An der IGS fiel die „Mauer der Intoleranz“

Contwig · Der 9. November und seine Mehrfachbedeutung. Die Landtagsabgeordnete Susanne Ganster (CDU) informierte dazu und riss am Schluss der außergewöhnlichen Schulstunde gemeinsam mit den Schülern die „Mauer der Intoleranz“ ein.

 Symbolisch rissen Schüler der IGS Contwig gemeinsam mit der CDU-Landtagsabgeordneten Susanne Ganster (mit Schaufel) eine Mauer aus Schuhkartons ein. Foto: Schwarz

Symbolisch rissen Schüler der IGS Contwig gemeinsam mit der CDU-Landtagsabgeordneten Susanne Ganster (mit Schaufel) eine Mauer aus Schuhkartons ein. Foto: Schwarz

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Der 9. November als denkwürdiger Tag des Mauerfalls ist in vielen Köpfen von Schülern, die bei diesem Ereignis noch nicht einmal das Licht der Welt erblickt hatten. Was aber wissen sie über die Reichspogromnacht oder den Tag zur Gründung der Weimarer Republik - zwei weitere Ereignisse, die an einem 9. November geschahen? Bei der früheren Realschule plus in Contwig ist dieses Datum schon immer ins Bewusstsein der Schüler gebracht worden. Die Integrierte Gesamtschule (IGS) setzt diese Tradition fort.

Zwei Projekttage gab es jetzt zu diesem Thema. 33 Schüler aus den Klassenstufen 9 und 10 der IGS konnten sich dabei gestern mit der rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten Susanne Ganster (CDU ) darüber und über andere politisch interessante Themen austauschen. Den Anfang hatten zum Wochenbeginn bereits die Landtagsabgeordneten Fritz Presl (SPD ) und Fred Konrad (Grüne) gemacht.

Die gestrige Unterrichtsstunde im blauen Schulcontainer auf dem IGS-Schulgelände war für Ganster bereits der vierte Schulbesuch im Rahmen der selbst auferlegten Verordnung, als Landtagsabgeordnete Gegenwartsbezüge zu sammeln. Und das konnte Ganster gestern bei den IGS-Schülern in hohem Maße. Wissend nicht nur um die Ereignisse beim Mauerfall 1989, sondern gleichermaßen um das, was in der Reichspogromnacht 1938 geschah, und was auf den Untergang des Kaiserreichs 1918 folgte.

Nach einführenden Worten des verantwortlichen Projektleiters David Polak vermittelte Ganster, warum sich die Geschichte nicht wiederholen darf. Vom Brand der Synagogen und der schrecklichen Verfolgung von Minderheiten erzählte sie ebenso wie vom System der parlamentarischen Demokratie. Sie versuchte ihre jungen Zuhörer daran zu erinnern, dass das Recht, frei zu wählen, nicht überall gängig ist und es noch immer Länder gibt, in denen die Rechte der Frauen keineswegs umfassend sind. Worüber der rheinland-pfälzische Landtag entscheidet, wie er funktioniert und was ein Landtagsabgeordneter verdient, wurde offen angesprochen und mit den Schülern diskutiert. Wie wichtig ein Bildungsabschluss für jeden ist, machte Susanne Ganster ebenfalls deutlich. "Ich lege euch ans Herz, nicht auf das schnelle Geld nach der Schule zu schauen."

Der 14-jährige Marcel Hesse aus Althornbach fand die beiden Tage mit den Politikern sehr informativ. Auf keinen Fall langweilig. Ein Standpunkt, den auch der ein Jahr ältere Christoph Müller aus Contwig vertrat. Und zusammen mit Susanne Ganster wurde ganz am Schluss die "Mauer der Intoleranz" eingerissen. Symbolhaft, versteht sich. Kunsterzieherin Kerstin Müller zeichnete dafür verantwortlich.

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