Zufrieden mit Unsere Grüne Glasfaser Ärger über unseriöse Internet-Werber
Contwig · Contwigs Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette zum Stand des Glasfaser-Ausbaus und Problemen mit einzelnen Anbietern.
Abgeschlossen sind weitgehend die Arbeiten, was das Verlegen der kilometerlangen Leitungssysteme angeht, welche in den kommenden Monaten das eigentliche Glasfaser in Contwig und Stambach aufnehmen werden. Verantwortlich: Unsere Grüne Glasfaser, kurz UGG genannt. Derzeit gibt es allerdings in den sozialen Medien gehörig Zoff. Der Grund: Unseriöses Werben für einen Telefon- und Datenanschluss an Haustüren von Contwiger Bürgern in den Ortsteilen Contwig und Stambach.
Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette rauft sich, bildlich gesprochen, die Haare. In den Sozialen Medien wird einmal mehr die „Suppe Glasfaser Contwig“ hochgekocht. Nicht verwunderlich, denn für die UGG sollte das Projekt Glasfasernetzaufbau Pilotprojekt sein. Dazu die Contwiger Ortsbürgermeisterin im Moment: „Ja, es bleibt dabei, wir hätten keinen besseren Partner als die UGG bekommen können. In 15 Monaten sind in Contwig und Stambach mehr als 40 Kilometer Leerrohre für Glasfaser verlegt worden, wurde die Möglichkeit geschaffen für mehr als 2400 Anschlüsse. Wenn wir zeitlich jetzt etwas ins Hintertreffen geraten, dann hat das mit dem Projekt in der Gesamtheit überhaupt nichts zu tun. Nicht umsonst laufen auch die Ausbauarbeiten in Wiesbach, Reifenberg oder Schmitshausen problemlos, um nur einige Beispiele zu nennen. Die Telekom hatte die Chance, in der Bahnhofstraße ein Leerrohr für Glasfaser mitzuverlegen. Was war das Ende der Geschichte? Die Telekom hatte kein Interesse“, fasst Brinette zusammen.
Dass jetzt andere Unternehmen sich als Provider anbieten, hierbei aber unseriöse Geschäftspraktiken an den Tag legen, verschnupft die Contwiger Ortsbürgermeisterin über alle Maßen. Auf Facebook schrieb sie in der Gruppe „Contwig“ als Antwort auf einen entsprechenden Bürger-Kommentar: „Das Vorgehen dieser Leute ist nicht mit der Gemeinde abgesprochen und entspricht auch nicht den Tatsachen! Ich habe bereits gestern mit der verantwortlichen Firma mit Sitz in Kaiserslautern gesprochen und sie aufgefordert dieses Vorgehen zu unterbinden! Bitte lassen Sie sich nicht von diesen Leuten verwirren! Im Zweifel können Sie sich gerne an mich wenden!“
Bei der Informationsveranstaltung in der proppenvollen VT-Festhalle sei von allem Anfang an gesagt worden, dass die UGG ein offenes Netz installiert das für alle Dienstleistungsanbieter (Provider) zugänglich ist. „Empera-Kaiserslautern ist ein solcher Anbieter. Welche Werbegespräche da an der Haustür geführt werden, entzieht sich meiner Kenntnis. Tatsache ist und bleibt, dass die UGG weiterhin das Netz in Contwig betreibt und aufbaut, kein Unternehmen insolvent ist und die Gemeinde Contwig beim Drängen auf einen baldigen Abschluss stets zu hören bekommt, dass übergeordnete Behörden, wie etwa der der Landesbetrieb Mobilität in Kaiserslautern oder die Untere Wasserbehörde als zuständige Stelle für die Zuleitungsquerung beim Schwarzbach, die erforderlichen Genehmigung noch nicht erteilt haben“, umschreibt Brinette die augenblickliche Situation.
Wie vom Pfälzischen Merkur bereits berichtet, wird vom Kubota-Firmengelände aus ein Glasfaserabzweig Richtung Contwig geführt. Dabei muss die Landstraße 480 gequert werden. Oberhalb der Mühle Maurer in Contwig geht es dann über den Schwarzbach. Derzeit laufe hierfür das behördliche Abstimmungsverfahren, sagt die Ortsbürgermeisterin. Sie betont: „Wir haben einen Ausbauzustand von 98 Prozent in 15 Monaten geschaffen. Weder Gemeinde noch Bürger müssen dafür etwas zahlen oder einen finanziellen Beitrag leisten. Jeder kann sich seinen Anbieter auswählen, wie es ihm beliebt. Doch es scheint mehr den je Mentalität zu werden, dass ich heute bestelle und morgen zum Frühstück muss die Bestellung ausgeliefert werden. Abwarten, Probleme und Schwierigkeiten zuzugestehen, das scheint vielen überhaupt nicht in den Sinn zu kommen.“ Sie wünsche sich vielmehr etwas Freude darüber, dass unterm Strich das Pilotprojekt „Glasfaser Contwig“ für alle Bürger ein Gewinn und zukunftsweisender Schritt in die richtige Richtung gewesen ist.
Brinette abschließend: „Das von der UGG eigenwirtschaftlich ausgebaute Glasfasernetz, welches vom Bund gefördert wird, erlaubt anderen Anbietern (Providern) den Bürgern als Kunde ihre Dienste anzubieten. Das können wird als Gemeinde nicht verhindern, so lange es sich um ein seriöses Angebot handelt. Rückfragen bei der Ortsgemeinde helfen deshalb auch in Zweifelsfällen weiter!“