Streit um Kita-Erweiterung in Bechhofen 786 Stimmen für Erhalt der Rollschuhbahn

Bechhofen · Bechhofens Bürgermeister Paul Sefrin will nächstes Jahr erneut über die Kita-Erweiterung reden.

 Laura Schicker übergibt die Unterschriftenliste an Ortsbürgermeister Paul Sefrin. Von links weiter im Bild: Luca Schicker, Tim Scherer, Matthias Roos und Ernst Klein.

Laura Schicker übergibt die Unterschriftenliste an Ortsbürgermeister Paul Sefrin. Von links weiter im Bild: Luca Schicker, Tim Scherer, Matthias Roos und Ernst Klein.

Foto: Norbert Schwarz

786 Bechhofer unterstreichen mit ihrer Unterschrift die Forderung, die Rollschuhbahn beim Dorfgemeinschaftshaus vollständig zu erhalten. Diese wird von Plänen zur Erweiterung der Kindertagesstätte in Frage gestellt. Die Standortfrage hatte schon zu Diskussionen im Rat und weiteren Initiativen, etwa einer Einwohnerbefragung der CDU, geführt (wir berichteten). Hinter der Petition mit ihren 786 Unterschriften (Bechhofen hat laut Wikipedia 2138 Einwohner) stehen jetzt Mitglieder vom Skate Club Saarpfalz-Bechhofen, die Straußjugend des Ortes und mehr als ein Dutzend Bürger und Förderer . 

Am frühen Samstagnachmittag wurden Unterschriftenbündel an Ortsbürgermeister Paul Sefrin, Matthias Roos (CDU), Ernst Klein (SPD) und Tim Scherer (Grüne/Bündnis 90) auf der Rollschuhbahn übergeben. 

Laura und Luca Schicker übergaben zusammen mit Nico Mohr die Petition. Zwei Kinder drehten derweil von alledem unbeeindruckt auf der Bahn ihre Runden, was Laura Schicker zur Feststellung veranlasste, dass diese Kinder mit ihren Müttern nicht bestellt seien. Das zeige, dass die Bahn auch ohne Trainingszeiten rege genutzt wird. Dass nicht nicht noch mehr Unterschriften zusammengekommen sind, liege daran, dass Lockdown und Anordnungen des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land das weitere Einholen von Unterschriften unmöglich gemacht hatten. Laura Schicker: „Vier Tage nur sind wir unterwegs gewesen und ich erhielt viele Anrufe, wo Bürger meinten: Sie hann jo bei uns garnet geklingelt, wann komme se zu uns…“

Für die Initiatoren der Beweis dafür, dass die Bahn vielen in Bechhofen am Herzen liegt. Nicht am aktiven Vereinsleben wollte Laura Schicker diese Aktion festmachen. Sie wisse selbst, dass es im Augenblick darum beim Skateclub Saarpfalz nicht ums Beste bestellt sei. Dennoch, es gelte das vielfältige Sportangebot in Bechhofen zu erhalten. Laura Schicker fände es gut, wenn die Fraktionen zum Dialog zurückkehren, über Lösungen nachdenken und miteinander sprechen würden.

Ortsbürgermeister Paul Sefrin stellte nach der Übergabe der Unterschriften nochmals eindringlich fest, dass es niemandem im Ortsgemeinderat darum gehe, die Rollschuhbahn zu zerstören, wie fälschlicherweise schon behauptet worden sei. Es gehe einzig und allein darum, für die dringend notwendige Erweiterung des Kindergartens einen in jeder Hinsicht passenden Standort mit besten Betreuungsmöglichkeiten für die Kleinen auf dem Gelände zwischen Dorfgemeinschaftshaus, Grundschule und altem Friedhof zu finden.

Derzeit kollidiere diese Frage mit den Interessen der Rollsportler. „Wir müssen deshalb auf Gemeinde-Ebene nochmals darüber sprechen, welche Lösungen uns verbleiben. Die Gemeinde hat nur das Areal hier. Ein Gesamtkonzept für das Bildungs- und Gemeinschaftszentrum für diesen Ort wäre deshalb mehr als sinnvoll. Die Finanzen spielen dabei eine große Rolle. Deshalb ist es auch ein Urgedanke von mir gewesen, Kindergarten und Dorfgemeinschaftshaus so zu integrieren, dass der große Saal des Dorfgemeinschaftshauses multifunktional nutzbar wird.“, sagte Sefrin. Im neuen Jahr solle man noch einmal in Ruhe über die Angelegenheit sprechen.

Tim Scherer (Grüne/Bündnis 90) sah im Vorschlag des Ortsbürgermeisters zum Erarbeiten eines Gesamtkonzeptes die Möglichkeit, vielleicht doch auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, wobei Fragen zur künftigen Erweiterbarkeit des Kindergartens durchaus nächste Hürde sein könnte. Unverhandelbar für Tim Scherern ist allerdings der vollständige Erhalt der Rollschuhbahn. Das unterstrich auch Ernst Klein ((SPD). Matthias Roos (CDU) begrüßte den Einwand des Ortsbürgermeisters, den Gedanken der Urplanung nochmals aufzugreifen und zu prüfen.

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