Abschied vom Seelsorger der Soldaten

Zweibrücken. Reinhold Hedrich hatte es in den vergangenen Monaten nicht einfach. Drei tote Soldaten und mehrere Schwerverletzte, waren in der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne zu beklagen. Für den katholischen Militärseelsorger gab es jede Menge zu tun

 Reinhold Hedrich. Foto: nob

Reinhold Hedrich. Foto: nob

Zweibrücken. Reinhold Hedrich hatte es in den vergangenen Monaten nicht einfach. Drei tote Soldaten und mehrere Schwerverletzte, waren in der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne zu beklagen. Für den katholischen Militärseelsorger gab es jede Menge zu tun. "Ich war in allen drei Fällen dabei, als den Angehörigen die Todesnachricht übermittelt wurde", erinnert sich Hedrich, der gestern im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes verabschiedet wurde, in einem Gespräch mit dem Pfälzischen Merkur. Die Angst nach den beiden Unglücken und dem Anschlag sitze tief.Dennoch blicke er gern an die zweieinhalb Jahre zurück, die er in Zweibrücken verbracht hat. Als Seelsorger begleite er die Soldaten auf allen Ebenen. So helfe er bei den verschiedensten Problemen. Als Beispiel nennt der Seelsorger familiäre Belastungen, die durch einen heimatfernen Dienst entstehen könnten.Hedrich, der in Saarlouis geboren wurde, war zehn Jahre im Dienst der katholischen Militärseelsorge. Bevor er nach Zweibrücken kam, betreute er die Saarlandbrigade in seiner Heimatstadt. Der 50-Jährige gehört zum Bistum Trier. Für dieses wird er künftig die Kindergärten betreuen. "Ich bin zuständig für religiöse und pädagogische Fragen der Weiterbildung der Mitarbeiter", beschreibt der Pastoral-Referent seine neue Aufgabe. In Zweibrücken wird künftig Militärpfarrer Ernst-Richard Engel für die katholische Seelsorge der Soldaten zuständig sein.Der Abschiedsgottesdienst Hedrichs wurde vom Wehrbereichsdekan Rainer Schnettker geleitet. Anwesend war unter anderem auch der Kompaniechef Oberstleutnant Holger Bonnen.In seiner Predigt betonte Hedrich, dass es ihm stets darum gehe die Worte Gottes zu den Menschen zu tragen. Er stellte klar, dass Jesus die Feindesliebe gefordert habe: "Man sollte auch die andere Backe hinhalten." Da bedeute nicht, dass das Böse ohne Gegenwehr hingenommen werden soll. Der Gegner müsse aber fair behandelt werden. "Noch nie sind verfeindete Menschen ohne Gespräche zum Frieden gekommen", erinnerte der Referent an die Geschichte. Das gelte auch für Afghanistan, wo er langfristig auf die Einsicht der vom Hass und Vorurteilen gelenkten Menschen hofft. "Es kann nur die Einsicht wirklich helfen", so der scheidende Seelsorger.

StichwortMilitärseelsorge ist die kirchliche Arbeit der beiden christlichen Konfessionen in der Bundeswehr.Zu den ihren Aufgaben zählen die Gottesdienste, religiöse und ethische Bildung und das persönliche Gespräch. nob

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