Gemeinderat Dietrichingen Borkenkäfer bedrohen Fichtenbestand

Dietrichingen · Gemeinderat Dietrichingen: Bei Bewirtschaftung des Gemeindewaldes zeichnen sich Veränderungen ab. Keine neuen Details zur Kita-Erweiterung in Althornbach. Bürger­meisterin Henner lässt erneute Kandidatur offen.

  Anpacken können die Dietrichinger, lobte Bürgermeisterin Andrea Henner jüngst im Ortsgemeinderat. Hier werden von Helfern Bänke im Gemeindewald aufgestellt (Archivbild). Dieser soll künftig anders bewirtschaftet werden.

Anpacken können die Dietrichinger, lobte Bürgermeisterin Andrea Henner jüngst im Ortsgemeinderat. Hier werden von Helfern Bänke im Gemeindewald aufgestellt (Archivbild). Dieser soll künftig anders bewirtschaftet werden.

Foto: Norbert Schwarz

Zwei Themen beschäftigten jüngst die Mitglieder des Ortsgemeinderates Dietrichingen um Ortsbürgermeisterin Andrea Henner: Der Gemeindewald und die Erweiterung des Kindergartens in Althornbach. Gewisse Brisanz war zu beiden Themen gegeben, denn junge Familien am Ort wollen wissen, wo die Kleinsten in der Vorschulzeit untergebracht werden können.

Der tägliche Kindertransport von Dietrichingen über Mauschbach zum Kindergarten nach Althornbach besteht seit Beginn an. Ortsbürgermeisterin Henner erinnerte daran, dass sowohl beim Kindergarten in Althornbach wie bei der näher gelegenen Einrichtung in Hornbach die Evangelische Landeskirche Einrichtungsträgerin ist. Henner: „Wir wissen aus den Vorgesprächen, dass Platzmangel in Althornbach herrscht. Um die Erweiterung kommen wir nicht herum.“ Zu Details konnten die Ratsmitglieder noch keine Stellung beziehen, in einem Grundsatzbeschluss wurde aber einstimmig kundgetan, dass zur weiteren Kinderaufnahme ein passendes Raumangebot im Kindergarten Althornbach geschaffen werden soll.

70 Hektar an Holzbodenfläche besitzt die Ortschaft im Felsalbtal und nach dem noch geltenden Forsteinrichtungswerk könnten im Jahr 420 Festmeter eingeschlagen werden, ohne dass dadurch der Zuwachs an nutzbarem Holz gefährdet wird. Wie aus den neuen Daten zum Forsteinrichtungswerk für den Gemeindewald entnommen werden kann, wird es auch künftig um den Gemeindewald gut bestellt sein. Allerdings zeichnen sich in der Bewirtschaftung Veränderungen ab. Der schwere Lehmboden an den Talhängen ist nicht unbedingt der Boden für Fichten. Zudem verwies der Revierförster Daniel Rolland darauf, dass der Borkenkäfer dem Fichtenbestand arg zusetzte und deshalb ein weitaus höherer Holzeinschlag bei den Fichten vorgenommen wurde, als dies zunächst im Plan 2018 vorgesehen war. Rollands Kollege Werner Kremer von der Landesforstverwaltung riet zudem, verstärkt auf Eichenbestände im Gemeindewald zu setzen. Zwar sei bei den Eichen eine längere Wachstumsphase zu verzeichnen, dafür sei diese Baumsorte jedoch weniger anfällig für den Klimawandel. Rolland hatte bereits in seinem allgemeinen Erläuterungen darauf hingewiesen, dass sieben Eichen im Gemeindewald gefällt worden seien und deren Verkauf im kommenden Jahr der Ortsgemeinde gutes Geld in die Kasse spülen wird. Mit dem neuen Forsteinrichtungswerk soll dieser Umstrukturierung im Gemeindewald bei Neuanpflanzungen und Aufforstungen Rechnung getragen werden. Der Forstwirtschaftsplan für das kommende Jahr wurde einstimmig angenommen. Auch dann wird wieder mit einem satten Plus von 4000 Euro gerechnet.

Ob Andrea Henner erneut für das Ehrenamt der Ortsbürgermeisterin kandidiert, ließ sie im Gespräch mit dem Merkur offen. „Ich klebe nicht am Amtsstuhl, wenn es jemand besser kann – dann Rückgrat und sich zur Wahl stellen! Eines aber liegt mir weiter am Herzen. Eine friedliche, gute Dorfgemeinschaft. Deshalb sollten erfahrene Kommunalpolitiker sich auch künftig einbringen und jüngeren Dorfbewohnern als Ratspate zur Seite stehen. Das An- und Zupacken ist in unserem Ort gut. Das darf nicht untergehen sondern muss weiter forciert werden“, so Henner.

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