Der Mai-Arbeitsmarkt in Kaiserslautern-Pirmasens-Zweibrücken Über 5000 offene Stellen in der Region

Zweibrücken/Kaiserslautern · Die Arbeitslosigkeit in der Westpfalz ist im Mai seit einem Jahr um 7,3 Prozent gesunken. In Zweibrücken war der Rückgang mit 5,5 Prozent etwas geringer.

 Die Agentur für Arbeit in Zweibrücken an der Kaiserstraße.

Die Agentur für Arbeit in Zweibrücken an der Kaiserstraße.

Foto: SZ/Fröhlich, Lutz

Im Mai hat sich am westpfälzischen Arbeitsmarkt die erfreuliche Entwicklungen der vergangenen Monate fortgesetzt: Auch in den vergangenen vier Wochen wurde die anhaltende Frühjahrsbelebung deutlich. Nachdem die Zahl der arbeitslosen Menschen in der Westpfalz schon im März und im April zurückgegangen war, hat sich diese im Mai weiter reduziert. Dast teilt die auch für Zweibrücken zuständige Agentur für Arbeit Kaiserslautern-Pirmasens mit.

Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch beim Umfang der Kurzarbeit. Hatte diese im März mit den zahlreichen Einschränkungen erneut eine große Rolle gespielt, so haben sich die Auszahlungen des Kurzarbeitergeldes durch die Agentur für Arbeit in den vergangenen beiden Monaten immer weiter reduziert. Die positiven Signale am Arbeitsmarkt wurden auch mit einem Blick auf das breite Stellenangebot deutlich. „Seit längerer Zeit“, so die Agentur, „lag die Zahl der offenen Stellen in der Region wieder über der 5000er-Marke“.

Die Agentur für Arbeit zählte in den kreisfreien Städten Kaiserslautern, Pirmasens und Zweibrücken, den Landkreisen Kaiserslautern, Kusel, Südwestpfalz sowie dem Donnersbergkreis im Mai insgesamt 18 025 Arbeitslose. In den westpfälzischen Städten und Landkreisen ist die Zahl damit gegenüber dem Vormonat um 421 bzw. 2,3 Prozent zurückgegangen. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern 1413 bzw. 7,3 Prozent weniger Arbeitslose gemeldet.

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag bei 6,4 Prozent und damit 0,1 Prozentpunkte unter dem Wert des Vormonats und 0,5 Prozentpunkte unter dem des Vorjahresmonats.

In den vergangenen vier Wochen wurden dem Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit 968 Arbeitsstellen neu gemeldet. Das waren 61 weniger als im April und 340 mehr als im Mai des vergangenen Jahres. Im Bestand wurden 5032 offene Arbeitsstellen gezählt – 860 mehr als vor einem Jahr.

„Auch wenn noch eine gewisse Zurückhaltung aufgrund der Pandemie zu erkennen ist, wird die Bereitschaft zur Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seitens der Unternehmen deutlich“, stellt Agentur-Leiter Peter Weißler fest: „Damit bietet das breite Arbeitsstellenangebot eine sehr gute Plattform für die kommenden Monate und lässt einen weiteren Rückgang der Arbeitslosigkeit erwarten.“.

Besonders im Blick hat die Agentur für Arbeit derzeit junge Menschen, die sich in Vorbereitungen für die Abschlussprüfung befinden. Einige werden auch in diesem Jahr nicht unmittelbar in den Betrieben übernommen werden können. „Auf diesen Jugendlichen liegt unser besonderes Augenmerk. Wir können die Unternehmen nur ermuntern, die gut ausgebildeten Fachkräfte ans Unternehmen zu binden, diesen die Chance zu geben, sich im Ausbildungsbetrieb weiterzuentwickeln und schon heute an morgen zu denken. Die Weiterbeschäftigung der ehemaligen Azubis ist der beste Garant dem Fachkräftemangel, anstehenden Personalbedarfen und Altersabhängen entgegenzuwirken“, appelliert Weißler an die Betriebe beim Übergang von jungen Menschen von der Ausbildung in den Beruf.

„Für diejenigen, bei denen nach der Ausbildung eine Übernahme nicht möglich ist, bestehen mit dem vorhandenen Stellenangebot beste Chancen, kurzfristig eine neue Anstellung und damit Chance zu finden. Sie sollten sich frühzeitig mit uns in Verbindung setzen“, so Weißler.

Mit der Berufsberatung begleitet die Agentur für Arbeit junge Menschen von der Orientierung in der vielfältigen Berufs- und Studienwelt bis hin zum weiterführenden Schulbesuch, zur Aufnahme eines (dualen) Studiums oder zum Beginn einer dualen Ausbildung. Corona sorgte bei den Jungen und Mädchen, aber auch bei deren Eltern, für Verunsicherung. Zu dieser unklaren Situation trug in den vergangenen Monaten entscheidend bei, dass in vielen Ausbildungsbetrieben mit dem Krisenmodus der Fokus nicht auf der Bewerberauswahl und der Zusage von Ausbildungsverhältnissen lag.

Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit zählte seit Oktober 2681 Bewerber-/innen für eine Ausbildungsstelle. Das waren 265 weniger als vor einem Jahr. Im gleichen Zeitraum wurden der Agentur für Arbeit 2531 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 86 weniger als im vergangenen Jahr.

Weißler erläutert: „Wir stehen vor der heißen Phase am Ausbildungsmarkt. Durch die positiven Corona-Entwicklungen mit der Öffnungsperspektive bin ich guter Dinge, dass die Entscheidungen in den Unternehmen jetzt forciert werden. Damit sollten die Jugendlichen schnell Perspektiven erhalten. Gemeinsam mit den Ausbildungsbetrieben wollen wir vermeiden, dass diese im Sommer ohne Auszubildenden und damit ohne die künftigen Fachkräfte dastehen und gleichzeitig verhindern, dass junge Menschen das Interesse an einer dualen Ausbildung verlieren. Denn diese bietet einen idealen Einstieg ins Berufsleben.“

In Zweibrücken waren im Mai 1213 Männer und Frauen bei der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter arbeitslos gemeldet. Das waren 46 bzw. 3,7 Prozent weniger als im April und 71 bzw. 5,5 Prozent weniger als im Mai des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 6,7 Prozent im April auf nun 6,6 Prozent gesunken. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,2 Prozentpunkte zurückgegangen. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus der Stadt Zweibrücken 122 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren 38 mehr als im April und 65 mehr als im Mai des Vorjahres. Es befanden sich zum Zähltag noch 450 offene Stellen im Bestand.

Im Landkreis Südwestpfalz waren im Mai 2100 Arbeitslose gemeldet. Das waren 47 bzw. 2,2 Prozent weniger als im April und 154 bzw. 6,8 Prozent weniger als im Mai des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote lag damit zum Vormonat unverändert bei 4,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,3 Prozentpunkt zurückgegangen. Dem Arbeitgeber-Service wurden in den vergangenen vier Wochen von den Arbeitgebern aus dem Landkreis Südwestpfalz 84 zu besetzende Stellen gemeldet. Das waren sechs weniger als im April und 30 mehr als im Mai des vergangenen Jahres. Damit befanden sich zum Zähltag noch 510 offene Stellen im Bestand.

In Pirmasens gab es im Mai 2509 Arbeitslose. Das sind zwei Personen bzw. 0,1 Prozent mehr als im April und 107 bzw. 4,1 Prozent weniger als im Mai des vergangenen Jahres. Die Arbeitslosenquote ist damit von 11,9 Prozent im April auf nun zwölf Prozent gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist sie um 0,4 Prozentpunkte zurückgegangen.

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