Rheinland-Pfalz Ziel: Kein Verkehrstoter mehr im Land bis 2050

Mainz/Kaiserslautern · In der Pandemie sind die Straßen leerer. Deshalb gab es 2020 weniger Unfälle, Verletzte und Tote. Rheinland-Pfalz will die Zahlen aber noch senken.

 Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) will den Verkehr in Rheinland-Pfalz noch sicherer machen.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) will den Verkehr in Rheinland-Pfalz noch sicherer machen.

Foto: dpa/Andreas Arnold

Im Pandemiejahr 2020 sind 128 Menschen auf den Straßen in Rheinland-Pfalz gestorben. Das waren 25 weniger als im Jahr zuvor und so wenige wie noch nie seit Beginn der Statistik 1953. Die Zahl der Verletzten und der Unfälle ging ebenfalls zurück, wie Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Donnerstag sagte. „Die Bürger sind auf rheinland-pfälzischen Straßen sicher.“

Die Polizei nahm im vergangenen Jahr 124 015 Unfälle auf, etwa 15 Prozent weniger als 2019. Der Löwenanteil (knapp 79 500) ereignete sich innerorts. Die Zahl der bei Unfällen Schwerverletzten sank innerhalb eines Jahres um knapp 13 Prozent, die der Leichtverletzten ging um 11,5 Prozent zurück. In der Wespfalz zeigte sich eine ähnlicher Rückgang an Unfällen. Wie die Polizei mitteilte ereignete sich hier 15 683 Unfälle – ein Rückgang von knapp 16 Prozent. Die Zahl der Schwerverletzten durch Unfälle ging in der Westpfalz im Vergleich zum Landesschnitt sogar noch stärker zurück (14,2 Prozent).

Bei der Verkehrssicherheit rangiere Rheinland-Pfalz trotz der stark befahrenen Autobahnen 3 und 61 im Bundesländerindex Mobilität auf Platz fünf, sagte Lewentz. Ziel sei es, dass bis 2050 möglichst kein einziger Mensch mehr im Straßenverkehr sterben müsse.

Hauptursache für Unfälle war landesweit seit 2017 erstmals wieder zu hohe Geschwindigkeit. Mangelnder Sicherheitsabstand rangiert an Platz zwei. Weil viele Fahrzeuge ohne erkennbaren Grund von der Straße abkommen, geht die Polizei davon aus, dass Ablenkung der Fahrer auch eine große Rolle spielt. Dies werde aber erst seit 2021 erfasst und sei zudem nur schwer feststellbar.

Rheinland-Pfalz will deshalb zusammen mit Experten aus den Niederlanden als erstes Bundesland ein Verfahren entwickeln, bei dem mit Hilfe von Kameras automatisch erkannt werden kann, ob der Fahrer von einem Handy abgelenkt war. Das Auslesen digitaler Fahrzeugspuren soll bei der Erforschung von Unfallursachen neue Erkenntnisse bringen.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort