300 Rettungskräfte üben Flugzeugabsturz

Zweibrücken. Ein anfliegendes Flugzeug meldet dem Tower Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk. Bei der Landung bricht die Maschine aus, überschlägt sich und gerät in Brand. So war das Szenario der Notfallübung nach den Standards der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) am Samstag auf dem Zweibrücker Flughafen. Nach dem Szenario ist um 16

Zweibrücken. Ein anfliegendes Flugzeug meldet dem Tower Schwierigkeiten mit dem Fahrwerk. Bei der Landung bricht die Maschine aus, überschlägt sich und gerät in Brand. So war das Szenario der Notfallübung nach den Standards der Internationalen Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) am Samstag auf dem Zweibrücker Flughafen.Nach dem Szenario ist um 16.45 Uhr eine Maschine vom Typ Dash 8 abgestürzt. Mit Explosionen und Feuer wurde der Absturz simuliert. Ein Bus diente als Ersatz für das in Brand geratene Flugzeug. Schon beim Absturz waren die Flughafenfeuerwehr und Löscheinheiten aus den umliegenden Orten zur Stelle. Denn der Tower hatte gleich nach der ersten Meldung den Notfallplan in Gang gesetzt. Dazu gehört auch die Alarmierung der Rettungsdienste. Nach dem Absturz begann schnell das Löschen des "Flugzeugs" und der herumliegenden Wrackteile sowie die Bergung der Menschen.

Mitarbeiter des Roten Kreuzes aus Alzey spielten die 47 Passagiere und vier Mann Besetzung. Das Geräusch der Rettungsschere mischte sich mit den Schreien der verletzten Menschen. Die Feuerwehrleute mussten sich um die auf verletzt geschminkten Menschen kümmern und sie auf bereitgestellten Tragen von der Unglücksmaschine wegbringen, wo die Verletzten von den Mitarbeitern des ASB und DRK versorgt wurden. Zwei Personen auf der Flugliste waren vermisst. Sie mussten von Rettungstrupps gesucht werden. Um die Angehörigen kümmerten sich derweil Mitarbeiter der psychosozialen Betreuung.

Um 19.30 Uhr erklärten die gemeinsame Einsatzleitung der Feuerwehr Südwestpfalz und Zweibrücken sowie der Krisenstab des Flughafens, dass bei der Havarie der Dash 8 sechs Menschen getötet, 33 Personen schwer und zwölf leicht verletzt wurden. Die Verletzten seien bereits in die umliegenden Krankenhäuser gebracht worden. Die Unfallursache sei noch unklar. Damit endete die Notfallübung, an der insgesamt fast 300 Menschen im Einsatz waren, darunter 90 von den Rettungsdiensten ASB und DRK aus Zweibrücken und dem Landkreis, 150 von den Feuerwehren aus Zweibrücken, aus den Orten der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land und der Südwestpfalz, 16 vom THW, acht von der Polizei, sieben von der psychosozialen Betreuung, sieben von der Rettungshundestaffel und Mitarbeiter des Flughafens. Ein endgültiges Resümee ist nach Einschätzung des Flughafen-Geschäftsführers Werner Boßlet (Foto: pma) erst in zwei bis drei Wochen zu ziehen, wenn die verschiedenen Organisationen und die externen Beobachter ihre Erkenntnisse ausgewertet haben. "Aber es hat sich schon gezeigt, dass alle Beteiligten an ihre Grenzen gestoßen sind." Der Kreisfeuerwehrinspekteur Hans Schwögler erkannte, dass "Potenzial da ist, um eine solche Situation zu bestehen". Auch wenn er, ebenso wie der Zweibrücker Stadtfeuerwehrinspekteur Harald Schmieg "kleinere Probleme" erkannt habe.

"Die Übung dient auch dazu, aus den Fehlern zu lernen", sagte Steve Mayer, technischer Organisationsleiter der Stadt Zweibrücken. So müsse die Koordination "noch besser" werden, meinte der Arzt vor Ort, Dr. Dominik Legner. "Es hat sich schon gezeigt, dass alle Beteiligten an ihre Grenzen gestoßen sind."

Werner Boßlet, Flughafen-Chef

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