshofer wollen abstimmen

Großbundenbach/Käshofen · Für Wirbel sorgen die Gemeindeabsichten von Großbundenbach und Käshofen, auf dem Höhenrücken zwischen beiden Orten insgesamt sechs Windräder zu errichten. Dagegen gibt es Bürgerbegehren.

Ob die Höhenluft zwischen Großbundenbach und Käshofen einmal für die Windkraft genutzt wird, werden wohl die wahlberechtigten Bürger aus den beiden Gemeinden entscheiden. In Großbundenbach ist der Bürgerentscheid bereits beschlossene Sache (wir berichteten gestern). Im Nachbarort Käshofen sind die Weichen gleichfalls gestellt. Ratsmitglied Manfred Bäcker, Martina Vollmar und Hans-Günter Döring haben das Bürgerbegehren "Keine Windkrafträder in Käshofen " initiiert.

Dass die bereits jetzt gesammelten 116 Befürworter eines Bürgerbegehrens mit dem Ziel Bürgerentscheid zur Windkraft in Käshofen problemlos geleistet wurden, ist für Manfred Bäcker keine Überraschung. "Wir haben vor einem Jahrzehnt entschieden, dass wir das (Windkraft) nicht haben wollen. Wenn jetzt sozusagen ein Gesinnungswandel stattfindet, dann haben es die Bürger doch verdient, nochmals gefragt zu werden. Das hat sich auch beim Einholen der Unterschriften im Gespräch mit den Bürgern bestätigt", sagt Manfred Bäcker. Bei der Kommunalwahl im letzten Jahr gab es in Käshofen 558 Wahlberechtigte. 56 Befürworter für ein Bürgerbegehen in Sachen Windkraft hätten also gereicht. Dass mehr als die doppelte Anzahl geleistet wurden, wertet Bäcker als Indiz dafür, dass das Interesse für die Sache "Windkraft in Käshofen " generell groß ist. Dabei sei nicht mal systematisch an den Haustüren der Käshofer angeklopft worden, stellt Manfred Bäcker fest, lässt aber zugleich offen, ob alle Unterschriftenleister auch potenzielle Gegner von Windkraftanlagen auf Käshofer Gemarkungsfläche sind.

Für Matthias Ballod von der Bürgerinitiative (BI) Großbundenbach steht vorrangig der Erhalt des Landschaftsbildes zwischen den beiden Ortsgemeinden im Mittelpunkt. Dieses würde mit den sechs Anlagen und einer Nabenhöhe von 130 Metern unwiederbringlich zerstört. "Was für die Gemeinde finanziell abfällt, sind doch ohnehin nur Brotkrumen. Den wirklichen Reibach machen die Projektierer, Investoren und Betreiber," erklärt BI-Sprecher Ballod und verweist darauf, dass die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land mit den Sondergebietsflächen in Riedelberg und Walshausen schon ausreichend einen Beitrag zum Energiewandel leistete. Zudem sieht Ballod den ausgewählten Bereich zwischen den beiden Nachbargemeinden auf keinen Fall als ideale Windnutzungsfläche. "Die Windhäufigkeit ist hier doch gar nicht gegeben."

Der Wahltermin in Großbundenbach ist am 26. April. Das Käshofer Bürgerbegehren wird derzeit von der Verwaltung der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land auf Herz und Nieren geprüft. Am Montag, 2. März, ab 20 Uhr wird sich auch in Käshofen der Ortsgemeinderat im öffentlichen Teil mit dem Antrag auf einen Bürgerentscheid auseinandersetzen.

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