Wie früher gefeiert Auch in Dietrichingen lebt die Kerwe

Dietrichingen · (cos) Die langjährigen Bemühungen fruchten: In diesem Jahr wurde in Dietrichingen wieder so die Kerb im Dorf gefeiert, wie das früher einmal Tradition gewesen ist. An der Dorfschänke, beim Pizzabäcker Leo, weht wieder der bunte Kerwestrauß und am Sonntag bestiegen dort Julia Stegner und Moritz Steuer die Leiter, um vor mehr als 70 Zuhörern die Kerweneuigkeiten zu verbreiten, welche sie das verflossene Jahr  über aufgespießt und fein säuberlich extra für die Kerwerede notierten. 

 Fast so wie früher wurde jetzt wieder in Dietrichingen die Kerb gefeiert. An der Dorfschänke weht wieder der bunte Kerwestrauß.

Fast so wie früher wurde jetzt wieder in Dietrichingen die Kerb gefeiert. An der Dorfschänke weht wieder der bunte Kerwestrauß.

Foto: nos

 „Ihr liewe Leid, ob groß – ob klään, Ihr Dorfnase, ob hässlich oder scheen. Ess iss widda soweit, mir gehn durchs letschde Johr, unn ich draan Eich die Geschichte vunn Eire Nachbarn vor.“ Was bei der Straußfahrt alles in den eigenen Reihen passierte, berichtete anschließend das Redner-Duo und erntete dafür ein ums andere Mal viel Beifall. Ja, das mit dem Kerwefeiern ist in Dietrichingen wieder im Kommen und dass manche aus der Straußjugend gerade mal erst 14 Lenze zählen beweist, welche junge Mannschaft hier bei der Brauchtumspflege am Werk ist. Insbesondere in den eigenen Reihen wurde sich umgeschautaut und beäugt, was da in den zurückliegenden Wochen und Monaten so alles passierte. Wie sich der eine oder andere da im Straßenverkehr daneben benimmt, wurde köstlich berichtet und dass mancher beim Einparken seine Schwierigkeiten hat, wurde gleichfalls ans Tageslicht gebracht. Das Stichwort „Verkehr“ bezog sich allerdings nicht allein auf dem Umgang mit den fahrbaren Untersätzen. Nein, zu Ohren kam den Lauschenden ebenso, was alles bei dem Liebesverkehr so passieren kann, was sich am Sonntag bei Leo’s-Dorfschänke dann so anhörte: „Mi’m Thema Verkehr war jo ganz  scheen was los, es gebd Familienzuwachs in de Gustav-Schmenger-Schdroos. De D. darf sich jetzt bald Vadder nenne, awwer des is net de D., den mir so kenne . . .“ Eine guten Ratschlag gab es zudem, denn mit Partyfeiern sei es jetzt aus und vorbei. Für die beiden gebe es jetzt kein zurück mehr, deshalb wünschten auch alle Straußmädels und -buben den beiden viel Glück. Von einem dörflichen Phänomen ist am Sonntag in der Kerwerede die Sprache gewesen, denn alle zwei Wochen kämen die Dietrichinger Rentner im Dorfgemeinschaftshaus zusammen. „Do werd sich bei Kaffee unn Kuche iwwer wichtiche Theme unnerhall. Weller Enkel schreibt bessere Note oder wie hat dem annere ,Sturm der Liebe’ so gefall“, wurde gespottet. Ja, viel zu lachen gab es bei der gelungenen Kerwerede und nicht allein Pizzabäcker Leo sagte, dass es fast wie früher gewesen sei. Auf den Oberfeuerwehrhauptmann Jan wurde anschließend der Kerwestrauß getauft und bei Kaffee und Kuchen wurde im Dorfgemeinschaftshaus an die alten Zeiten erinnert.

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