Den Wahlkampf muss man sportlich nehmen. Das beweist zumindest Christoph Gensch als Direktkandidat der CDU , der gestern gleich zu Beginn in Rosenkopf feststellt: "Wie gut, dass Sie feste Turnschuhe tragen. Ich habe sogar meine Wanderschuhe an". In den kommenden zwei Stunden wird schnell klar, warum das Sinn macht. Gensch ist flink am Werk und legt Tempo vor. Er eilt von Tür zu Tür, hebt dabei umgefallene Blumenkübel auf, schließt Gartentüren ordentlich. Gensch behält den Überblick bei seiner Tour, die er abends zuvor selbst abgesteckt hat. Wo steigt er ein im Ort? Wie lange hat er in etwa Zeit, bis alle Straßenzüge beschritten sind? Wie viel schafft er im Anschluss dann noch? Es ist alles gut geplant, auch wie er den Wagen parkt, um unterwegs sinnvoll wieder Werbematerial aufnehmen zu können. Über 25 000 Schritte, das ist der Bewegungsrekord von seinem Tag in Hornbach, an dem er knapp 21 Kilometer zu Fuß von Tür zu Tür hinter sich gebracht hat. Dafür war er fünfeinhalb Stunden unterwegs. In Rosenkopf hat er Glück, das Wetter spielt mit an diesem Tag. Der Direktkandidat des Zweibrücker CDU-Kreisverbands und des Gemeindeverbands Zweibrücken-Land hat sich ein straffes Programm auferlegt: Er wirbt ganz persönlich in allen Dörfern im Zweibrücker Land um Stimmen. Was er öfters hört: "Tja, Sie kommen leider zu spät. Ich habe schon brieflich gewählt". Gensch hört auch Kritik, wobei er grundsätzlich anmerkt: "Ich bin insgesamt überrascht, wie gut die Stimmung ist. Ich hatte mit mehr Gegenwind gerechnet in der unmittelbaren Begegnung mit den Menschen". Dass er diese nur selten erlebt, mag vielleicht an seinem Beruf als Arzt liegen. Er ist geschult darin, auf Menschen einzugehen und Verstand wie Herz anzusprechen.

Das tut Gensch auch an diesem Nachmittag, beweist viel Witz, kontert Argumente und vertritt einen klaren Kurs. Die Verlängerung der S-Bahn nach Zweibrücken, die Entwicklung und Umsetzung regionaler Energiekonzepte sowie eine konsequente Sicherheitspolitik sind Aufgaben für den Abgeordneten. Die aktuellen Umfragen sehen CDU und SPD in einem Kopf-an-Kopf-Rennen. Gensch stört das nicht, er hat eine Agenda, für die er an diesem Tag nachdrücklich eintritt.