25 000 bunte Kerwestraußbänder und eine spitze Rede

Winterbach. Die Kerwe ist nach ihrer "Wiederbelebung" im letzten Jahr dieses Wochenende erneut zu einem echten Höhepunkt im dörflichen Leben geworden. Die Dorfbewohner freut es, dass die Jugend wieder zur alten Brauchtumspflege zurückgekehrt ist, wie allein schon der gestrige Sonntag zeigte

 Melina Hoffmann bei der Kerwerede vom Sportheim-Dach. Foto: cos

Melina Hoffmann bei der Kerwerede vom Sportheim-Dach. Foto: cos

Winterbach. Die Kerwe ist nach ihrer "Wiederbelebung" im letzten Jahr dieses Wochenende erneut zu einem echten Höhepunkt im dörflichen Leben geworden. Die Dorfbewohner freut es, dass die Jugend wieder zur alten Brauchtumspflege zurückgekehrt ist, wie allein schon der gestrige Sonntag zeigte. Weit über 100 Zuhörer lauschten der Kerwerede, die wie bereits im Vorjahr Melina Hoffmann aus hoher Warte vom Dach des Sportheimes aus hielt. "Ihr liewe Leid unn a ihr Kinn, scheen, dass na widder all do uffgeloff sinn . . .", begrüßte Melina Hoffmann ihre Zuhörer höflich und ließ dabei alle wissen, dass eine zünftige Kerwe halt ohne Straußmädels und Straußbuben wirklich keine richtige Kerwe ist. Doch in Winterbach sei das ja nunmehr alles Vergangenheit. Bevor die couragierte Rednerin über dieses und jenes aus dem Dorfgeschehen berichtete, war es ihr ein echtes Bedürfnis, vor der eigenen Haustür zu kehren und über jenen den Stab zu brechen, die für Krach und Palaver sorgten. Es sollte nicht der einzige dieser Art sein, denn auch mit den Schmitshausern standen die Winterbacher bis vor wenigen Tagen nicht gut. "Korz vor de Kerb, es is net zu fasse, do is ah net demit zu spasse, kommt e Anruf vunn de Bolizei, die Winterbacher Schdraussbuwe sinn gesieh wor debei, wie mitte unner de Woch, sinn uff de Schmitshauser Heh rumgeloff. Don simmer beschuldicht wor, vun de Obberschlaue, mir hätte nix zu duhn, wie denne ihr Werbebanner zu klaue. Wo Schmitshauser Kerb, zweites Wochenend im September druff steht, vun de Parkbrauerei gedruck, damit bei denne an de Kerb was abgeht . . .". Seitenfüllend kamen die Berichte und mehr als einmal gab es Szenenapplaus für die gekonnten Formulierungen, welche sich Melina Hoffmann für diese zündende Rede hatte einfallen lassen. Eifrig waren die Straußmädels und Straußbuben von Winterbach aber nicht nur mit dem Mund und dem gedruckten Wort, bei den zahlreichen Sitzungen knüpften sie 25 000 bunte Bänder zusammen. Die bekamen ihren Platz an den beiden Sträußen, dem einen, der am Landgasthof "Zum Hannes" aufgehängt wurde und dem zweiten, der künftig am Sportheim des SC Winterbach zeigt, wie zünftig hier die Kerb gefeiert wird. cos

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