Südwestpfalz Achtjähriges Kind an Corona erkrankt

Südwestpfalz · Am Sonntag meldete das Gesundheitsamt Südwestpfalz einen weiteren Corona-Infizierten aus der Stadt Pirmasens. Nun steht fest, dass es sich um ein achtjähriges Kind handelt. Darüber informierte Susanne Ganster am Montag bei der Sitzung des Kreistages.

 Am Wochenende wurde in der Südwestpfalz erstmals ein Kind positiv auf Corona getestet.

Am Wochenende wurde in der Südwestpfalz erstmals ein Kind positiv auf Corona getestet.

Foto: dpa/Christin Klose

Der jüngste Fall sei der erste der insgesamt 173 Infizierten, der ein Kind betreffe, so die Landrätin. Die Familie des Kindes wird derzeit vom Gesundheitsamt begleitet. Deren Chef, Dr. Heinz-Ulrich Koch, vertrat bisher die Meinung, dass Kinder weniger gefährdet seien. „Der Fall zeigt, dass es Ausnahmen gibt“, sagte Ganster. Positiv sei, dass von der Gesamtzahl nur noch vier aktiv infiziert seien.

Ganster schätzt die Lage als dynamischen Prozess ein. Der interne Krisenstab bewerte täglich und nehme dann Anpassungen vor. So seien unter anderem die Öffnungszeiten im Corona-Testzentrum in Höhfröschen auf drei Abende reduziert worden. Insgesamt wurden bisher 1346 Personen ein Abstrich in Höhfröschen entnommen. Auch die Anrufzeiten der Hotline der Kreisverwaltung wurden auf drei Stunden reduziert. Anrufer erreichen die Hotline von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr. Seit Beginn der Telefonschalte gab es 2 627 Anrufe. Er sei froh, dass die Entwicklung so ist, wie sie ist, sagte Stefan Kölsch (Grüne), aber er frage sich, ob es nicht sinnvoller sei, mehr zu testen, um neue Erkenntnisse für eine eventuelle zweite Welle zu bekommen. „Tests sind Momentaufnahmen. Experten sind der Meinung, dass Tests ohne Symptome nichts bringen“, entgegnete die Landrätin.

Roland Gappa (FDP) forderte, dass die Methode mit den Antikörpertests forciert werden sollte. Zudem könne er die Kürzung der Hotlinezeiten und im Testzentrum nicht verstehen. „Jeder, der einen Test will, bekommt einen Test“, machte Ganster deutlich, dass es auch bei reduzierten Zeiten möglich ist, die erforderlichen Tests durchzuführen. Sie sei überzeugt, dass Dr. Koch die Kreisverwaltung gut berate. Ganster berichtete, dass dem Personal der Pflegedienste im Bereich des Gesundheitsamtes Südwestpfalz angeboten worden sei, sich testen zu lassen. „Dies wird aber nicht angenommen, weil dort auch die Meinung ist, dass ohne Symptome es nichts bringe“, sagte sie. Dirk Palm (CDU) monierte, dass die Kreismusikschule noch nicht wieder ihren Betrieb aufgenommen hat, anders als in den Landkreisen Kaiserslautern und Kusel. „Es gibt viel Unruhe bei Eltern und Kindern, auch weil die Lehrer ein Konzept zur Umsetzung erarbeitet haben“, so Palm. „Wir sind in Gesprächen für Ausweichmöglichkeiten für die Schulen, wo der Unterricht normalerweise stattfindet“, erklärte Ganster. Gleiches mit den Räumen betreffe die Kreisvolkshochschule.

Aktuelle Zahlen hatte die Landrätin auch bei fast 2,4 Millionen Euro, die der Landkreis als Sonderzahlung des Landes im Rahmen der Corona-Pandemie erhalten hat. Bislang seien rund 1,165 Millionen Euro ausgegeben worden. „Somit stehen uns noch rund 1,2 zur Verfügung“, informierte Ganster.

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