3000 Gäste bei Mittelalter-Markt

Wallhalben · Rund 3000 Besucher aus dem weiten Umkreis erfreuten sich bis Sonntagabend an der abwechslungsreichen Zeitreise auf dem Mittelaltermarkt in Wallhalben.

 Die fantasievollen Gewänder waren eine Augenweide. Foto: cvw

Die fantasievollen Gewänder waren eine Augenweide. Foto: cvw

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Waffen klirren, Hammerschläge hallen auf dem Ambos, von irgendwoher träumt leise eine Flötenmelodie. Hier gleitet ein Webschiffchen geschickt durch die bunten, aufgespannten Wollfäden, dort müht sich eine robuste Nadel durch das Leder, um Taschen, Schuhe, Gürtel oder Kleidung entstehen zu lassen. Wer den Zugang auf den weitläufigen Festplatz unterhalb der Wallhalber Feuerwehr passiert hat, landet in einer anderen Zeit. Zum dritten Mal entführte der Mittelalterverein Waldläufer aus Wallhalben in die Zeit der Ritter und Herzöge, der reisenden Händler und Handwerker, der Gaukler und Musiker, der Quacksalber, Garköche und Mundschenke.

Als die Spielleute den Zug des Herzogs ankündigen, lässt die Kundschaft ihr Feilschen, die Knappen lassen ihre Waffenspiele und die Ritter ihren Met - alle eilten zu der großen Arena. "Der Herzog vermählt seine Tochter", verkündeten die Herolde. Sie sei "bildschön und äußerst wohlhabend", gibt doch ihr Vater gleich sein halbes Herzogtum zu der hold lächelnden, mit einem Schleier verhüllten, "in die Jahre gekommenen" Schönheit. Unter dem kräftigen "Handgeklapper" der zahlreichen Zuschauer bewerben sich die edlen Ritter in spektakulären Zweikämpfen. Doch wie gewonnen, so zerronnen: Kaum zum Held geworden, ist mancher Ritter im nächsten Kampf bereits besiegt. "Lass die, die ist rot und brennt gut", mahnt der Fürst, als ein Bewerber nach der falschen Frau guckt. "Wir haben insgesamt drei solcher Kurzschauspiele", informiert der "Markgraf Johannes de Brassie" der Sprengelburger Ritterschaft. Kampfszenen mit Humor in eine Märchengeschichte eingebettet, unterhielten weitaus besser als reine Schaukämpfe, zumal gerne das Publikum mit einbezogen wird. Im Nu sind auch die Plätze in den Tavernen besetzt. "Wir sind eher zufällig hier, aber die Kinder sind ganz begeistert, was sie alles machen können."

"Wir sind überwältigt, mit einem solchen Besucheransturm haben wir nicht gerechnet", freut sich der Erste Schwertträger, Hans Traxel. Abends lockte die Feuerschau der Waldläufer, Luminis Ignis, mit 14 Feuerkünstlern bei milden Temperaturen unter den fast voll scheinenden Mond.

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