Unbekannte zünden von Asylbewerbern bewohntes Haus an

Niederstedem · Zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate ist in Rheinland-Pfalz eine Flüchtlingsunterkunft angezündet worden. Unbekannte Täter legten in Niederstedem in der Eifel Feuer in einem Haus, in dem Asylbewerber lebten.

Die Bewohner waren zur Tatzeit in der Nacht zum Donnerstag nicht daheim, von ihnen wurde niemand verletzt. Wegen der Brandstiftung "beziehen Staatsanwaltschaft und Polizei einen fremdenfeindlichen Hintergrund der Tat in die Ermittlungen ein", teilte die Polizei am Freitag mit. Bei den Löscharbeiten musste ein Feuerwehrmann mit Verdacht auf Rauchvergiftung ins Krankenhaus.

Das Haus in dem kleinen Ort in der Nähe von Bitburg wurde seit mehreren Wochen von Flüchtlingen bewohnt. Das Polizeipräsidium Trier setzte eine Ermittlungsgruppe mit sieben Beamten ein. Im Mai hatten Unbekannte in einer im Bau befindlichen Flüchtlingsunterkunft im pfälzischen Limburgerhof ein Feuer gelegt. Die Staatsanwaltschaft sah hierbei Indizien für eine fremdenfeindliche Tat. Die Zahl der Übergriffe auf Flüchtlingsunterkünfte war in Rheinland-Pfalz wie auch bundesweit im ersten Halbjahr deutlich gestiegen.

Die rheinland-pfälzische Integrationsstaatssekretärin Margit Gottstein (Grüne) zeigte sich besorgt. "Ich bin entsetzt, wenn sich bewahrheiten sollte, dass dieser Anschlag aus fremdenfeindlichen Motiven erfolgt ist", sagte sie. Im Land tue man alles dafür, dass sich Flüchtlinge wohlfühlten. Ehrenamtliche unterstützten sie in beeindruckender Weise, so Gottstein.

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