Die neue „Volksschule“ im Ort war 1954 eingeweiht worden und viele jüngere Dorfbewohner verknüpfen damit bewegte Schülerjahre. Nach Bildung der neuen Verwaltungseinheit „Verbandsgemeinde“ und der damit einhergehenden Schulreform, stand plötzlich die Dorfschule leer. Das rief die Gemeindeväter auf den Plan, allen voran Ortsbürgermeister Heinrich Schneider. Zusammen mit der Lebensabendbewegung sorgte Schneider für einen „Seniorentreff“, die eigentliche Keimzelle für die nachfolgende Nutzung der ehemaligen Dorfschule durch die Vereine. Ratssitzungen wurden in den Räumlichkeiten abgehalten, Ortsbürgermeister Karl-Heinz Gorges dann wusste um die Bedeutung eines eigenen Kindergartens und konnte die Protestantische Kirchengemeinde als Partner in Sache Kindererziehung gewinnen. Mit Feuerwehrgerätehaus und der weithin als Vorbild geltenden Mehrzweckhalle wurde das Gemeindezentrum beispielhaft baulich erweitert und ergänzt.

Finanzielle Engpässe verhinderten eine kontinuierliche Sanierung dieser alten Bausubstanz, jetzt war der Zeitpunkt für eine „Generalsanierung“ gekommen. Einzige Kröte, die dabei die verantwortlichen Ratsmitglieder „schlucken“ mussten: Handwerksbetriebe aus entfernteren Gebieten bekamen bei den einzelnen Gewerken den Zuschlag, weil sich Handwerker und Fachunternehmen aus der Region an den Ausschreibungen überhaupt nicht beteiligt hatten. Ortsbürgermeister Werner Veith: „Das ist auf keinen Fall in unserem Sinn gewesen, was da schief gelaufen ist können wir nur erahnen, auf jeden Fall konnten wir nach der Ausschreibung die Sache insgesamt nicht mehr rückgängig machen.“

So war jetzt mit den Dachdeckerarbeiten beispielsweise ein thüringisches Unternehmen betraut worden, derweil sich, nur um ein Beispiel zu nennen, ein Fachbetrieb dieses Gewerkes sozusagen überm Berg drüben in Winterbach nicht einmal an der Ausschreibung beteiligte, bei der es Immerhin um eine Summe von rund 63 000 Euro ging. Nicht anders verlief es bei den Arbeiten für die Fenstererneuerung. Statt der Alufenster, die in den siebziger Jahren baulich das Nonplusultra waren, wurden jetzt Kunststofffenster eingebaut. Ein Fachbetrieb aus dem hessischen Wiesbaden hatte dafür den Zuschlag erhalten, die Angebotssumme hatte sich auf rund 35 000 Euro belaufen.

Noch in diesem Jahr sollen auch die Arbeiten für den Außenanstrich erledigt werden. 24 000 Euro sind dafür eingeplant. Abgerückt sind die Bauverantwortlichen vom Gedanken, einen Wärmeisolierputz bei der alten Mauersubstanz anzubringen. Der Grund: Es könnten dadurch Feuchtigkeitsprobleme entstehen. Solche sind bereits massiv in den Kellerräumen vorhanden, wo sich auch Jugendräume befinden. Die Bautechnik in den 50er Jahren sah damals keine Sperren für aufsteigende Feuchtigkeit vor. Deshalb sieht man auch immer wieder an alter Bausubstanz die Freilegung und das nachträgliche anbringen von entsprechenden Bauteilen, die den Aufstieg von Feuchtigkeit unterbinden. Derartige Maßnahmen scheitern allerdings beim Dorfzentrum in Battweiler aus Kostengründen.

Dennoch möchten die Battweiler Ratsmitglieder ein Rezept dafür haben, dass die Kellerräume, in denen sich auch die Sanitärräume für Dorfgemeinschaftshaus und Konrad-Loschky-Halle befinden, künftig trocken bleiben und nicht mehr Putz und Farbe abblättern.