Abstrakt-surreale Kompositionen

Zweibrücken · Nach über 20 Jahren ist ab Sonntag wieder eine gemeinsame Ausstellung von Gerda Sachweh und ihrem Sohn Ulrich zu sehen. Bis Mitte der 70er Jahre hat die Künstlerin in Zweibrücken gelebt.

 Ein Sachweh-Werk aus der Ausstellung. Foto: Park-Galerie

Ein Sachweh-Werk aus der Ausstellung. Foto: Park-Galerie

Foto: Park-Galerie

Die Park-Galerie zeigt ab Sonntag, 4. Mai, etwa 50 Werke von Gerda Sachweh-Tänzer und ihrem Sohn Ulrich Sachweh. Beide haben enge Bezüge zu Zweibrücken: Gerda Sachweh war hier jahrelang tätig und ihr Sohn wurde hier geboren. Bei Gerda Sachweh zeigte sich künstlerisches Talent bereits in ihrer frühen Jugend, die sie in Oberschlesien verbrachte. 1943 begann sie ihre Ausbildung an der Meisterschule für Angewandte Kunst in Breslau, die sie aber abbrechen musste, weil sie 1945 wie viele andere Deutsche zur Flucht gezwungen war. Sie erreichte unter schwierigsten Bedingungen Bad Reichenhall, wo sie ihre Ausbildung bei Professor Pilch fortsetzen konnte. Ihre weiteren Stationen waren die Kunstakademien in Salzburg und München. In dieser Zeit lernte sie auch die Künstler Adolf Büger, Oskar Kokoschka und Rudolf Syskowitz kennen, die ihre künstlerische Entwicklung stark beeinflussten.

Sachweh entwickelte ihren eigenen abstrakt-phantastischen Stil, der manchmal auch surrealistische Elemente einschließt. Ihre Kompositionen erinnern zuweilen an Landschaften und Blüten. In den 1950er Jahren führte sie ihr Lebensweg nach Zweibrücken, wo sie für die Stadtwerbung tätig war. Sie baute aber auch eine eigene Malschule auf und befasste sich außerdem intensiv mit Buchillustrationen. Ihre Werke fanden den Weg in zahlreiche Ausstellungen und erfuhren eine so hohe Wertschätzung, dass Sachweh 1964 der Ehrenpreis der Stadt Salzburg zugesprochen wurde. Auch das Kultusministerium von Rheinland-Pfalz kaufte einige ihrer Bilder an. 1975 verlegte Sachweh ihren Wohnsitz nach München, wo sie bis heute lebt und arbeitet.

Aquarell in blau

Auch ihr Sohn Ulrich lebt in München. Nach dem Besuch der Fachhochschule für Industrie Design arbeitet er seit 1983 als freischaffender Künstler und selbstständiger Grafiker. Seit 2005 ist er auch als Psychotherapeut, Kunsttherapeut und Coach tätig. Ulrich Sachweh widmet sich besonders gern der Aquarellmalerei. Sie ist für ihn nach eigenen Worten "ein Ventil zum Ausleben spontaner, kreativer Einfälle im Gegensatz zu den vorgegebenen Problemlösungen der angewandten Grafik". Die Farbe blau ist für Sachweh "ein ordnendes Element der auseinanderdriftenden, sich selbst gefährdenden Explosivität der Komposition".

1993 fand in Zweibrücken schon einmal eine gemeinsame Ausstellung der Werke von Gerda Sachweh und ihrem Sohn Ulrich statt.

Die Vernissage findet am Sonntag um elf Uhr statt. Die Laudatio hält Walter Hitschler, die musikalische Umrahmung gestaltet Andreas Kern von der Musikschule Kern auf der Klarinette. Die Ausstellung ist bis zum 25. Mai jeweils von Mittwoch bis Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

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