Abschied mit Hoffnungsschimmer

Zweibrücken. Schulleiterin Rita Sutter-Deßloch richtete Glückwünsche und Durchhalteparolen an die 13 Mädchen und 17 Jungen der Klassen neun, also an alle mit Hauptschulabschluss, und zwölf Mädchen und sieben Jungen der Klassen zehn mit der Mittleren Reife. Nur ein einziger Schüler mit dem Hauptschulabschluss hat einen Ausbildungsplatz ergattert

 Diese Schüler haben ihren Abschluss an der Hauptschule Mitte gemacht. Gestern Abend erhielten sie bei der Entlassfeier ihre Zeugnisse. Foto: Margarete Lehmann

Diese Schüler haben ihren Abschluss an der Hauptschule Mitte gemacht. Gestern Abend erhielten sie bei der Entlassfeier ihre Zeugnisse. Foto: Margarete Lehmann

Zweibrücken. Schulleiterin Rita Sutter-Deßloch richtete Glückwünsche und Durchhalteparolen an die 13 Mädchen und 17 Jungen der Klassen neun, also an alle mit Hauptschulabschluss, und zwölf Mädchen und sieben Jungen der Klassen zehn mit der Mittleren Reife. Nur ein einziger Schüler mit dem Hauptschulabschluss hat einen Ausbildungsplatz ergattert. "Die anderen wollen versuchen, in der Berufsfachschule einen Sekundarabschluss I zu erreichen, um damit bessere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt zu haben", erklärte die Schulleiterin. Von den Abgängern mit der Mittleren Reife beginnen zwei Schülerinnen eine Ausbildung. Die anderen wechseln in eine gymnasiale Oberstufe, um einen höherwertigen Abschluss zu erlangen. "Ihr dürft nicht den Mut und die Hoffnung sinken lassen und Euer Ziel nicht aus den Augen verlieren", appellierte Sutter-Deßloch. Angesichts von 30 000 unbesetzten Lehrstellen, wie sie jetzt gelesen habe, bleibe doch ein kleiner Hoffnungsschimmer. "Und Ihr müsst die Hilfen, die Euch die Schule bietet, auch annehmen", mahnte sie. Denn Bildung sei ein hohes Gut, vor allem ein wertbeständiges. Die Schulleiterin verwies auf das Sprichwort "Anfangen ist gut, Fortfahren ist besser, Ausharren ist das Beste" hin. Wer einen Weg als falsch erkenne, müsse umkehren, einen anderen Weg suchen. Falsche Vorbilder, falsche Freunde oder falsche Informationen gebe ist immer und überall. In dem Fall sei Ausharren natürlich eine Dummheit. Zum Abschluss sagte sie: "Ich wünsche Euch, dass Ihr wissbegierig und hoffnungsvoll in die Zukunft schaut, dass Ihr Verantwortung für Euch und Eure Mitmenschen übernehmt. Dass Ihr in allem Tun den Verstand und das Herz einbezieht, dass Ihr Zufriedenheit findet." Zu einem Gruppenfoto stellten sich alle Schüler auf dem Schulhof auf und lachten glücklich. Sie hatten sogar zur Entlassfeier ein Programm erarbeitet. Sie sangen und verteilten coole Sprüche. Schulsprecherin Sara Fagbuyi sprach ein paar Worte. Sie wurde für ihre vorbildliche Haltung und ihren beispielhaften Einsatz zusammen mit Melissa Schönborn mit einem Buchpreis im Namen von Bildungsministerin Doris Ahnen geehrt. Dann gab es aber erst einmal eine Erfrischungspause, denn in der Turnhalle war es heiß. Die Rektorin sagte: "Wir besitzen zwar eine Aula, aber die Brandschutzbestimmungen erlauben nur 99 Personen gleichzeitig in der Aula, weil sie keinen zweiten Ausgang besitzt. Eine Treppe ins Freie wäre hier bei uns gut möglich, sie wurde immer wieder beantragt. Aber bis heute ist nichts geschehen. Und Beigeordneter Rolf Franzen war verhindert, an der Feier teilzunehmen." Nach der Pause gab es Videopräsentationen und das Allerwichtigste: die Zeugnisausgabe. Mit "We are the World" ließen Schüler und Lehrer dann die Feier ausklingen. "Anfangen ist gut, Fortfahren ist besser, Ausharren ist das Beste."Rita Sutter-Deßloch,Schulleiterin Hauptschule Nord

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