Rückforderungen sollen geprüft werden Rat ärgert sich über „Fehlplanung“ bei Umleitungsstrecke

Rieschweiler-Mühlbach · Dem Starkregen vom 2. August war das verlegte Rohr nicht gewachsen, so dass die Straße beschädigt wurde.

Ortsbürgermeister Peter Roschy (dritter von rechts) verabschiedete sieben Ratsmitglieder, von links Konstantin Kaysser, Martin Stuppy, Udo Klein, Wilfried Stalter, Klaus Sebralla, Celine Schuck und Norbert Semar.

Ortsbürgermeister Peter Roschy (dritter von rechts) verabschiedete sieben Ratsmitglieder, von links Konstantin Kaysser, Martin Stuppy, Udo Klein, Wilfried Stalter, Klaus Sebralla, Celine Schuck und Norbert Semar.

Foto: Lothar Feldner

Sieben Ratsmitglieder, die nicht mehr dem neuen Ratsgremium angehören, hat Ortsbürgermeister Peter Roschy im Rahmen der konstituierenden Sitzung verabschiedet. Das Gemeindeoberhaupt überreichte zu diesem Anlass Dankurkunden für die jeweilige Ratszugehörigkeit und bedankte sich mit Blumen.

„Spitzenreiter“ hinsichtlich der Ausdauer war Wilfried Stalter, SPD. Er hatte es auf 35 Jahre Mitwirkung im Gemeinderat gebracht. Zudem war er von 1994 – 1999 und von 2004 – 2009 zweiter Ortsbeigeordner sowie von 2009 – 2019 erster Ortsbeigeordneter. Seine erste Ratssitzung absolvierte er laut Peter Roschy am 7. Juli 1989. Zur Ehrung durch die Ortsgemeinde kam noch eine Dankurkunde des Gemeinde- und Städtebundes, überreicht von Bürgermeister Patrick Sema. Während seiner langen Ratszugehörigkeit hatte Stalter mit insgesamt vier Ortsbürgermeistern zu tun.

Auf sieben Jahre Ratsarbeit kann Udo Klein, SPD, zurückblicken. sechs Jahre waren es bei Norbert Semar, SPD. Eine Dankurkunde über fünf Jahre ging an Celine Schuck, SPD, Konstantin Kaysser, CDU, Klaus Sebralla, SPD, und Martin Stuppy, FWG. Während Semar, Sebralla, Klein und Kaysser noch einmal kandidiert hatten, aber aufgrund der erreichten Stimmenzahl nicht zum Zug kamen, hatten Stalter und Stuppy auf eine erneute Kandidatur verzichtet.

Nicht einfach machten es sich die Ratsmitglieder bei der Beratung und Entscheidung über Mehrkosten zur Herstellung der Umleitungsstrecke für den anstehenden Ausbau der Gartenstraße. Um während der Baumaßnahme die Ausfahrt aus dem anliegenden Neubaugebiet Ostring zu ermöglichen, musste vom Wendeplatz Ostring aus eine geschotterte Umleitungsstrecke gebaut werden. Dabei wurde auch der vorhandene Wassergraben beseitigt und der Wasserablauf mit einem 400 mm-Rohr auf einer Länge von 18 Metern hergestellt. Die Maßnahme nahm die mit dem Straßenausbau beauftragte Firma Staab vor.

Das Starkregenereignis vom 2. August verdeutlichte jedoch, dass das alles nicht ausreicht. Die anfallenden Wassermassen waren so massiv, dass das Rohr nicht alles fassen konnte. Ein großer Teil des Wassers riss in den Weg einen Graben und spülte einen Gutteil des Schotters weg. Ratsmitglied Heino Schuck demonstrierte das Geschehen mit einigen Videos. Bauamtsleiter Gerhard Müller zeigte auf, was schnellstmöglich zu tun ist, denn ohne Umleitungsstrecke kann der Straßenausbau nicht beginnen.

Bei einem Ortstermin Ende August wurde beraten, was notwendig ist, um künftige Schäden bei Starkregen zu vermeiden. So soll ein zweites Rohr derselben Stärke auf 24 Meter Länge verlegt werden. Als Prallschutz sind acht Meter Rundbord vorgesehen. Im Auslaufbereich sollen 30 Quadratmeter Wasserbaupflaster verlegt werden. Nach der Kostenermittlung des zuständigen Planungsbüro sdu Waldfischbach ist mit Mehrkosten in Höhe von 18 000 Euro zu rechnen. Durchgeführt werden sollen die Arbeiten wieder von der Firma Staab.

SPD-Sprecher Pascal Schuck sprach hinsichtlich der Erstausführung von einer „Fehlplanung“, ebenso sein Fraktionskollege Reiner Peschel. FWG-Sprecher Axel Stuppy wies darauf hin, dass etwa 30 Prozent des angefallenen Oberflächenwassers von der Gemarkung Höhfröschen stammen und forderte die Nachbargemeinde auf, „ihre Hausaufgaben zu machen“. Pascal Schuck stellte fest, dass für etwas zu bezahlen war, was nicht funktionierte, zumal die Anlage auch noch gar nicht abgenommen war.

Heino Schuck, SPD, machte darauf aufmerksam, dass man mit der Baumaßnahme schon ein Vierteljahr in Verzug sei und man deshalb „in die Pötte kommen“ müsse. Auch Ortsbürgermeister Roschy fragte: „Gehen wir vorwärts oder bleiben wir stehen?“ Von verschiedenen Seiten wurde gefordert, die rechtliche Situation zu klären, das heißt Planer und Baufirma in die Verantwortung zu nehmen. So wurde schließlich mit 12 Ja-Stimmen beschlossen, die vorgeschlagene bauliche Lösung an die Baufirma zur schnellstmöglichen Durchführung zu vergeben. Gleichzeitig soll die Verwaltung prüfen, ob Rückforderungsmöglichkeiten bestehen.